Vegane Ernährung ist gut für Tier und Umwelt – wie gut die Produkte für den Menschen sind, darüber wird immer wieder gestritten. "Öko-Test" hat nun mehrere Kategorien veganer Produkte unter die Lupe genommen.

Mehr zum Thema Ernährung

Vegane Ersatzprodukte machen das Leben von Flexitariern, Vegetariern und Veganern leichter - schliesslich existiert kaum ein tierisches Produkt, das es mittlerweile nicht auch in einer veganen Variante gibt. "Öko-Test" hat sich nun Produkte der Kategorien Sahne, Burgerpatties und Nuggets genauer angeschaut.

Vegane Sahne: Nicht schlechter als tierische

Besonders gut schneidet vegane Sahne im Test ab. 19 Produkte wurden getestet, 13 bekommen das Siegel "sehr gut". Nennenswerte Mengen von Schwermetallen oder Pestiziden wurden nicht festgestellt. Im Gegensatz zu Produkten aus Kuhmilch wurden auch keine Verunreinigungen mit Mineralölbestandteilen gefunden. Kritik gab es von "Öko-Test" für den Einsatz von Glyphosat, das laut Internationaler Krebsagentur krebserregend sein könnte.

In drei veganen Sahnen ist zudem Carrageen (E 407) enthalten, das im Verdacht steht, Entzündungen im Darm auszulösen. Schlechter als tierische Sahne sind die veganen Alternativen deshalb aber nicht – der Einsatz von Carrageen ist auch bei Sahne aus Kuhmilch "eher der Normalfall", schreibt "Öko-Test".

In Sachen Preisentwicklung steht die vegane Sahne sogar besser da als tierische: Die Auswirkungen der Inflation sind laut "Öko-Test" geringer als etwa bei Butter.

Vegane Burgerpatties: Mineralölbestandteile nachgewiesen

Wer auf Fleisch verzichten möchte, aber nicht auf Fastfood, greift gerne auf vegane Burgerpatties zurück. Fünf von 16 Burgerpatties schneiden in den "Öko-Test"-Laboren mit "sehr gut" ab, was sowohl den Geschmack als auch die Inhaltsstoffe mit einschliesst.

Negativ aufgefallen sind bei vielen Patties allerdings hohe Mineralölbestandteile wie gesättigte und aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe, in denen sich krebserregende Verbindungen befinden können. Doch auch hier unterstreicht "Öko-Test", dass Verunreinigungen mit Mineralöl kein spezielles Problem von Ersatzprodukten sind – auch in Butter oder Grillwürsten aus Schweinefleisch wurden diese schon nachgewiesen.

Dafür wurden weder Fettschadstoffe noch Rückstände von chlorhaltigen Reinigungsmitteln oder Pestiziden gefunden. Zudem sind alle veganen Burgerpatties mit Soja frei von Gentechnik. Beim Salzgehalt meinen es einige Hersteller allerdings zu gut, bemängelt "Öko-Test".

Lesen Sie auch: Schwangerschaft: Pflanzliche Ernährung kann zu einem Vitaminmangel führen

Vegane Nuggets: Mehr als die Hälfte mit Mineralöl belastet

Das Problem mit den Mineralölen besteht auch bei vielen veganen Nuggets, die auf pflanzlichen Grundstoffen wie Tofu, Soja oder Reisflocken basieren. Von 16 Hähnchenalternativen aus den Tiefkühlregalen sowie Fastfood-Restaurants fallen bei mehr als der Hälfte gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe auf. Vier Produkte bekommen das Siegel "gut", sieben fallen beim Test allerdings mit "ungenügend" durch.

Vereinzelt wurden zudem Perchlorat, Chlorat sowie Fettsäureester entdeckt, die laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung "möglicherweise" bis "wahrscheinlich" krebserzeugende Stoffe während der Verdauung freisetzen.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.