Bund und Länder haben sich zwar darauf verständigt, dass es das Deutschlandticket auch im kommenden Jahr geben soll - wichtige Details sind allerdings noch unklar. Was beschlossen wurde, was nicht und was Kritiker jetzt fordern.

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Das Deutschlandticket gibt es auch im Jahr 2024. Zu diesem Beschluss sind Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Länderchefs am Anfang der Woche immerhin gelangt. Das war zuvor keineswegs sicher gewesen, da es besonders bei der Finanzierung offene Fragen gab. Die gibt es allerdings auch nach dem Bund-Länder-Gipfel noch.

Bis April 2024 sollen in diesem Jahr nicht verbrauchte Mittel zum Ausgleich finanzieller Nachteile durch das günstigere Ticket bei Verkehrsunternehmen eingesetzt werden können. Die grosse Frage ist: Wie wird das Deutschlandticket nach April finanziert - und wird es dann teurer?

Die Regierung weiss darauf aktuell auch keine Antwort, die Verkehrsminister sollen jetzt rechtzeitig vor dem 1. Mai 2024 ein Konzept erarbeiten, wie das Ticket 2024 zum Einsatz kommen soll - inklusive einer möglichen Preiserhöhung. Das ruft viel Kritiker auf den Plan.

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"Nicht-Beschluss": Reaktionen zur Deutschlandticket-Politik

"Dieser Beschluss zum Deutschlandticket ist ein Nicht-Beschluss: Nichts ist gelöst", sagt Baden-Württembergs grüner Verkehrsminister Winfried Hermann. Die Vereinbarung helfe bei der Lösung der strittigen Finanzierungsfrage nicht weiter, sondern spiele den Ball an die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder zurück.

Diese könnten aber keinen Finanzbeschluss selbst fassen, das müsse eine weitere Ministerpräsidentenkonferenz mit dem Bundeskanzler machen. "Der Bund hat eine schöne Ticket-Idee in die Welt gesetzt, weigert sich aber, dafür Finanzierungsverantwortung zu übernehmen", kritisiert Hermann.

Auch Pro Bahn bezieht deutlich Stellung: Um das Deutschlandticket langfristig zu sichern, sollten Bund und Länder aus Sicht des Fahrgastverbandes sofort mit den Verhandlungen beginnen. Der Verband forderte die Beteiligten auf, nicht nur an die jeweils eigenen Finanzen, sondern ans Gemeinwohl zu denken.

Man könne Preiserhöhungen nun nicht mehr ausschliessen, dies "sollte aber in einem vertretbaren Rahmen bleiben", sagte Pro-Bahn-Bundesvorstand Detlef Neuss den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Mittwoch.

"Eine Preiserhöhung um 20 oder gar 30 Euro im kommenden Jahr halten wir für inakzeptabel."

Detlef Neuss, Pro Bahn

Einen Preis, der mit den Kosten für ein Abo-Ticket der unteren Preisstufen von Verkehrsverbünden gleichzieht oder diese übersteigt, werden viele Inhaber des Deutschlandtickets nicht akzeptieren und aussteigen. "Eine Preiserhöhung um 20 oder gar 30 Euro im kommenden Jahr halten wir für inakzeptabel", sagte Neuss.

Gleichzeitig forderte er den Bund auf, sich an den steigenden Kosten angemessen zu beteiligen. "Auch wenn der Nahverkehr Sache der Länder ist, so ist der Bund doch Initiator dieses Tickets und darf sich jetzt nicht aus der Verantwortung stehlen", betonte der Fahrgastvertreter. (AFP/dpa/tar)

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