Köln - Die hohe Inflation bremst einer Umfrage zufolge viele Sparer in Deutschland aus. Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sieht sich aktuell nur noch jeder Zweite (50 Prozent) in der Lage, regelmässig Geld auf die hohe Kante zu legen. Im Corona-Krisenjahr 2020 seien es noch 70 Prozent gewesen.
Deutlich ist der Rückgang vor allem bei denjenigen, die im Monat weniger als 1500 Euro zur Verfügung haben, wie aus der am Montag veröffentlichten Auswertung hervorgeht. Demnach konnte 2020 hier noch gut jeder Dritte (35 Prozent) etwas zurücklegen, zuletzt war es nur noch jeder Fünfte (20 Prozent).
Besonders die stark steigenden Preise für Gas und Strom machen sich bemerkbar. Demnach berichteten 67 Prozent der Befragten von starken finanziellen Belastungen durch teure Energie. Seit Monaten treiben hohe Energie- und auch Lebensmittelpreise die Inflation in Deutschland an. Im September erreichte die Jahresteuerungsrate mit 10,0 Prozent den höchsten Stand seit etwa 70 Jahren.
Die Verschlechterung der Sparfähigkeit reicht den Angaben zufolge bis in die Mittelschicht. Aktuell können demnach noch etwa 52 Prozent der Befragten mit einem bedarfsgewichteten Einkommen zwischen 2000 und 2500 Euro sparen, vor zwei Jahren seien es noch 80 Prozent gewesen. Das bedarfsgewichtete Einkommen berücksichtigt die unterschiedlichen finanziellen Bedürfnisse zum Beispiel von Alleinstehenden und Familien.
Im einkommensstärksten Fünftel der Bevölkerung ab 3000 Euro monatlich halten sich die Einschränkungen den Angaben zufolge vergleichsweise in Grenzen. Aktuell legen 85 Prozent von ihnen noch Geld zurück. 2020 waren es 93 Prozent. Befragt wurden im September im Rahmen einer Online-Umfrage 2010 Menschen in Deutschland.
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