Berlin - Weg von zu viel Fleisch, hin zu pflanzlicher Ernährung. Die Kampagne "Veganuary", eine Vegan-Challenge im Januar, kann dabei helfen.

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Ursprünglich kommt die Idee, im Januar komplett auf tierische Produkte zu verzichten, aus Grossbritannien. Aber selbst wenn Sie sich nicht komplett vegan ernähren möchten - vielleicht inspiriert das eine oder andere Gericht zum Nachkochen.

Auch Prominente unterstützen die Aktion weltweit. Einer von ihnen ist der Comedian Atze Schröder.

Meist ernährt man sich aus Überzeugung vegan - aber schmeckt es Ihnen auch?

Atze Schröder: Ich bin ebenfalls ein Überzeugungstäter, aus ethischen Gründen. Mir wurde eigentlich über Nacht bewusst, wie verrückt es ist, dass wir unsere Mitbewohner aufessen.

Aber - auch wenn das jetzt sehr klassisch klingt - meine Freundin kocht auf so einem hohen Niveau, dass es mir leicht gefallen ist, vegan zu werden. Egal, was sie macht, es ist alles sehr raffiniert.

Bei uns gibt es so gut wie keine Fleischersatz-Produkte. Ich bin ein grosser Gemüse-Esser, sodass ich alles mit Gemüse schon mal mag. Und tatsächlich schmeckt es mir einfach viel, viel besser, wenn ich in der Kantine Gemüsebratlinge esse statt wie alle anderen Schnitzel.

Für alle, die es mal ausprobieren möchten: Was ist die grösste Hürde und was der grösste Gewinn?

Schröder: Ich glaube, die grösste Hürde ist im Kopf: Man stellt sich vor, dass es so kompliziert ist. Dabei hat man schon einen guten Einstieg, wenn man mal drei Gerichte ausprobiert. Geht es in die Spitzengastronomie, ist meine Freundin zuständig, aber ich selbst bin mit etwas ganz Einfachem eingestiegen.

Quinoa-Bratlinge mit Minz-Dip
Sieht aus wie Fleisch, ist aber keins: Quinoa-Bratlinge mit Minz-Dip. © dpa / Christin Klose/dpa-tmn

Zum einen vegane Bolognese, etwa mit Austern- oder Shiitake-Pilzen und Champignons. Zum anderen ein schöner Linsen-Dal, das ist ein indisches Gericht, und ein Kartoffelauflauf. Das sind alles superleichte Sachen. Und sie schmecken dermassen gut! Nach einer Weile mag man den Fleischgeschmack gar nicht mehr. Dieses neue Geschmackserlebnis ist ein Gewinn.

Aber jetzt kommt das allergrösste Plus, das ich so gar nicht auf dem Zettel hatte, das sich bei mir aber eingestellt hat. Dieses Jahr werde ich ja 60. Meine Blutwerte sind besser, das Cholesterin geht runter, ich brauche nicht eine Magentablette mehr und fühle mich insgesamt besser. Ich sehe, wie meine Altersgenossen teilweise leiden, und habe diese Probleme nicht mehr.

Haben Sie einen ganz besonderen Tipp?

Schröder: Der absolute Hammer ist der vegane Hackbraten, den es bei uns zu Weihnachten gab. Der Braten besteht aus Linsen, Pilzen - Champignons zum Beispiel - und Haferflocken. Dazu kommen noch Rote Bete, Leinsamen, Karotten, Zucchini... Das ist ein richtiges Festtagsgericht.

Ich habe das allerdings in den sozialen Medien gepostet und da war die Hölle los, von totaler Begeisterung bis zu wüsten Beschimpfungen. Mein Tipp ist daher vor allem, sich locker zu machen und einfach mal drauf einzulassen.

Wenn du sagst: "Ich esse aber so gerne Schnitzel", dann stell dir doch einfach mal Berner Rösti vor, oder einen Gemüsebratling mit einer schönen Sosse. Ich glaube, wenn man ehrlich ist, schmeckt das tatsächlich besser.

Infos zur Aktion Veganuary:

Wer mitmachen will, erhält täglich eine E-Mail mit einem veganen Lieblingsrezept eines internationalen Promis sowie Tipps für den Alltag. Ein Start der 31-tägigen Veganuary-Aktion ist jederzeit möglich, erklärt die Sprecherin der Kampagne, Mirjam Schmitt. Anmelden kann man sich auf der Webseite.  © Deutsche Presse-Agentur

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