Feng Shui ist uralt - und liegt voll im Trend. Worum geht es dabei und was bedeutet es, seine Wohnung nach den Regeln des Feng Shui einzurichten?
Feng Shui ist eine jahrtausendealte chinesische Harmonie-Lehre, die sich mit dem Einfluss von Natur und Umwelt auf den Menschen beschäftigt. Sie basiert auf der Annahme, dass alles vom Qi durchdrungen ist: Qi, manchmal auch Chi oder Ki geschrieben, ist die universelle Lebensenergie – eine Art kosmischer Atem, der auch uns Menschen innewohnt.
Im "Buch der Riten", welches dem Philosophen Konfuzius zugeordnet wird, heisst es: "Qi wird vom Wind zerstreut und stoppt an der Grenze des Wassers." Demnach lässt sich das Qi durch verschiedene Faktoren lenken und günstig beeinflussen.
Beim Feng Shui macht man sich das zunutze. Man versucht, durch das Einhalten bestimmter Regeln eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, in der das Qi frei fliessen kann. Der Begriff Feng Shui setzt sich zusammen aus den chinesischen Wörtern für "Wind" und "Wasser".
Was ist Feng Shui? Das sind die Grundlagen
Mithilfe der Feng-Shui-Prinzipien gestaltet man Wohn- und Lebensräume so, dass die Menschen sich darin wohlfühlen. Wenn die Energie ungehindert durch alle Räume fliessen kann, so der Glaube, erzeugt dies ein Gefühl von Geborgenheit und Schutz.
Die Praxis des Feng Shui ist fest mit der chinesischen Sicht auf die Welt verbunden, etwa mit dem Prinzip von Yin und Yang. Demzufolge kann Energie nur zwischen zwei gegensätzlichen Polen fliessen – Tag und Nacht, hell und dunkel, aktiv und passiv, Sonne und Mond etc. Auch den fünf Elementen Feuer, Metall, Erde, Holz und Wasser können Yin- und Yang-Eigenschaften zugeordnet werden. Diese Elemente spielen eine wichtige Rolle im Feng Shui – genau wie die vier Himmelsrichtungen.
Möchte man ein Haus, einen Raum oder einen Garten nach den Regeln des Feng Shui gestalten, legt man das sogenannte Bagua zugrunde. Dabei handelt es sich um ein Raster, das in die neun Zonen des Glücks eingeteilt ist:
- Karriere
- Freunde
- Kinder
- Partnerschaft
- Ruhm
- Reichtum
- Familie
- Wissen
- und das "Tai Qi" genannte Zentrum.
Dieses Schema wird über den Grundriss des Hauses gelegt, sodass einzelne Räume oder Teile davon den neun Zonen bzw. Lebensbereichen zugeordnet werden. Daraus ergeben sich dann Empfehlungen, wie man mit bestimmten Farben, Materialien und Formen das Qi positiv beeinflussen kann. Das soll die Gesundheit stärken, Beziehungen verbessern, zu beruflichem Erfolg verhelfen und Wohlstand bringen.
Nach Feng Shui einrichten: Tipps für ein harmonisches Zuhause
In China berücksichtigt man die Regeln des Feng Shui oft schon bei der Auswahl eines Baugrundstücks und bei der Architektur des Hauses. Doch auch mit der Einrichtung und der Deko der einzelnen Zimmer kann man im Sinne des Feng Shui einiges bewirken, um das Qi frei fliessen zu lassen. Als Grundregel gilt: regelmässig entrümpeln und aufräumen, da herumliegender Krimskrams die Energieströme blockiert. Offene Türen sorgen dagegen für einen ungehinderten Energiefluss.
Eingangsbereich
Die Haustür und der Flur spielen eine wichtige Rolle im Feng Shui. Hier tritt die Energie ein und verteilt sich auf die anderen Räume. Der Eingangsbereich sollte deshalb hell und freundlich gestaltet werden. Da viele Flure wie ein langer Schlauch wirken, droht das Qi wie auf einer "Autobahn" hindurchzurasen. Dem kann man mit ausgewählten Möbelstücken wie einer Kommode, aber auch mit Zimmerpflanzen entgegenwirken. Ein Zimmerbrunnen im Flur soll den Zufluss von Ruhm und Geld bringen.
Küche
Der Herd sollte nicht zwischen Spüle und Kühlschrank stehen, da sonst das Element Feuer vom Element Wasser ungünstig eingerahmt wird. Holz wirkt sich positiv auf die Atmosphäre in der Küche aus – das natürliche Material kann bei der Auswahl der Möbel und Accessoires vielfältig zum Einsatz kommen. Ordnung und Sauberkeit sind in der Küche entscheidend, deshalb sollten alle Kochutensilien sicher verstaut und die Schränke stets geschlossen sein.
Wohnzimmer
Für einen optimalen Energiefluss sollte das Wohnzimmer lichtdurchflutet sein. Dunkle Ecken blockieren das Qi. Fällt aufgrund von kleinen Fenstern nur wenig natürliches Licht herein, kann man mit künstlichen Lampen und Spiegeln nachhelfen. Das Sofa sollte an die Wand gerückt werden – dadurch wird ein Gefühl der Sicherheit vermittelt.
Schlafzimmer
Hier sind Spiegel nicht empfehlenswert, da sie die Energie des Schlafenden ungünstig reflektieren. Um den Energiefluss nicht zu stören, sollte das Bett nicht zwischen Tür und Fenster platziert werden. Das Kopfende sollte ausserdem frei von bedrückenden Elementen wie Dachbalken und Hängeschränken sein.
Badezimmer
Der Toilettendeckel sollte stets geschlossen sein, damit das Qi nicht in der Kanalisation verschwindet. Wenn möglich, sollte auf spitze Ecken und Kanten verzichtet werden, da das Qi an runden Formen leichter vorbeigleitet.
Büro
Idealerweise steht der Schreibtisch an der Wand und ermöglicht einen freien Blick in den Raum. Pflanzen wie ein Geldbaum sorgen nicht nur für ein angenehmes Raumklima – sie verheissen auch Wohlstand und Fülle.
Entspannungszimmer
Elektrogeräte, Unordnung und Signalfarben haben in einem Entspannungsraum nichts verloren. Stattdessen sollte man beim Einrichten auf gedeckte Naturtöne und geräuschdämpfende Textilien wie Teppiche und Vorhänge setzen.
(tsch)
Verwendete Quellen:
- Schöner Wohnen: "Feng Shui"
- Schöner Wohnen: "Basis-Regeln beim Feng Shui"
- Planet Wissen: "Feng-Shui-Regeln"
- Farben und Leben: "Die Grundlagen des Feng Shui - eine kleine Einführung in die Welt des Feng Shui's"
- Merkur.de: "Feng Shui: Was ist das eigentlich und welche Regeln müssen befolgt werden?"
- Everyday Feng Shui: "Was ist Feng Shui?"
- Everyday Feng Shui: "Bagua"
- Style Book: "Die wichtigsten „Feng Shui“-Regeln für die Wohnung"
- Naturheilkunde.de: "Feng Shui – die Kunst des gesunden Wohnens und erfolgreichen Arbeitens"
- Feng Shui Zentrum Tirol: "bagua"
- Christiane Witt: "Feng Shui Beratung"
- benuta: "Entspannungsraum einrichten"
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