Bei wärmeren Temperaturen und längeren Tagen verbringt man wieder mehr Zeit draussen. Um sich auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten richtig wohlzufühlen, sollte man auch hier auf eine ansprechende Einrichtung setzen. Die richtigen Lampen können aus einem einfachen Garten eine paradiesische Idylle machen.
Der Trend geht zum draussen wohnen: Die Temperaturen hierzulande werden immer höher, die Anzahl lauer Sommertage nimmt zu. Die Möbel für Garten, Balkon und Terrasse werden immer wohnlicher und gemütlicher, da fehlt nur noch die richtige Beleuchtung. Designer aus aller Welt widmen sich den Leuchten für draussen, die den Aussenbereich gemütlicher machen sollen.
Lampen für draussen: Glaskugeln und Fischernetze
Der Mobelanbieter Cassina hat in diesem Jahr erstmals Leuchten für Wohn- und Essbereiche im Freien im Programm. Darunter erinnert das Modell Bollicosa Nauticat an die Glaskugeln, die Fischer früher mit Tau umflochten und an die Enden ihrer Netze banden, um sie über Wasser zu halten.
Die Leuchte besteht aus mundgeblasenem Glas mit eingeschlossenen Bläschen. Allerdings machen allein die Grössen mit einem Durchmesser von 30 beziehungsweise 50 Zentimetern klar, hier geht es nicht mehr um Fischernetze. Mit beigefarbenen Kordeln und grünen oder rostfarbenen Knoten lassen sie sich über den Balkontisch hängen.
Schon ein Leuchten-Klassiker ist Twiggy von Foscarini mit federndem, an eine Angelrute erinnerndem Gestell - aber das Design ist nach wie vor aktuell. Die Variante für die Terrasse namens Twiggy Grid Terra hat einen Schirm, den Designer Marc Sadler wie ein Gewebe gestaltet hat. Durch die grobe Struktur scheint das Licht. Ausserdem befindet sich an der oberen Kante eine LED-Leiste, die einen feinen zusätzlichen Lichtring entstehen lässt.
Tribù: Belgische Leuchten im Textillook
Ilia Eckardt hat eine Kollektion für das Label Tribù namens Monsieur Tricot entworfen, die auf markante Strick- und Häkelelemente setzt. "Ich bin in der belgischen Modeszene aufgewachsen", erklärt der Designer aus Antwerpen. "Basierend auf dieser Erfahrung experimentierte ich bei meinen Entwürfen mit innovativen Stricktechniken und witterungsbeständigem Garn, um den textilen Look auf andere Produkte zu übertragen."
Aus speziellen Kordelschnüren, die schneckenförmig aufgerollt und zusammengenäht wurden, sind die korbähnlichen Boden- oder Tischleuchten Agadir von Paola Lenti. In fröhlichen Farben wie Pink, Gelb, Türkis oder Limonengrün können die Laternen überall dort Licht geben, wo es gerade benötigt wird: Bis zu sechs Stunden hält der Akku, der sich via USB-Anschluss aufladen lässt.
Japanische Lampions mit LED
Auf einen ganz anderen Look setzt Fumie Shibata aus Tokio: Die Leuchte Bonbori hat einen Edelstahlsockel, kombiniert mit einem eleganten mundgeblasenen Glasschirm.
Für den neuen Outdoor-Typus liess die Designerin sich von den traditionellen Papierlampions ihrer Heimat inspirieren. "Während der jährlichen Reiserntefeste in Japan säumen die typischen Laternen die Wege zu Schreinen und Tempeln", beschreibt die Designerin ihre Idee. "Ich wollte dieses traditionelle Brauchtum auf ein modernes LED-Modell übertragen."
Dedon: Möbel oder Leuchte?
Einen praktischen Mix aus Hocker oder Beistelltisch und Leuchte hat Harry Paul für Dedon kreiert. Babylon besteht aus Polyethylen und wird im Rotationsguss in Form gebracht. Die unregelmässige Oberfläche wirkt von weitem wie handgefertigt, aber tatsächlich entstehen die wie zufällig verteilten Kerben durch komplexe Algorithmen.
Ebenfalls für Dedon hat Sebastian Herkner Loon designt - ein Gebilde, das es in zwei Grössen gibt. Der einem langgestreckten Ballon ähnelnde Körper aus Polyethylen steckt in einem dreibeinigen Ring aus Teakholz. Sowohl das Werk von Paul als auch der Entwurf von Herkner setzen auf LEDs mit einer warmweissen Farbtemperatur. Das weiche Licht scheint, voll aufgeladen, für rund zehn Stunden.
Aussenlampen mit Solarmodul
Herkner hat auch für den britischen Gartenspezialisten Gloster eine Aussenleuchte designt: Ambient Line hat einen mundgeblasenen Zylinder aus Rauchglas mit Schilfglasverzierung. Wahlweise gibt es eine mobile Version mit Griffen aus Metallguss oder eine mit einem Metallständer. Beide können über das Stromnetz oder über ein Solarmodul auf der Oberseite geladen werden.
Nach dem gleichen Prinzip funktioniert die Leuchte Star von Solpuri, die sich besonders gut für den Tisch eignet. Es gibt sie entweder mit vertikaler Teak-Lattung oder mit Seil-Geflecht.
Portable Lampen für den ganzen Garten
Das französische Label Fermob hat mit Mooon! eine portable LED-Leuchte in vielen fröhlichen Farben im Sortiment, die sich dank ihrer kompakten Masse überall mit hinnehmen lässt. Der Name ist gleichzeitig eine Anspielung auf die Form, denn der Leuchtenkopf erinnert an den Vollmond.
Die Designerin Patricia Urquiola ist bekannt für ähnlich poetische Entwürfe. Für die von Flos produzierte Serie Caule setzt sie zwar auf zurückhaltende Linien, aber Idee und Wirkung sind originell. "Die Kollektion kopiert die botanische Struktur einer Blume", erklärt Urquiola. "Und jede der Leuchten verfügt über einen flexiblen, schlanken Stiel, der damit die Natur imitiert."
Auf einen kunstvollen Effekt setzt dagegen die Designfirma Nendo: Der Japaner Oki Sato kombiniert bei der Leuchte Heco für Flos einen dünnen Rahmen mit einer beleuchteten Kugel. Ob als Tisch oder als Objekt, das an die Wand gelehnt werden kann: Die technischen Objekte wirken, als würden sie wie fragile Skulpturen Licht ins Dunkel bringen.
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(ncz/dpa)
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