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Viele Insekten im Garten werden auf den ersten Blick als Schädlinge eingestuft. Doch wussten Sie, dass jeder Schädling, der im Garten für Probleme mit Pflanzen sorgt, einen nützlichen Gegenspieler hat? So können hilfreiche Nützlinge die schädlichen Insekten unter Kontrolle behalten. Wir erklären Ihnen, wie Sie die nützlichen und die schädlichen Insekten erkennen und profitieren können.
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Marienkäfer
Zu den Gartenhelden zählen Marienkäfer. Die kleinen roten Käfer mit schwarzen Punkten auf den Flügeln lassen sich schnell erkennen. Doch die Nützlinge sehen nicht nur hübsch aus, sondern haben auch eine Aufgabe im Garten: Die Bekämpfung von Schädlingen. Denn ganz oben auf ihrer Nahrungsliste stehen Schädlinge wie Blattläuse, die gerne Rosen befallen. Der sechzehnfleckige Marienkäfer frisst zudem Mehltau.
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Blattläuse
Blattläuse sind nur wenige Millimeter gross und teilweise geflügelt. Sie können grün, rotbraun oder schwarzbraun aussehen und schlüpfen im Frühjahr, dann vermehren sie sich rasend. Die Insekten richten innerhalb kürzester Zeit erheblichen Schaden an Nutz- und Zierpflanzen an. Sie können aber ohne Chemie bekämpft werden: zum Beispiel mit Marienkäfern. So frisst etwa ein Siebenpunkt rund 150 Blattläuse pro Tag.
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Florfliege
Auch Florfliegen zählen zu den nützlichen Insekten im Garten. Denn sie verputzen nicht nur Blattläuse, sondern auch Spinnmilben, Thripse und Raupen - diese gehören ebenfalls zu den Schädlingen. Sie erkennen Florfliegen an ihren grün-schillernden Flügeln. Besonders ab September suchen sie ein passendes Winterquartier. Helfen Sie den Nützlingen und bringen Sie einen Überwinterungskasten im Garten an.
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Spinnmilben
Spinnmilben sind tatsächlich keine Insekten, sondern Spinnentiere. Ihren Namen verdanken sie ihren Eigenschaften, da sie Blätter und Triebe mit feinen Gespinsten überziehen. Dadurch richten sie grossen Schaden an Pflanzen an. Neben dem Einsatz von Florfliegen können Sie einen Befall mit Spinnmilben auch mit ausreichend Luftfeuchtigkeit bekämpfen. Besprühen Sie die Pflanzen dabei regelmässig mit Wasser.
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Thripse
Thripse sind ebenfalls Schädlinge, die auch unter den Namen Fransenflügler oder Blasenfüsse bekannt sind. Die winzigen Insekten treten vor allem an Zimmerpflanzen oder in Gewächshäusern auf, fressen Blätter an und sind oft mit blossem Auge gar nicht zu erkennen. Besprühen Sie Ihre befallenen Pflanzen am besten regelmässig mit einer Seifenlauge, um Thripse wieder loszuwerden.
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Raupen
Wenn Sie Würmer auf Ihren Pflanzen oder an Obst und Beeren entdecken, handelt es sich vermutlich um Schmetterlingsraupen wie Apfel- oder Pflaumenwickler. Diese Schädlinge können ganze Ernten vernichten und mit Nützlingen wie etwa Schlupfwespen, Laufkäfern und Blumenwanzen bekämpft werden. Kleine grüne Raupen sollten Sie hingegen entfernen. Eine Lösung aus Essig, Öl und Spülmittel sowie Seifenlauge halten Raupen fern.
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Apfelwickler
Wie der Name schon verrät, ist der Apfelwickler ein bekannter Schädling im Apfelanbau. Befall lässt sich meist an den sogenannten "Wurmstichen" am Obst, den Frasslöchern der Apfelwickler-Larven erkennen. Am Ende fallen die betroffenen Früchte unreif ab und faulen am Boden. Während die Larven des Apfelwicklers weiss-gelblich mit dunklem Kopf sind, erkennen Sie die erwachsenen Falter an der Musterung ihrer Flügel.
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Erwachsene Falter weisen grau-braune Flügel mit hellen Streifen und kupfernen Flecken an den Flügelspitzen auf. Die Apfelwickler-Falter sind vorwiegend in der Dämmerung aktiv. Wenn Sie Befall entdecken, hilft der Einsatz von Nematoden der Art "Steinernema Feltiae". Eine Packung mit sechs Millionen der winzigen Fadenwürmer, die in Tonpulver verkauft und in Wasser aufgelöst werden, reicht für drei grosse Apfelbäume.
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Schlupfwespen
Wieder zu den Nützlingen zählen die Schlupfwespen, die als Alleskönner je nach Art ganz verschiedene Schädlinge wie Blattläuse, Minierfliegen oder Apfelwickler in Zaum halten können. Als biologische Schädlingsbekämpfung können Sie Schlupfwespen auch in Ihrem Garten, Gewächshaus oder Wintergarten ansiedeln. Im Fachhandel können Sie speziell gezüchtete Schlupfwespen-Arten je nach Schädlingsbefall kaufen.
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Legen Sie Eier der Schlupfwespen möglichst früh an betroffene Pflanzen oder auch präventiv im Garten aus. Dabei gilt: bis zu 50 Schlupfwespen-Eier pro Quadratmeter. Tipp: Bauen Sie ein Insektenhotel als Überwinterungs-, Nist- und Überlebenshilfe. Viele Nützlinge, darunter auch Schlupfwespen, können darin überwintern.
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Minierfliegen
Diese winzigen Schädlinge lieben hohe Temperaturen und zeigen sich deshalb vorrangig im Hochsommer. Die kleinen Minierfliegen fressen Blätter an, was zu einem vorzeitigen Altern und Abfallen der Blätter führt. Neben dem Einsatz von Schlupfwespen können Sie Minierfliegen auch mit Brennesseljauche vertreiben. Als Prävention haben sich Gemüseschutznetze bewährt.
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Dickmaulrüssler
Gegen den Dickmaulrüssler und seine Larven helfen hingegen Nematoden (Fadenwürmer). Den Befall erkennen Sie an den Laubblättern von Hortensien, Rhododendren oder Rosen. Diese sehen dann so aus, als hätte man sie am Rand mit einem Locher aus dem Büro bearbeitet. Die Löcher stammen aber eigentlich vom Dickmaulrüssler. Die Larven des Käfers ernähren sich von den Wurzeln, letztlich geht die Pflanze auch daran ein.
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Laufkäfer
Ein weiterer hilfreicher Nützling im Garten ist der Laufkäfer. Die kleinen, meist sehr dunklen Käfer sind recht schnell unterwegs und wenn sie sich bedroht fühlen, sondern sie ein übel riechendes Sekret ab. Doch die fleissigen Insekten sind ohnehin lieber nachts unterwegs. Dann fressen sie Schneckeneier, Kartoffelkäferlarven, Drahtwürmer, Läuse und Milben.
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Drahtwürmer
Drahtwürmer sind die Larven der Schnellkäfer und werden bis zu drei Zentimeter lang. Vor allem auf neu angelegten Gemüsebeeten können sie in den ersten Jahren zur Plage werden. Sie lieben die Wurzeln, Zwiebeln und Knollen von Blumen und Gemüse. Sobald Sie einen Befall feststellen, müssen Sie umgehend handeln. Stellen Sie Eimer-Fallen mit frischen Kartoffelscheiben auf.
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Blumenwanzen
Blumenwanzen tummeln sich gerne auf Blüten und Blättern von Bäumen und Sträuchern. Sie leben räuberisch und ernähren sich von verschiedenen Insekten, wie Blattläusen, Weissen Fliegen, Thripsen oder Spinnmilben. Im Weinbau werden die Wanzen gerne als Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Sie können die hilfreichen Insekten aber auch im eigenen Garten ansiedeln.
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Kartoffelkäfer
Der kleine Kartoffelkäfer ist leider ein Schädling. Er liebt Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Auberginen, Paprika sowie Tomaten und kann hier grossen Schaden anrichten. Sie erkennen die Insekten an den Streifen auf ihren Flügeln, ihre Larven sind gelb. Gegen Kartoffelkäfer helfen natürliche Feinde wie Kröten und Laufkäfer sowie Spritzungen mit Brennnesseljauche.
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Nacktschnecken
Vor allem Nacktschnecken sind eine grosse Plage. Die gefrässigen Schädlinge sind Allesfresser und können über Nacht ganze Beete kaputt machen. Vor allem junge Triebe von Stauden, Gemüsepflanzen und Salat, aber auch Blumen sind vor den schleimigen Biestern nicht sicher. Sie können die Schädlinge mit Bierfallen, Sand, Asche oder Kaffeesatz um die Pflanzen herum verscheuchen.
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Hummeln
Die fleissigen Hummeln sorgen dafür, dass Obstbäume auch Früchte tragen. Denn vorher müssen die Blüten bestäubt werden und das Übernehmen neben Bienen auch Hummeln. Die hübschen Insekten erreichen dank ihrer langen Rüssel auch tiefe Blüten und können bereits früher als andere Bestäuber beginnen. Denn Hummeln sind im Vergleich zu Honigbienen auch bei niedrigeren Temperaturen einsatzbereit.
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Blattwespen
Blattwespen sind Schädlinge, die Blätter annagen. Vor allem im Frühjahr befallen die Larven von verschiedenen Echten Blattwespen vor allem die Blattoberseiten. Es entsteht ein sogenannter Fensterfrass. Entfernen Sie die Larven. Bei starkem Befall kann aber auch die ganze Pflanze betroffen sein. Dann müssen Sie die befallenen Pflanzenteile abschneiden und die Pflanze mit einem Insektizid einsprühen.
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Erzwespen
Die Erzwespe ist nur 0,6 Millimeter lang, hat einen schwarzen Kopf sowie eine schwarze Brust und einen gelben Hinterleib. Die Weibchen fressen die Larven von Vorratsschädlingen wie Käfern und Getreidemotten, die im Getreidekorn oder in Kokons heranwachsen. Auch gegen die Weisse Fliege, die zum Beispiel Gurken oder Grünkohl befällt, wird die winzig kleine Erzwespe eingesetzt.
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Weisse Fliege
Ist keine Erzwespe in der Nähe, saugt die Weisse Fliege (auch als Mottenschildlaus bekannt) den Saft aus den Bahnen der Pflanze. Ein Anzeichen eines Befalls ist ein weisser, staubiger Belag auf der Blumenerde oder den Blättern. Dieser stammt von der weissen Wachsschicht auf den Flügeln des Schädlings. Mit Spritzern aus einem Rapsöl-Wasser-Gemisch, das man auf den Blattunterseiten aufträgt, wird man die Weisse Fliege wieder los.