Berlin - Ein gut gefüllter Gefrierschrank ist im Alltag oft die Rettung: Hier ein Aufbackbrötchen, wenn kein Brot mehr da ist. Da eine Suppe oder Fertigpizza, wenn die Zeit zum Kochen nicht reicht. Und wer fleissig vorkocht oder im Garten viel Gemüse erntet, für den ist genug Stauraum im Gefriergerät umso wichtiger.

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Je grösser, desto besser also? Dieses Fazit kann die Stiftung Warentest, die 14 Geräte geprüft hat, nicht ziehen ("test"-Ausgabe 2/2025). Im Gegenteil: Überzeugen konnten im Test vor allem kleine Gefrierschränke unter einem Meter Höhe. Ihnen gelingt der Spagat aus Energieeffizienz und schnellem Frosten insgesamt am besten. Nachteil: Die Modelle, die 53 bis 64 Liter Platz bieten, sind eher für Haushalte gemacht, die nicht allzu viel einfrieren wollen.

Drei Geräte teilen sich den Testsieg

Den Testsieg teilen sich mit der Note 1,9 drei kleine Gefrierschränke. Konkret sind das die Geräte "GUN21ADE0" von Bosch, "GU7213DE0" von Neff und "GU21NADE0" von Siemens. Die Modelle gleichen sich, stammen aus demselben Hause. Es gibt aber Preisunterschiede: Während nach "test"-Angaben der mittlere Onlinepreis für das Siemens-Modell 727 Euro beträgt, sind es beim Neff-Modell gerade einmal 619 Euro. Bosch liegt mit 681 Euro dazwischen.

Doch nicht jedes kleine Modell begeistert: Ein Gefrierschrank bekommt lediglich die Note "ausreichend", weil er im Prüfpunkt "Handhabung" als "mangelhaft" durchrasselt. Die Testerinnen und Tester kritisieren, dass sich das Modell nur umständlich über ein Rädchen bedienen lässt und viele Stellen beim Reinigen nur schwer erreichbar sind.

Gefrierschrank "GUN21ADE0" von Bosch
Die Note "Gut" erhält der Gefrierschrank "GUN21ADE0" von Bosch. © dpa / Ines Escherich/Stiftung Warentest/dpa-tmn

Das Problem der grossen Schränke

Doch warum schneidet kein grosses Modell im Test "gut" ab?

Drei grosse Gefrierschränke im Test arbeiten zwar energieeffizient, frosten Gefriergut aber so langsam, dass sie in diesem Punkt "mangelhaft" sind. Ein anderes Gerät kühlt zwar flott herunter, frisst dabei aber viel Strom. Kurz: Den Spagat zwischen den Anforderungen bekommt keiner der grossen Schränke gut hin.

Was ist mit den Truhen? In Sachen Energieeffizienz schneiden die vier Modelle im Test zwar "gut" oder sogar "sehr gut" ab. Schwachstelle ist aber auch hier das Tempo: So bemängeln die Warentester, dass die Truhen Gefriergut mitunter zu langsam durchfrosten. Das ist ungünstig. Denn wer eine Truhe nutzt, will oft grössere Mengen auf einmal einfrieren - sei es die Ernte aus dem Garten, geangelter Fisch oder gejagtes Wild.

Und wer sich eine Truhe anschafft, muss zudem auf Komfort verzichten: Keines der vier Modelle im Test etwa bietet eine Abtauautomatik - und auch in Sachen Übersichtlichkeit muss man Abstriche machen.

Drei Tipps zum Energiesparen

Übrigens: Wie viel Strom das Gefriergerät am Ende genau zieht - das hängt vom Modell ab, aber nicht nur. "test" gibt Tipps, wie man den Stromverbrauch senken kann:

  • An einem kühlen Ort aufstellen: Neben der Heizung oder dem Backofen - diese Standorte eignen sich für Gefriergeräte nicht. Wenn möglich, stellt man es in einem anderen - kühleren - Raum als der Küche auf, etwa im Keller oder in der Abstellkammer.
  • Nicht zu kalt einstellen: Klar, damit sich die Lebensmittel lange halten, muss es frostig genug sein: Minus 18 Grad reichen "test" zufolge aber aus. Wer die Temperatur noch niedriger einstellt, erhöht den Verbrauch unnötig.
  • Dichtungen checken: Gerade bei älteren Geräten ist das sinnvoll. So geht's: Raum abdunkeln, Taschenlampe ins Gerät legen, Tür schliessen. Kann man das Licht durchscheinen sehen, sollte man die Dichtungen austauschen, wenn möglich - oder sich nach einem neuen Gerät umschauen.

  © Deutsche Presse-Agentur

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