- Zum gestrigen Tag der Lebensmittelrettung hat der WWF aufgezeigt, wie viel Essen jährlich im Müll landet.
- Knapp 40 Prozent der weltweit produzierten Lebensmittel werden nie gegessen.
- Wie kann es gelingen, weniger Lebensmittel zu verschwenden?
Rund 40 Prozent der weltweit produzierten Lebensmittel landen in der Tonne statt auf dem Teller. Das zeigt der neue WWF-Report "Driven to Waste". Weltweit entspricht das einer Verschwendung von rund 2,5 Milliarden Tonnen, rund die Hälfte davon geht bei der Ernte verloren, die andere Hälfte bei der Verarbeitung, dem Transport oder dem Endkonsum. In der Schweiz sind das jährlich rund 330 Kilogramm Lebensmittel pro Person.
Der WWF will zum Tag der Lebensmittelrettung (26. Mai) mehr Bewusstsein für die Wertigkeit von Lebensmitteln schaffen. Unter dem Motto "Entsorge den Schönheitswahn, nicht dein Obst und Gemüse" ruft WWF Konsumentinnen und Konsumenten dazu auf, ihren Schönheitswahn bei Obst und Gemüse einzustellen. Denn aktuelle Normen führen dazu, dass einwandfrei geniessbare Lebensmittel oft nicht verkauft - oder gar nicht erst geerntet - werden.
Normen beziehen sich grösstenteils auf optische Eigenschaften
Die aktuellen Vermarktungsnormen beziehen sich grossteils auf rein optische Eigenschaften wie Form, Grösse oder Farbe. Das Obst oder Gemüse ist also zu klein, zu gross, zu krumm, zu hell oder zu dunkel. Laut WWF sagen diese Äusserlichkeiten nichts über die "inneren Werte" wie Nährstoffgehalt oder Geniessbarkeit eines Produkts aus.
Schaffen diese Lebensmittel es doch über die Ernte in den Handel, werden sie dort oft von Konsumentinnen und Konsumenten abgelehnt. Auch in Haushalten wird entsorgt, was nicht mehr ganz frisch aussieht - meist aber unbedenklich zu geniessen wäre. Diese Lebensmittelverschwendung führt zu einem grossen Verschleiss wertvoller Ressourcen und verursacht klimaschädliche Treibhausgase.
Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung
Der Bund hat im April 2022 einen Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung veröffentlicht, der branchenübergreifend Ziele zu deren Reduktion festlegt. In einer ersten Phase soll bis 2025 eine Vereinbarung abgeschlossen werden, die das Gastgewerbe, den Vertrieb, die verarbeitende Industrie und die Landwirtschaft betrifft.
Bis 2030 will die Schweiz im Rahmen der "Sustainable Development Goals" der UN die Verluste von Lebensmitteln halbieren.
So kann jeder Food Waste vermeiden
Auch Konsumentinnen und Konsumenten können ihren Teil dazu beitragen, dass weniger Lebensmittel verschwendet werden. Der WWF rät, vor dem Einkauf einen Blick in den Kühlschrank zu werfen und so unnötige Einkäufe zu vermeiden. Zudem kann es helfen, den Einkauf mithilfe eines Menüplans und einer Einkaufsliste gut vorzubereiten.
Frischprodukte sollte man lieber häufiger, dafür gezielter kaufen. Denn grosse Wocheneinkäufe können oft nicht komplett verwertet werden. Vermeintlich abgelaufene Produkte sind oft über das aufgedruckte Verfalldatum hinaus essbar: Bevor sie im Müll landen, zuerst testen, ob sie wirklich nicht mehr geniessbar sind. © 1&1 Mail & Media/spot on news
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.