Veitshöchheim - Klebestreifen, die den Frostspanner von Obstbäumen abhalten sollen, müssen bis spätestens Anfang März wieder entfernt werden. Ab dann besteht Gefahr, dass an den Fallen um die Baumstämme mehr nützliche Insekten als Schädlinge verenden. Darauf weist die Bayerische Gartenakademie hin.

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Denn zum Frühlingsbeginn werden andere Insekten wie Marienkäfer und Ohrwürmer wieder aktiv und geraten in Gefahr, auch in den Fallen zu landen. Und nicht nur die Frostspanner, für die sie eigentlich gedacht waren.

Leimringe gegen die Raupen des Frostspanners

Die Leimringe werden um die Zeit der ersten kalten Nächten im Herbst angebracht, um die Population der Frostspanner zu regulieren. Die Fallen um den Baumstamm halten die Weibchen dieser Falterart von der Eiablage ab, da diese nicht fliegen können und daher ab Herbst über den Stamm in die Baumkronen wandern müssen. Dort erwarten sie die flugfähigen Männchen zur Begattung.

Das Problem für die Obstbäume sind die hellgrünen bis bräunlichen Raupen, die sehr gefrässig sind. Sie durchlöchern von April bis Mai die Blätter, oft bleibt nur noch das Gerippe übrig. Auch die jungen Früchte der Obstbäume fallen ihnen zum Opfer.

Wer Leimringe nach einem Befall für zwei Jahre nacheinander rechtzeitig und richtig anbringt, kann den Schaden in den Folgejahren reduzieren - bis auf ein Minimum, so die Gartenakademie. Dann kann durchaus wieder eine längere Klebefallen-Pause von mehreren Jahren eingelegt werden.

Vergleichsweise umweltfreundliche Methode

Nachteil dieser Methode zur Schädlingsbekämpfung ist, dass auch andere Tiere in die Falle geraten können. Und das gefangene Raupen-Buffet lockt Vögel an, deren Schnäbel durch das Abpicken verkleben können.

Trotzdem hat diese Methode aus Sicht der Gartenakademie Vorteile: Es ist eine giftfreie und damit vergleichsweise umweltfreundliche sowie sehr effektive Massnahme gegen den Frostspanner. Mit Spritzmitteln würde man grössere Baumkronen nur äusserst aufwendig und unzureichend behandeln können.   © dpa

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