Gerade an heissen Tagen giessen wir unsere Gartenpflanzen gerne wie verrückt. Doch das ist gar nicht so gut, denn auch unsere Pflanzen benötigen in gewisser Hinsicht Erziehung.
Auch Gartenpflanzen sollte man ein wenig erziehen. Sonst droht ihnen das gleiche Schicksal wie Kindern, denen man keinen Wunsch ausschlagen kann: Sie werden gierig und unselbstständig.
Wir sprechen bei den Pflanzen übrigens übers Giessen. Wird zu oft – etwa täglich – gegossen, belassen die Pflanzen ihre Wurzeln dicht unter der Oberfläche. Schliesslich wissen sie: Hier kommt bald wieder Nachschub.
Das wird aber zum Problem, wenn im Sommer grosse Hitze und Trockenheit herrschen oder man selbst ein paar Tage verreist. Dann können sich die Pflanzen nicht gut selbst versorgen – und sie vertrocknen eher.
Seltener, aber intensiver giessen
Man sollte die Pflanzen daher animieren, tiefere Wurzeln zu bilden, heisst es von der Gartenberatung des Verbands Wohneigentum. Das lässt sie nicht nur gesünder und stabiler gedeihen, sondern der Verbrauch an Giesswasser wird auch generell gesenkt.
Der Tipp: Am besten giesst man Gartenpflanzen nicht täglich, sondern nur alle paar Tage. Dann aber bekommen sie eine grössere Menge, sodass das Wasser bis in tiefere Schichten des Bodens vordringen kann. Abhängig von der Bodenart sollten das 15 bis 20 Liter pro Quadratmeter sein – mehr auf sandigen Böden, weniger auf lehmigen.
Um ein Gefühl für die richtige Menge im eigenen Garten zu ermitteln, sollte man vor und nach dem Giessen etwa mit einem Spatenstich prüfen, wie trocken der Boden ist beziehungsweise wie tief das Giesswasser nach einiger Zeit eingedrungen ist.
Einen Tipp haben die Experten noch für Tomatenpflanzen: Auch sie kann man erst giessen, wenn man ihnen den Durst ansieht – etwa wenn sie morgens ihre Blätter einrollen. Das bringt selbst die wasserhungrigen Tomaten dazu, ihre Wurzeln im Gemüsebeet so zu verzweigen, dass sie sich nach einiger Zeit selbst versorgen können, so der Verband Wohneigentum.
Keine Experimente mit Kübelpflanzen
Bei Pflanzen im Kübel verhält es sich grundsätzlich anders: Ihre Wurzeln haben nur begrenzten Raum, das wenige Substrat im Topf nur begrenzte Speicherkapazität.
Daher muss man sie je nach Standort und Wetterlage manchmal bis zu zweimal täglich mit der wichtigen Lebensressource Wasser versorgen. (dpa/mak)
Redaktioneller Hinweis
- Dieser zuletzt im Mai 2024 veröffentlichte Artikel wurde aus aktuellem Anlass überarbeitet und aktualisiert.
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