Berlin (dpa/tmn) - Das Blöde an Sommerblumen ist, dass man bereits im Frühling an sie denken muss. Sonst verpasst man die Chance auf den Blick von der Terrasse auf bunt blühende Blumenbeete. Die meisten Samen und Knollen kommen schon ab März in die Erde - in kleinen Töpfen auf der Fensterbank.
Experten erläutern, welche Sommerblumen man unbedingt haben muss:
Kosmeen: "Ich liebe die Kosmeen, weil sie unkompliziert sind, fröhlich und unerschöpflich blühen", sagt Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin. Und mit Kosmeen im Garten hat man den ganzen Sommer immer etwas zum Abschneiden für einen Strauss. Van Groeningens besonderer Tipp: "Höhere Sorten fallen im Staudenbeet gut auf."
Kosmeen werden ab Ende März am Fenster vorgezogen. "Sie kommen dort einfach schneller", erklärt die Gartendozentin. "Ich habe auch oft die Erfahrung gemacht, dass die Aussaat direkt im Freien nicht gut ist." Schnecken mögen die Sämlinge und den noch kleinen Pflanzen mangelt es dort oft an Wasser. "Auf der Fensterbank habe ich eher ein Auge darauf, ob die Erde zu trocken wird." Zunächst sollte man die Töpfe mit Erde und Samen an ein Nordfenster geben. "Sobald sie ein bisschen grösser sind, so etwa zehn Zentimeter, kommen sie in die Sonne, auch die volle Sonne ist möglich."
Nelken: Für die Gartenakademie Rheinland-Pfalz sind Nelken wieder in Mode. Die Blumen gehörten in den 70ern in jeden Garten, danach galten sie als spiessig. Für die Gartenexperten sind Nelken nun aber zu Recht wieder im Kommen. Denn die Stauden sind unkompliziert auf Balkon und im Beet, kommen dort zeitweise sogar mit trockenen Bedingungen klar. Nelken werden entweder ausgesät, im Spätsommer bis Herbst als Stecklinge vermehrt oder als fertige Stauden gekauft.
Unter den mehreren hundert Arten empfiehlt die Gartenakademie etwa die Sand-Nelke für Kübel und Heidegärten, die Karthäuser-Nelke zur naturnahen Gartengestaltung und die Landnelke als Schnittblume. Und zwischen Rosen mache sich die Bartnelke gut.
Ziertabak: Der Ziertabak blüht und blüht und blüht - teils bis zum ersten Frost. "Er bildet immer wieder neue Blüten, ist sehr kompatibel und wirkt natürlich im Staudenbeet", erklärt Van Groeningen die Vorzüge eines weiteren Lieblings für den Sommer. Ihr Tipp: Es gibt eine neue, besonders hohe Art namens Nicotiana mutabilis mit 120 bis 140 Zentimetern. "Sie sind reichlich mit Blüten bedeckt und wechseln deren Farbe von Weiss ins Rosa."
Der Ziertabak wird wie auch die Kosmeen ab Ende März erst mal im Haus vorgezogen. Wichtig ist: Bevor beide Pflanzen Mitte Mai nach den Spätfrösten ins Beet dürfen, müssen sie abgehärtet werden. Dafür stellt man sie in den Wochen zuvor ab und an ins Freie und holt die Töpfe abends wieder rein, wenn Frostgefahr droht.
Hortensien: Ihre Blüten sind eigentlich winzig, doch viele davon setzen sich zu grossen Kugel, Tellern oder Rispen zusammen - ein Hingucker im Beet. Die Niedersächsische Gartenakademie empfiehlt unter den Rispenhortensien etwa die grossblumigen Sorten 'Pinky Winky', 'Magical Fire' und 'Vanille Fraise'. Sie erblühen erst weiss, werden im Herbst dann leuchtend rot. Extra-Tipp: Kletterhortensien blühen sogar im vollen Schatten. Im Herbst färben sich die Blätter gelb ein, im Winter hat man noch sehr dekoratives Holz und Knospen.
Dahlien: "Ich kann nicht genug von Dahlien bekommen", sagt Van Groeningen. So geht es vielen. Dahlien sind eben auch nahezu überall einsetzbar: Es gibt kurze und hohe Sorten, grosse und kleine Blüten, viele Farben und Blütenformen. "Wer sich ein bisschen Mühe gibt und die welken Blüten entfernt, hat bis zum Frost etwas von den Dahlien." In milden Wintern bilden sie bis in den November hinein noch Knospen.
Die Pflanzenknollen sind etwas teurer als die Samen anderer Sommerblumen. "Ich finde, auch wenn die Investitionshöhe anfangs zwar grösser ist, die Dividende ist auch höher. Man hat von Dahlien einfach mehr als von anderen Sommerblumen, da man sie bis zur nächsten Saison irgendwo frostfrei gut aufbewahren kann", sagt Van Groeningen.
Dahlien können ab Frühlingsbeginn in den Gartenboden. Allerdings rät Van Groeningen auch wegen der Schnecken zur Vorzucht im Topf. Sie stellt die Gefässe etwa in das Gewächshaus, den Keller oder die Garage. "Hier kann es sogar dunkel sein", sagt sie. "Wir haben die Dahlien unter unseren Pflanztischen." Aber sobald die Knollen austreiben, müssen sie ans Licht. © dpa
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