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Am Morgen den ersten Kaffee geniessen oder abends mit Freunden bei einem Glas Wein zusammensitzen: Ein Balkon hat so einiges zu bieten. Insbesondere dann, wenn Sie ihn zur Selbstversorgung nutzen. Dann pflanzen Sie dort nicht nur Zierpflanzen, sondern regionales Obst und Gemüse. Wir zeigen, was Sie beim Anbau von Obst und Gemüse auf dem Balkon beachten sollten.
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Um sich selbst oder gar eine mehrköpfige Familie vollständig und das ganze Jahr hindurch mit Obst, Gemüse, Kräutern, Getreide, Gewürzen, Hülsenfrüchten und Nüssen zu versorgen, wird ein Garten auf dem Balkon nicht ausreichen. Doch ein Stück vom autarken Leben können Sie selbst dann geniessen, wenn Ihnen nur wenig Platz zur Verfügung steht. Denn auch auf wenig Raum ist viel möglich.
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Bevor Sie jetzt aber sofort zum Garten- oder Baumarkt laufen, machen Sie sich ein paar Gedanken darüber, wie Ihr Selbstversorger-Balkon aussehen soll. Welche Obst- und Gemüsesorten wollen Sie anbauen? Wollen Sie auch Platz für Kräuter und Salate schaffen? Wie viel Platz steht Ihnen für den Garten zur Verfügung, ohne auf das gemütliche Beisammensitzen mit Freunden verzichten zu müssen?
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Welche Lebensmittel Sie auf Ihrem Balkon anbauen können, hängt vor allem von dessen Ausrichtung ab: Die Himmelsrichtung bestimmt nämlich die Menge des Lichts, die am Balkon ankommt. Ein Südbalkon ist meist mit Dauersonne gesegnet, ein Nordbalkon liegt fast immer im Schatten des Gebäudes. Ost- und Westbalkone liegen dagegen in der Mitte.
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Auf dem Südbalkon wächst entsprechend mehr. Besonders geeignet sind mediterrane Obst- und Gemüsesorten wie Zucchini, Paprika, Tomaten. Aber auch Bohnen, Erdbeeren und Kräuter lieben die Sonne. Mit eben dieser sollten Sie es dennoch nicht übertreiben: An besonders heissen Tagen brauchen nämlich selbst diese "Sonnenanbeter" ausreichend Schatten.
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Für den Nordbalkon hingegen sollten Sie eher Pflücksalate, Spinat, Mangold, Kohlrabi und Radieschen wählen. Ist Ihr Balkon gegen Osten oder Westen orientiert, stehen Ihnen sowohl sonnige wie auch schattige Plätze zur Verfügung. Das lieben vor allem Salate, Kräuter, Radieschen, Kohlrabi, Brokkoli, und auch Bohnen fühlen sich dort wohl.
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Ein weiteres Entscheidungskriterium ist, wie viel Zeit Sie für Ihren Balkon-Garten aufwenden möchten oder können. Haben Sie weder Zeit noch Lust, sich täglich um Ihr Obst und Gemüse zu kümmern, greifen Sie besser zu robusteren Sorten wie Kohlgemüse, Mangold, Spinat, Brokkoli oder Bohnen. Diese werden es auch überleben, wenn Sie sie an einem Wochenende nicht giessen.
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Ein Selbstversorger-Balkon ist zudem eine Frage des Platzes. Gerade auf einem kleinen Balkon kann es sich lohnen, einen vertikalen Garten anzulegen: Darunter versteht man das Anbauen auf mehreren Etagen - zum Beispiel in einem Pflanzenregal oder auf einer Pflanzentreppe. Gerade für Kräuter und Salate bietet sich diese Methode an.
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Lassen Sie dabei Ihrer Kreativität freien Raum: Wie wäre es, Ihren Salat in Kunststoff-Flaschen wachsen zu lassen? Dafür schneiden Sie seitlich ein langes Rechteck aus einer Flasche. Bohren Sie Löcher in den Flaschen-Kopf, fädeln Sie eine feste Schnur hindurch und verknoten diese. Schrauben Sie den Deckel auf die Flasche, befüllen Sie diese mit Erde und fertig ist ein ertragreiches "Balkonbeet".
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Besonders bewährt haben sich Bauten aus Paletten. Richten Sie diese mit der kürzeren Querseite auf und verschliessen Sie die auf der Unterseite liegenden, mit Holzklötzen verschraubten Tragebretter auf einer Seite mit einem langen Holzbrett. Pro Europalette entstehen so drei lange, improvisierte Pflanzkästen, die Sie mit Leben befüllen können.
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Haben Sie sich für die Pflanzen entschieden und wissen Sie, wo diese auf Ihrem Balkon Platz finden, können Sie mit dem Bepflanzen loslegen. Um vor allem Pflanzen, die eine längere Wärmeperiode benötigen, einen optimalen Start zu geben, ziehen Sie diese zunächst im Haus vor. Vor allem Tomaten, Paprika, Chili, Auberginen oder Kürbisse werden es Ihnen danken.
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Beachten Sie, dass einige Obst- und Gemüsesorten schneller reifen als andere. Salate beispielsweise wachsen rasant. Je mehr Sie ausserdem ernten, desto rascher entwickelt sich die Pflanze. Seien Sie vorbereitet: Ziehen Sie die nachkommenden Obst- und Gemüsesorten zwei Wochen vorher hoch und pflanzen Sie sie dann um. So vermeiden Sie leere Töpfe und können länger die Früchte Ihrer Arbeit ernten!
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Tomaten liebt (fast) jeder - und sie sind ideal für einen überdachten, aber sonnigen und windgeschützten Balkon. Haben Sie weniger Platz zur Verfügung, sind niedrig wachsende Buschtomaten genau richtig. Wichtig ist, dass die Eimer für Tomaten mindestens zehn Liter umfassen und Löcher zum Ablaufen des überschüssigen Giesswassers haben.
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Ideal für Balkonien sind auch Chili und Paprika. Je nach Grösse der Sorte variiert das Fassungsvermögen des Topfes. Kleinere Paprika gedeihen auch im engen Blumenkasten. Andere Sorten brauchen etwas mehr Platz und können sich auch im Balkon-Hochbeet ausbreiten. Wichtig ist, Paprika und Chili im Laufe der Saison regelmässig zu düngen.
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Da Mangold sehr pflegeleicht ist und auch ohne regelmässiges Bewässern und Düngen auskommt, ist er für Balkon-Gärtner wie geschaffen. Zudem macht sich bunter Mangold wegen seiner Farbenpracht gut im Stadtbild. Wie Rote Beete fühlt sich das Gemüse auch auf einem halbschattigen Balkon wohl.
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Auf den Balkon gehen und Erdbeeren naschen, dieser Traum ist eigentlich recht einfach zu verwirklichen. Die Früchte eignen sich nämlich hervorragend für diese Umgebung, wachsen sie doch niedrig und sind sehr anpassungsfähig. Sie benötigen ausserdem nur wenig Platz und können sowohl im Topf, aber auch im Blumenkasten oder in einem vertikalen Rohr gedeihen.
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Selbst auf Kartoffeln müssen Balkon-Selbstversorger nicht verzichten. Die Knollen wachsen in Töpfen, Hochbeeten oder Pflanzsäcken aus festem Stoff oder Filz. In Letzteren werden abwechselnd Erde und Pflanzkartoffeln geschichtet, damit mehrere Generationen heranwachsen. Durch eine Bodenklappe können sie etagenweise geerntet werden. Wichtig ist, dass überschüssiges Giesswasser ablaufen kann.
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Am Balkon gelten andere Spielregeln als im Garten. Das kommt daher, dass häufig die Regengüsse von oben fehlen. Andererseits trocknet die Erde in kleineren Behältern schneller aus als in Gartenbeeten. Um die Pflanzen von Beginn an mit Nährstoffen zu versorgen, verwenden Sie gleich am Anfang ein hochwertiges Substrat. Zudem müssen Sie immer wieder aufs Düngen achten und zusätzlich mulchen.
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Besonders wichtig ist regelmässiges Giessen der Pflanzen. Am besten eignen sich die frühen Morgenstunden und der Abend. Die pralle Mittagssonne sollten Sie hingegen vermeiden. Ist Ihr Balkon nicht überdacht, profitieren Ihre Pflanzen zusätzlich vom Regen: Geben Sie Ihnen in diesem Fall ausreichend Abstand voneinander, sodass Regenwasser gut von den Blättern abtrocknen kann.
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Für die Urlaubszeit sollten Sie sich rechtzeitig um Bewässerungs-Alternativen kümmern. Vielleicht übernimmt ja ein Nachbar das Giessen? Eine andere Möglichkeit ist, eine Bewässerungshilfe anzulegen: Stecken Sie eine mit Wasser gefüllte Flasche kopfüber in einen Tonkegel ins Beet. Dieser ist wasserdurchlässig und gibt das Wasser gleichmässig an die Pflanze ab. So sind diese bis zu einer Woche versorgt.