Heute ist der Tag des Kaffees. Wir haben daher ein paar interessante Fakten rund um den Wachmacher zusammengetragen – darunter ein paar, die Sie garantiert noch nicht kennen.
Interessante Zahlen & Fakten
Rund 162 Liter Kaffee konsumiert jeder Deutsche durchschnittlich pro Jahr – meldet der Deutsche Kaffeeverband.
Dem Statistischen Bundesamt zufolge verfügen 84,7 Prozent aller deutschen Haushalte über mindestens eine Maschine zur Zubereitung von Kaffee.
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Kaffee im Laufe eines Lebens beträgt Statista zufolge durchschnittlich 77.000 Tassen.
Filterkaffee hat nach Angaben des Deutschen Kaffeeverbandes die Nase vorn. 2017 war er mit einem Marktanteil von 59,1 Prozent mit Abstand das stärkste Segment im deutschen Röstkaffeemarkt. Auf Platz zwei liegen ganze Bohnen, gefolgt von Kaffeepads und -kapseln.
Weltweit wurden im Jahr 2017 zirka 160 Millionen Säcke Kaffee (à 60 Kilogramm) erzeugt.
Genau 60 abgezählte Kaffeebohnen mussten es angeblich für Ludwig van Beethoven sein – nicht mehr und nicht weniger. Diese Menge liess der Komponist mit heissem Wasser überbrühen.
Das in Kaffee enthaltene Koffein gehört zu den wenigen Substanzen, die über das Blut ins Gehirn gelangen können. Dort hemmt es das Hormon Adenosin, das den Körper auf Dunkelheit einstellt. Man könnte sagen: Koffein knipst das Licht an.
Kaffee enthält mehr als 1.000 weitere Stoffe, die im Körper irgendwie aktiv werden. Zum Beispiel Antioxidantien, die der Zerstörung von Zellen entgegenwirken.
Tag für Tag in Deutschland fällt ein riesiger Müllberg durch den Genuss von Kaffee an – allein schon deshalb, weil ein Cappuccino und Café Latte to go – also für unterwegs – in Mode sind. 320.000 Einweg-Becher pro Stunde gehen ungefähr über die deutschen Theken. Besser, weil umweltschonender: Mehrweg-Becher für den Kaffee unterwegs verwenden.
Gut zu wissen
Kaffee oder Espresso – worin besteht der Unterschied? Zum einen hat Espresso einen kräftigeren Geschmack und ein intensiveres Aroma als Kaffee. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Bohnen für Espresso länger und dunkler geröstet werden als für normalen Röstkaffee. Ausserdem ist Espresso säureärmer und damit auch für empfindliche Mägen geeignet, erläutert die Verbraucherzentrale Bayern.
Ein weiterer Unterschied liegt in der Art der Zubereitung. Espresso entsteht, wenn heisses Wasser mit hohem Druck durch ein Sieb mit Espresso-Pulver gedrückt wird. Weil sich bei dieser Methode das Aroma in etwa 25 Sekunden aus dem Pulver löst, sollte es fein gemahlen sein. Bei Filterkaffee, der minutenlang brüht, ist das Kaffeepulver eher grobkörnig.
Und wie sieht es mit dem Koffein-Gehalt aus? Da liegen Kaffee und Espresso dicht beieinander, von letzterem trinkt man aber meist weniger. Eine Tasse Kaffee (150 Milliliter) enthält zwischen 50 und 100 Milligramm Koffein, bei einer Tasse Espresso (50 Milliliter) sind es zwischen 50 und 150 Milligramm Koffein.
Kurioses
Ein Café in New York bietet legal mit Cannabis versetzte Kaffeegetränke an. Im Laden "Caffeine Underground" im Stadtteil Brooklyn werden Cappuccino, Latte und andere Getränke mit speziellem Kaffee zubereitet, der mit dem Wirkstoff Cannabidiol (CBD) versetzt ist.
Dieser Bestandteil der Hanfpflanze hat keine Rauschwirkung, soll aber entkrampfen und wird teils auch medizinisch eingesetzt.
In Melbourne dagegen hat das Szene-Café "Commonfolk Coffee" Broccoli-Espresso, Broccoli-Cappuccino und Broccoli-Latte im Angebot. Dazu wird ein Gemüsepulver in den Kaffee gemischt oder gegebenenfalls oben auf den Schaum gestreut. Zwei Teelöffel davon sollen soviel Nährstoffe enthalten wie eine Portion Broccoli.
Nützliches
Kaffeesatz ist kein Müll, sondern Rohstoff für Anwendungen im Haus, im Garten und in der Kosmetik – ob als Putzmittel, Peeling oder Dünger. Hier finden Sie ein paar Ideen zur Weiterverwertung.
Hilfreiches
Heiss muss der Kaffee sein, bloss nicht lauwarm! Allerdings können sehr heisse Getränke (über 65 Grad Celsius) das Risiko für Speiseröhrenkrebs erhöhen. Als Faustregel können sich Verbraucher daher merken: Frisch gebrühten Kaffee in der Tasse sollten sie gut fünf Minuten abkühlen lassen, bevor sie den ersten Schluck nehmen.
Beim Kaffee im To-go-Becher sind sogar zwölf Minuten empfehlenswert, heisst es in der Fachzeitschrift "Ernährungs-Umschau" (Ausgabe April 2018). Wer so lange nicht warten möchte, kann einen Schuss kalte Milch hinzugiessen.
Gesundheit
Ist zu viel Kaffee gesund – oder ungesund, ist es eine harmlose Angewohnheit – oder schon gefährliche Abhängigkeit? Kaffee ist gesundheitlich besser als sein Ruf, sagt Fabian Krapf vom Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG). Und das nicht nur, weil das Koffein darin tatsächlich Leistung und Konzentration verbessert. "Es gibt sogar aktuelle Studien, die ihm positive gesundheitliche Effekte zuschreiben."
Wie meistens gilt jedoch: Die Dosis entscheidet. 400 Milligramm Koffein am Tag gelten als unbedenklich, das sind etwa fünf Tassen Kaffee. "Wenn ich morgens aber einen Liter Kaffee brauche, um überhaupt ansprechbar zu sein, sollte ich vielleicht tatsächlich mal eine Koffein-Pause einlegen", sagt Krapf.
Eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern aus Southampton und Edinburgh zeigt, wie gesund Kaffee wirklich sein kann. "Im Ergebnis wurde gezeigt, dass das relative Sterberisiko bei Personen, die drei bis vier Tassen Kaffee am Tag trinken, signifikant geringer war als bei Nicht-Kaffeetrinkern", sagt Professor Christian Sina vom Institut für Ernährungsmedizin an der Universität zu Lübeck. Sie erkrankten auch seltener an Herz-Kreislauf-Leiden, an Lebererkrankungen oder bestimmten Krebsarten.
Pauschal lassen sich aus solchen Metaanalysen allerdings nur schwer pauschale Empfehlungen ableiten. Was man aber sagen kann: Kaffee hat nach derzeitigem Wissensstand wohl mehr positive als negative Effekte. Wer ihn gern trinkt, kann das offenbar ohne schlechtes Gewissen tun. "Drei bis vier Tassen täglich dürften den meisten Menschen nicht schaden", fasst Sina zusammen.
Nicht jeder verträgt allerdings den schwarzen Wachmacher. Manche Menschen reagieren mit Magenbeschwerden, sagt Birgit Warnecke, Expertin für Kaffee und Gesundheit beim Deutschen Kaffeeverband. Oft liege das am Koffein. Es fördert die Verdauung und führt bei manchen Menschen auch zu Magengrummeln. "Hier bietet es sich an, auf entkoffeinierten Kaffee auszuweichen."
Scherer und Sina zufolge sollten nach derzeitigem Kenntnisstand auch Frauen vorsichtig sein, die von Knochenschwund betroffen sind. Ausserdem sollten Schwangere in den ersten Schwangerschaftswochen möglichst auf Kaffee verzichten oder zumindest ihren Frauenarzt um Rat fragen. (fab)
Verwendete Quellen
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