-Damit Arbeitnehmer während der Fussball-WM auch die Spiele in der Nacht sehen können, fordern Gewerkschaften einen späteren Arbeitsbeginn. Viele Schweizer Firmen reagieren jedoch zugeknöpft.

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In wenigen Wochen startet die Fussball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Viele der Spiele sind in Mitteleuropa wegen der Zeitverschiebung erst um 22 Uhr oder später zu sehen. Gewerkschaften in Deutschland und der Schweiz setzen sich für einen späteren Arbeitsbeginn währen der WM ein: "Liebe Arbeitgeber, drückt mal ein Auge zu. Wenn die Spiele spät nachts stattfinden, dann guckt doch, dass ihr eure Arbeitnehmer am nächsten Tag einfach mal eine Stunde oder zwei Stunden später anfangen lasst", zitiert die Nachrichtenagentur dpa Carsten Burckhardt von der IG Bau.

Die Schweizer Gewerkschaften pochen nach Spielen der Nati ebenfalls auf flexible Arbeitszeiten. "Dort, wo es die Organisation der Arbeit zulässt, ist das eine gute Idee", sagt Unia-Sprecher Pepo Hofstetter im Gespräch mit "20min.ch". Auch Ewald Ackermann, Sprecher des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, schliesst sich den Forderungen an: "Wo die Belegschaft das wünscht, sollten Arbeitgeber auch darauf eingehen".

Schweizer Arbeitgeber skeptisch

Die Schweizer Unternehmen stehen den Wünschen der Arbeitnehmer laut "20min.ch" wenig aufgeschlossen gegenüber. Eine "grosse Schweizer Baufirma" schliesst eine Änderung des Dienstbeginns aus finanziellen Gründen aus. Andere Arbeitgeber zeigen sich ebenfalls zugeknöpft.

So äusserte sich Jowa-Personalleiter Fredi Beutler im Gespräch mit dem Portal: "Wir haben fixe Schichten und sind nicht in der Lage, diese einfach nach hinten zu verschieben, sonst erhalten unsere Kunden ihr Gipfeli verspätet." Und weil man mit allen Mitarbeitern fair umgehen wolle, könne man auch dem Büropersonal einen späteren Arbeitsbeginn nicht erlauben.

WM-Sponsoren wollen auf Wünsche eingehen

Aufgeschlossen zeigen sich hingegen die Sponsoren des Schweizerischen Fussballverbandes. Beim Versicherungskonzern Swiss Life entscheiden die direkten Vorgesetzten der Angestellten über die Verschiebung der Arbeitszeiten. Und das sei "durchaus auch mal drin" so Simon Zogg, Sprecher von Swiss Life. Auch Volkswagen Schweiz will auf die Wünsche der Mitarbeiter eingehen. Sollte die Schweiz die Gruppenphase überstehen und damit weiter im WM-Rennen sein, werde man auf die Situation reagieren.

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