Welche Firmen wurden im ersten Quartal von 2025 besonders häufig für betrügerische Zwecke missbraucht? Der Brand-Phishing-Report zeigt die beliebtesten Ziele von Kriminellen – mit einem überraschenden ersten Platz.

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Phishing-Mails, Fake-Shops und betrügerische Gewinnspiele sind schon lange keine Seltenheit mehr. Kriminelle kennen dabei kein Halten – weder vor Banken, noch vor Prominenten oder grossen Marken, wie Microsoft oder Facebook.

Welche Marken dabei im ersten Quartal von 2025 besonders im Visier von Betrügerinnen und Betrügern waren, zeigt der neue Brand-Phishing-Report des Cybersicherheitsunternehmens Guardio. Überraschend dabei ist: Eine beliebte Spieler-Plattform ist erstmals das Phishing-Angriffsziel Nummer eins.

Steam landet auf dem ersten Platz

Mit deutlichem Abstand vor Microsoft und Facebook beziehungsweise Meta ist die unter Gamerinnen und Gamern beliebte Vertriebs-Plattform Steam gelandet. Dabei gehen die Betrüger laut Martin Krämer von dem Cybersicherheitsunternehmen KnowBe4 wie folgt vor: "Die Angreifer kontaktieren Steam-Nutzer, um sie vor angeblichen Kontoproblemen zu warnen."

Die Gründe für diese Probleme variieren, wie Krämer erklärt. "Eine Zahlung sei fehlgeschlagen, verdächtige Anmeldeversuche seien unternommen worden. Oder den Nutzern werden günstige Angebote unterbreitet. Sie hätten einen Steam-Gutschein gewonnen oder eine für sie vorgesehene Steam-Sonderaktion stehe unmittelbar bevor. Nur ein Klick, und ein Geschenk sei ihnen sicher."

Dabei haben die Kriminellen immer dasselbe Ziel, so Krämer: "Die Opfer sollen einen Link anklicken, um dann auf einer angeblichen Steam-Website, bei der es sich tatsächlich um eine Phishing-Webseite handelt, ihre Anmeldedaten einzugeben."

So oder so ähnlich laufen die meisten Phishing-Versuche ab. Die erbeuteten Kontodaten aus den Phishing-Kampagnen landen dann häufig im Darknet und werden an andere Kriminelle weiterverkauft, die ihnen dann wiederum als Grundlage für neue Phishing-Angriffe dienen.

So viel Mautgebührenbetrug wie noch nie

Der Phishing-Report zeigt klar: Phishing-Betrug wird nicht weniger. Die Anzahl an Markenimitationen ist laut Guardio so hoch wie nie zuvor. Besonders überrascht war das Cybersicherheitsunternehmen von der Zunahme von Mautgebührenbetrug: "Drei verschiedene Unternehmen, die elektronische Mautgebühren erheben, schafften es in die Top Ten, was eine noch nie dagewesene Veränderung der Phishing-Taktiken darstellt", schreibt Guardio in seinem Bericht.

Die Top Ten der am meisten nachgeahmten Marken in Q1 2025

  • 1. Steam
  • 2. Microsoft
  • 3. Facebook/Meta
  • 4. Roblox
  • 5. SunPass
  • 6. E-ZPass
  • 7. USPS
  • 8. EZDrive Massachusetts
  • 9. Netflix
  • 10. WeTransfer

Bleiben Sie wachsam!

Um Kontodaten und andere sensible Daten zu schützen, ist Wachsamkeit geboten. Betrüger lassen sich immer wieder neue Maschen einfallen, um an schnelles Geld zu kommen.

So können Sie sich schützen

  • Verwenden Sie Sicherheitstools, die auch Künstliche Intelligenz erkennen und Sie warnen können beziehungsweise dafür sorgen, dass schädliche Phishing-Webseiten und betrügerische E-Mails blockiert werden.
  • Überprüfen Sie die Firmen/Webseiten, bevor Sie auf Links klicken.
  • Seien Sie skeptisch und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – auch wenn Ihr sofortiges Handeln angeblich nötig wäre.
  • Bleiben Sie über neue Maschen stets informiert.

Verbraucherschützer wie Cybersicherheitsunternehmen mahnen zur Vorsicht, da Betrug immer schwerer zu erkennen ist – auch dank Künstlicher Intelligenz (KI), die in Sekunden ganze Webseiten und Logos nachahmen kann.

Verwendete Quellen