München (dpa) - Urlauber lassen sich nach zwei Corona-Jahren einer Umfrage zufolge auch nicht von finanziellen Engpässen schrecken. So sind 14 Prozent der Menschen in Deutschland bereit, für die schönsten Wochen des Jahres ihr Konto mit einem Dispositionskredit zu überziehen.
Dabei nutzen acht Prozent der gut 2000 Befragten den von ihrem Kreditinstut eingeräumten Überziehungsrahmen für einen Teil der Urlaubskosten, wie aus einer Yougov-Umfrage im Aufrag des Vergleichsportals Check24 hervorgeht. Sechs Prozent finanzieren ihre Ausgaben demnach grösstenteils per Dispo. Weitere fünf Prozent nutzen einen Ratenkredit zur Finanzierung.
Bei der Umfrage gaben 27 Prozent der Disponutzer an, eine vierstellige Summe für die Urlaubsfinanzierung zu benötigen, 12 Prozent brauchen sogar mehr als 1500 Euro. Knapp zwei Drittel der Befragen gehen von bis zu 500 Euro beziehungsweise bis zu 1000 Euro aus. Mit einem Dispokredit räumt die Bank Kunden und Kundinnen die Möglichkeit ein, bis zu einem bestimmten Betrag mehr Geld auszugeben, als tatsächlich auf dem Konto ist. Dafür werden Zinsen fällig. Der Dispo sei eine der teuersten Kreditformen überhaupt, erläuterte Check24.
Inflation: Bei Reisen wird noch nicht gespart
Ob Urlauber die Dispokredite auch in Anspruch nehmen, weil die hohe Inflation die Kaufkraft schmälert, geht aus der Umfrage nicht hervor. Die GfK-Konsumforscher waren jüngst zu dem Ergebnis gekommen, dass die Menschen zwar bei Gütern des täglichen Bedarfs wie Lebensmitteln oder Körperpflegeprodukten wegen der gestiegenen Verbraucherpreise den Gürtel enger schnallen. Bei Reisen werde in diesem Sommer dagegen noch nicht gespart. Nach über zwei Jahren Corona-Pandemie bestehe hier ein grosser Nachholbedarf bei den Konsumenten.
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