Köln (dpa/tmn) - Zum Winterende hin zeigen sich Löcher in der Regenrinne: Dann hat die harte Witterung dem Material zugesetzt. Meist ist auch der Hausbesitzer Schuld: "Einer Regenrinne ist schnell anzusehen, wie sie gepflegt wird", sagt Josef Rühle vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks in Köln.

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Liegt darin der Dreck vieler Jahre oder wachsen schon Bäumchen in der Rinne, ist davon auszugehen, dass sie löchrig und durchlässig ist. Dabei würden sich Regenrinnen mit regelmässiger Wartung und Pflege 20 bis 25 Jahre halten.

Wichtig ist: Kleine Schäden wie Löcher, defekte Lötstellen oder offene Nähte sollte man umgehend ausbessern. Das können im Prinzip sogar Heimwerker erledigen. "Allerdings nur an eingeschossigen Häusern", betont Michael Pommer, Trainer an der DIY-Academy in Köln. "Ab der zweiten Etage sollte aus Sicherheitsgründen ein Profi ran." Auch Lötarbeiten seien besser Sache der Fachleute, denn so dicht unter dem Dach besteht erhöhte Brandgefahr.

Zum Flicken hält der Handel verschiedene Utensilien bereit. Bei Zink- und Aluminiumdächern hat Pommer gute Erfahrungen mit Pads aus eben Zink- und Aluminiumblech gemacht. Sie werden wie Pflaster über den Schaden geklebt. "Damit sie halten, muss die Rinne aber wirklich sauber und trocken sein", sagt der Experte. Allerdings: Sie sind nur ein Mittel für die Erste Hilfe. "Sie überbrücken kleine Löcher und Risse nur relativ kurz. Für eine dauerhafte Reparatur muss später das ganze Segment ausgetauscht werden."

Drei bis vier Jahre hält ein glasfaserverstärkter Anstrich des Rinnen-Inneren. "Der darf sogar aufs feuchte Material und unter Wasser aufgebracht werden", erklärt Pommer. Wenn es warm und trocken ist, ist ein Ein-Komponenten-Anstrich mit Vlieseinlage eine Alternative. Dieser überbrückt sogar etwas grössere Löcher und hält zwei bis drei Jahre. Möglich ist auch, ein Blech von aussen an die Rinne anzupassen und mit Popnieten drumherum zu befestigen.

Ersatzteile kaufen und ran an die Rinne
Im Handel gibt es diverse Reparatursysteme für Regenrinnen. © dpa / DIY Academy/Henkel

"Viele Heimwerker machen den Fehler und gehen mit Silikon an die Regenrinne", beobachtet Pommer. Aber das Material härtet aus, verliert seine Flexibilität, und der Schaden reisst schliesslich wieder auf. Oder es entsteht ein weiteres Leck.

Treten immer wieder neue Löcher auf, hilft das Flicken auf Dauer nicht weiter. "Dann kann es sein, dass das Metall der Regenrinne mit Stoffen aus der Umwelt reagiert", erklärt Rühle. "Kommt zum Beispiel Zink mit Kupfer in Verbindung, entsteht ganz schnell Lochfrass, der die gesamte Regenrinne zerstört. Dazu reicht es schon aus, wenn die Fernsehantenne auf dem Dach auf einem Kupfermast montiert ist." Wer nahe an einem Industriegebiet wohnt, muss damit rechnen, dass saurer Regen seiner Rinne zusetzt. "Manchmal sind auch auf dem Dach selbst Materialien verbaut, die die Regenrinne schädigen", sagt Rühle. Etwa Kupferbänder gegen Algenbildung setzen Zink zu.  © dpa

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