- Für Gemüse und Obst mussten Verbraucher im Jahr 2022 deutlich mehr ausgeben als zuvor.
- Die Preise von Gemüse erhöhten sich um mehr als zehn Prozent.
Die Verbraucherpreise sind im vergangenen Jahr enorm gestiegen. Für Obst, Gemüse und weitere Nahrungsmittel mussten Verbraucher deutlich tiefer in die Tasche greifen, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.
- Demnach erhöhten sich die Preise von Gemüse um 10,7 Prozent – die von Obst um drei Prozent.
- Besonders stark verteuerten sich Gurken (plus 26,2 Prozent) und Tomaten (plus 16,9 Prozent).
Foodwatch fordert Streichung von Mehrwertsteuer
Die Verbraucherorganisation Foodwatch bekräftigte ihre Forderung nach einer Streichung der Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse. Damit würde die Bundesregierung Menschen mit wenig Geld sofort entlasten. Die Umweltorganisation WWF sprach sich dafür aus, die Mehrwertsteuer auf gesunde Erzeugnisse wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte kurzfristig zu senken oder zu streichen. Mittelfristig sei eine grundsätzliche Neuausrichtung der Lebensmittelbesteuerung hin zu einer Nachhaltigkeitssteuer erforderlich.
Nachfrage nach Obst und Gemüse gesunken
Im Zuge der Preissteigerungen sank die Nachfrage von Obst und Gemüse im Jahr 2022. Nach Ergebnissen einer Sonderauswertung ist die Absatzmenge von frischem Obst und Gemüse gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Prozent gesunken. Dabei fiel der Rückgang bei Obst mit 7,3 Prozent höher aus als bei Gemüse mit 5,4 Prozent. Auch der Wegfall der Corona-Beschränkungen in der Gastronomie könnte dafür gesorgt haben, dass der Absatz von frischem Obst und Gemüse im Einzelhandel zurückgegangen ist.
Erntemenge von Obst in Deutschland 2021 gesunken
Ein Teil des in Deutschland verkauften Obst und Gemüses stammt aus heimischer Produktion. Im Jahr 2021 wurden acht Prozent mehr Anbaufläche für Gemüse genutzt als im Jahr 2016. Damit fiel auch die Erntemenge um knapp 16 Prozent höher aus. Dagegen ging die Erntemenge von Obst leicht zurück. Die Ausweitung der Anbauflächen betrug in Deutschland im Jahr 2021 rund 4,2 Prozent. Insgesamt wurde aber 2,6 Prozent weniger Obst geerntet als 2016.
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Mehr Obst und Gemüse importiert
Wichtig für die Versorgung in Deutschland ist der Aussenhandel. Im Jahr 2021 wurden rund 5,4 Millionen Tonnen Gemüse importiert. Das sind 5,4 Prozent mehr als noch im Jahr 2016. Über die Hälfte davon stammte aus den Niederlanden und Spanien. Die Ausfuhrmenge ist im Vergleich zu 2016 um 6,8 Prozent gestiegen.
Im Jahr 2021 wurden ausserdem knapp 6,7 Millionen Tonnen Obst nach Deutschland eingeführt. Das waren 3,1 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor. Ein Viertel davon wurde aus Spanien importiert. Die Exporte fielen aber deutlich geringer aus. Insgesamt nahm die Ausfuhrmenge im Vergleich zu 2016 um 3,4 Prozent ab. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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