Schaben sind in den eigenen vier Wänden nicht gerne gesehen. Sie zählen zu den sogenannten Gesundheitsschädlingen und können Krankheiten übertragen. So erkennen Sie die Tiere und werden sie wieder los.
Wenn Sie Schaben, beziehungsweise Kakerlaken, in Ihrer Wohnung finden, müssen Sie schnell handeln: Die Tiere vermehren sich sehr schnell und können Krankheiten übertragen. Aber wie sehen die Schädlinge überhaupt aus?
Je nach Art kann eine Schabe über fünf Zentimeter lang werden. Sie haben einen flachen Körper und häufig Flügel, mit denen sie aber nicht fliegen können. Sie sind rotbraun, kastanienbraun oder gelbbraun und haben auffallend lange Fühler.
Die Tiere stammen ursprünglich aus tropischen Regionen und sind Allesfresser. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Tierfutter, Abfällen und Kot. In Deutschland trifft man auf die grosse Deutsche Schabe (Blattella germanica), auf die Orientalische (Blatta orientalis), Gemeine Küchen- (Blatta orientalis) und die Amerikanische Schabe (Periplaneta americana).
Sie leben hinter Fussleisten, Verkleidungen, Türrahmen, Versorgungsschächten, Elektroherden und Kühlschränken sowie unter kaputten Fliesen. Kakerlaken sind in der Regel nur in der Nacht unterwegs. Sollten Sie die Tiere auch tagsüber antreffen, deutet dies auf einen starken Befall hin.
Wenn Sie eine Schabe in Ihren eigenen vier Wänden entdecken, muss dies allerdings nicht unbedingt ein Schädling sein. Eine Bernsteinschabe ist beispielsweise vollkommen harmlos. Sie findet keinen Gefallen an menschlichen Vorräten, da sie sich von verrottenden Pflanzen ernährt.
Wie kommen Schaben in meine Wohnung?
In Grossküchen, Bäckereien, Wäschereien, Krankenhäusern und ähnlichen Gebäuden finden die Schädlinge optimale Lebensbedingungen vor. Von dort aus verbreiten sie sich dann über Versorgungs- und Lüftungsschächte in angrenzende Wohnungen.
Schaben können aber auch mit Lebensmitteln aus südlichen Ländern nach Deutschland reisen. Stellen Sie die Originalkisten dann zu Hause ab, entwischen die Schädlinge in die Wohnung. Sie können sich aber auch in Gebrauchtwaren wie Elektrogeräten verstecken.
Manchmal bringen nichtsahnende Reisende die Schaben aus dem Urlaub mit. Bei einer Reise in den Süden können die Tiere schon einmal in Taschen sowie Koffer schlüpfen und bis ins heimische Wohnzimmer gelangen.
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Wie gefährlich sind Schaben wirklich?
Wenn Küchenschaben im Haus auftauchen, besteht Handlungsbedarf. "Dass Menschen Küchenschaben für unangenehm halten, ist richtig: Sie haben Bakterien und Pilzsporen an den Füssen und laufen dann über Lebensmittel", erklärt Werner Schulze, Insektenkundler des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu), der Deutschen Presseagentur (dpa).
Sie können auch gefährliche Infektionskrankheiten übertragen und gehören deswegen - wie unter anderem Bettwanzen - zu den Gesundheits- und Hygieneschädlingen. Dazu zählen nach Angaben des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbands (DSV) unter anderem Salmonellen-Erkrankungen, Hepatitis, Typhus und Tuberkulose.
Ihr Speichel und Kot können ausserdem Allergien auslösen. In elektrischen Geräten kann eine Schabe sogar einen Kurzschluss verursachen.
Wie werde ich Schaben wieder los?
Wenn Sie in Ihrer Wohnung einen Befall von Schaben entdeckt haben, müssen Sie schnell handeln. Zunächst muss bestimmt werden, um welches Tier es sich genau handelt. Wurde das festgestellt, kann die Bekämpfung beginnen. Diese ist allerdings recht schwierig, Hausmittel alleine helfen in den meisten Fällen nicht weiter. Alleine sollten Sie den Befall aber sowieso nicht bekämpfen.
Ein falscher Einsatz von chemischen Insektengiften kann nicht nur Ihre Gesundheit gefährden. Er kann auch dazu führen, dass die Schaben gegen die Stoffe Resistenzen entwickeln. Deswegen müssen sie von einem professionellen Schädlingsbekämpfer beseitigt werden, erklärt das Umweltbundesamt.
Bei einem Befall in einem Mietshaus sollte der Hausbesitzer kontaktiert werden. Kakerlaken können sich von einer Wohnung zur nächsten verbreiten, weshalb im ganzen Haus die Schädlinge über mehrere Monate gemeinsam bekämpft werden müssen.
Allerdings können Sie auch selbst etwas tun: Überprüfen Sie beispielsweise Ihre Räume auf undichte Stellen. Bei einem Befall sollten alle Ritzen und Fugen gründlich verschlossen werden. So können sich die Tiere nicht mehr verstecken. Entfernen Sie auch die Futter- und Wasserquellen in der Wohnung. Dazu zählen zum Beispiel Vasen, Tiernäpfe, Blumenuntersetzer sowie Kondenswasser an den Fenstern.
Saugen Sie die Tiere, ihre Eier und Häutungsreste anschliessend weg und entsorgen Sie diese. Zertreten Sie die Schaben aber nicht. So können Sie die Eier an der Schuhsohle noch in weitere Zimmer tragen. Lockstofffallen oder Köderdosen können benutzt werden, um den Befall zu lokalisieren.
Wie kann ich Schaben vorbeugen?
Schaben sind vor allem an Orten zu finden, die dunkel sowie warm sind und wo das Nahrungsangebot gross ist – wie in Ihrem Mülleimer. Deswegen rät das Umweltbundesamt, die einfachen Hygienegrundsätze in der Wohnung einzuhalten.
Entfernen Sie also Müll und Nahrungsmittelreste so schnell wie möglich, damit sich die Schädlinge gar nicht erst einnisten können. Auch offene Lebensmittel sollten für die Schädlinge unzugänglich aufbewahrt werden, wie zum Beispiel in luftdichten Behältnissen.
Tiere wie Silberfischchen, Milben und Schaben mögen Feuchtigkeit und vertragen keinen Durchzug. Deswegen kann regelmässiges Lüften dagegen helfen.
Das Umweltbundesamt empfiehlt ausserdem, Originalkisten mit Lebensmitteln aus südlichen Ländern nicht zu Hause zu lagern und beim Einkaufen auf unversehrte Verpackungen zu achten. Gebrauchtwaren sollten vor dem Kauf gründlich auf einen Befall hin überprüft werden. Auch nach einer Reise in den Süden ist es ratsam, das Gepäck gründlich auf Schaben zu untersuchen. Packen Sie Ihre Taschen und Koffer dabei am besten in der Badewanne aus, hier können fliehende Tiere schnell entdeckt und gefangen werden.
Wenn Insekten die Wohnung als Unterschlupf nutzen, heisst das nicht unbedingt, dass Sie zu wenig putzen. Mit diesem Vorurteil räumt Andreas Beckmann vom DSV auf. "Es hat nicht unbedingt etwas mit dem eigenen Verhalten zu tun. So eine Wohnung bietet eben Schutz und Wärme, gleichzeitig sind dort keine Feinde vorhanden." Aber er ergänzt: "Von uns hängt es dann aber oft ab, ob sie bleiben oder nicht."
Verwendete Quellen
- umweltbundesamt.de: Schaben
- berlin.nabu.de: Haustiere der anderen Art - Sechs- und Achtbeinige Untermieter
- nabu.de: Ungebetene Gäste in Küche und Keller
- dsvonline.de: Deutsche Schabe - Blattella germanica
- pan-germany.org: Informationsblatt Schaben / Kakerlaken
- test.de: Schädlinge im Haus - Das grosse Krabbeln
- dpa
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