Berlin - Nur ausreichend, höchstens befriedigend ist eine Stichprobe der Stiftung Warentest von Reinigungsprogrammen in Backöfen ausgefallen. Keines der elf Modelle erhielt in diesem Prüfpunkt eine bessere Note.
Die Öfen verfügen über eine sogenannte Pyrolyse-Reinigung. Dabei wird der leere Ofenraum auf bis zu 500 Grad erhitzt, was Schmutz verschwelen lassen soll. Zurück bleibt Asche, die sich nach dem Abkühlen des Ofens mit einem feuchten Tuch wegwischen lässt. So die Theorie.
Aber eine Überprüfung der Stiftung Warentest zeigt: Oft bleiben auch nach 90 bis 180 Minuten Schwelen noch eingebrannte Schmutzreste im Ofen zurück. Und das, obwohl fast alle getesteten Anbieter in ihren Anleitungen zusätzlich noch eine manuelle Säuberung vor der Pyrolyse empfehlen.
Höhere Gerätekosten und extra Stromkosten
Für Öfen mit dieser gern beworbenen Funktion zahlt man. "Mit Preisen von 465 bis 1080 Euro kosten sie in der Regel mehr als Geräte ohne diese Funktion", so die Zeitschrift "test" (Ausgabe 3/2023) über die Testgeräte. Dazu kommen die Stromkosten für die Reinigung: Das mehrstündige Aufheizen auf gut 500 Grad Celsius, das für die Reinigung nötig ist, verbraucht den Angaben zufolge pro Vorgang rund 1,50 bis 3 Euro.
Noch ein Kritikpunkt sind manche Ofentüren. Sie werden so heiss, dass das Anfassen schmerzhaft wird.
Das Fazit der Warentester: Die Reinigung mit Pyrolyse kostet Zeit, Mühe und Geld. Die "erhoffte Arbeitserleichterung" für Kochbegeisterte falle dabei mau aus.
Keine nennenswerte Ersparnis mit Energiesparprogramm
Auch andere extra Funktionen der Öfen wurden kritisiert. So bekommt man bei den getesteten Geräten im Schnitt weniger als einen Cent Ersparnis, wenn man ein Kilo Schweinebraten nicht im Normalprogramm zubereitet, sondern in dem Programm, das die Anbieter als besonders sparsam angeben.
Trotzdem vergaben die Tester fast nur die Gesamtnote "gut" und "befriedend". Denn Backen und Grillen - das können die Geräte.
Die Testsieger mit der Gesamtnote 2,2 sind: HBG579BS0 von Bosch, CF4M98062 von Constructa und HB578ABS0 von Siemens. © dpa
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