- Stiftung Warentest hat die drei besten Luftfilter eines Tests aus dem vergangenen Jahr erneut geprüft.
- Im Mittelpunkt stand, wie gut sie Aerosole aus der Atemluft filtern.
- Das Problem: Die Geräte altern relativ schnell.
Mittlerweile ist es bekannt: Das Coronavirus überträgt sich durch winzig kleine Aerosole, die beim Atmen oder Sprechen verbreitet werden. 500 Viren sind dabei etwa so dick wie ein Haar. Regelmässiges Lüften hilft, die Virenlast in Räumen zu verringern.
Nun liegen die Aussentemperaturen momentan allerdings um den Gefrierpunkt. Können jetzt Luftreiniger Abhilfe schaffen?
Drei Luftfilter im Test
Bereits Anfang 2020 hat die Stiftung Warentest Luftfilter genauer unter die Lupe genommen. Nun wurden die drei besten Produkte noch einmal einer Nachprüfung unterzogen. Die folgenden Luftfilter wurden erneut darauf getestet, wie gut sie Aerosole in der Atemluft filtern:
- Philips AC2889/10 (rund 350 Euro)
- Rowenta Intense Pure Air Connect PU6080 (rund 350 Euro)
- Soehnle Airfresh Clean Connect 500 (rund 250 Euro)
Vorweg die gute Nachricht: Alle drei Luftfilter reinigen die Luft gut von Aerosolen. "Im Neuzustand sind umgerechnet auf einen Raum mit 16 Quadratmetern Fläche und 40 Kubikmetern Raumvolumen (der Raum war 2,50 Meter hoch, Anm. d. Red.) nach 20 Minuten die meisten virengrossen Tröpfchen weg. Bei Philips und Rowenta zu je 95 Prozent, beim Soehnle zu 90 Prozent", erklärt die Stiftung Warentest.
Geräte altern relativ schnell
Die Geräte altern allerdings relativ schnell - und filtern dann etwas schlechter. Nachdem der Rauch von 100 genormten Zigaretten durch die Filter gezogen war, sollten die Geräte erneut Aerosole wegfiltern.
Am besten funktionierte der Luftfilter von Philips. Er fischt im 16-Quadratmeter-Zimmer nach 20 Minuten noch 90 Prozent der Aerosole aus der Luft, der Rowenta noch 80 Prozent. Der Soehnle jedoch nur noch 46 Prozent.
Damit müsste der Filter zur Reduzierung von Viren "weit häufiger" gewechselt werden als vorgesehen, warnt die Stiftung Warentest.
Ist Lüften doch die bessere Alternative?
Stiftung Warentest urteilt, dass der Luftfilter von Philips beispielsweise in einem gemeinsam genutzten Badezimmer, etwa in einer Wohngemeinschaft, durchaus sinnvoll sein könnte. Ein Restrisiko bleibt aber dennoch bestehen.
In grösseren Zimmern, in denen sich mehrere Leute aufhalten, stossen er und die beiden anderen Geräte aber an ihre Grenzen. Ebenso ungeeignet sind alle drei in Klassenräumen.
"Zusätzliche Massnahmen wie Abstand halten und das Tragen von Masken sind weiterhin nötig. Ebenso regelmässiges fünfminütiges Stosslüften", so die Stiftung Warentest.
Auch die Verbraucherzentrale und das Umweltbundesamt warnen davor, im Kampf gegen das Coronavirus ausschliesslich auf Luftfilter zu setzen. Diese würden konsequentes Lüften nicht ersetzen. (ff/dpa/afp)
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