Bei Hitzewellen im Sommer kann ein Ventilator zu Hause für Abkühlung sorgen. Doch worauf muss ich beim Kauf achten und wo stelle ich das Gerät am besten auf? Ein Experte gibt Antworten.

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Frische Brise statt dicke Luft - darauf hofft man, wenn man einen Ventilator kauft. Christian Kästl prüft für den Tüv Süd elektrische Haushaltsgeräte und weiss, wie und wo die kleinen Windmaschinen am besten funktionieren.

Herr Kästl, wie sorgen Ventilatoren für eine angenehme Frische?

Christian Kästl: Ventilatoren kühlen nicht direkt die Raumtemperatur, sondern sie erzeugen einen Luftzug, der dann kühlend wirkt. Dieser Luftzug wirbelt die isolierende Wärmeschicht, die den Körper umgibt, auf, wodurch die Verdunstung von Schweiss besser möglich ist, was wiederum auch kühlt.

Wo steht der Ventilator am besten im Raum?

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. In der Regel ist es am besten, wenn der Ventilator kühlere Luft in den Raum einbringt. Zum Beispiel in den Morgenstunden, wenn es im Raum etwas heiss und stickig ist, aber draussen noch kühler, stellt man ihn vor das offene Fenster oder vor die Terrassentür und lässt die Luft in den Raum hineinblasen. Aber er darf nicht so nahe am Körper sein. Das könnte sonst zu einer Austrocknung von den Schleimhäuten führen - etwa bei den Augen tagsüber, wenn der Ventilator am Tisch steht. Oder auch in der Nacht, wenn da der Luftzug zu stark ist oder ich die Ventilatoren zu nahe am Bett aufstelle, dann können ebenfalls die Schleimhäute austrocknen. Das ist dann ein sehr unangenehmes Gefühl. Oder wenn der Ventilator direkt hinter mir steht und ich schwitze, dann kann es passieren, dass ich einen steifen Nacken kriege durch den Luftzug. Zudem ist es wichtig, dass nicht zu viel Staub aufgewirbelt wird, das könnte zu einer Verkeimung der Luft beitragen.

Experte: "Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Geräte leise sind"

Es gibt verschiedene Modelle von Ventilatoren. Auf welche Merkmale sollten denn Käuferinnen und Käufer besonders achten?

Produktspezialist Christian Kästl vom Tüv Süd
Christian Kästl ist Produktspezialist beim Tüv Süd in München. © dpa / Claus Uhlendorf/TÜV SÜD/dpa-tmn

Zum einen ist die Kaufentscheidung natürlich davon abhängig, welchen Platz ich habe oder welchen Einsatzort ich mir vorstelle. Ein Tischventilator zum Beispiel ist ein ganz kleines Gerät, das ich sogar über den PC am Bürotisch anstöpseln kann. Wenn ich zu Hause hohe Räume und viel Platz an der Decke habe, dann kann ich einen Deckenventilator nehmen. Wenn ich ein eher designorientierter Mensch bin, dann entscheide ich mich vielleicht für diese neuartigen Ringventilatoren, die keine Rotorblätter mehr haben, oder einen Turmventilator.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Geräte leise sind. Und da hängt es auch davon ab: Will ich sie im Schlafzimmer nutzen oder bin ich sehr geräuschempfindlich? Dann ist eine Lautstärke von unter 45 Dezibel zu empfehlen. Bis 50 Dezibel sind die Geräte in der Regel angenehm. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Sicherheitsausstattung. Die Geräte müssen, wenn sie mit Rotorblättern versehen sind, ein Schutzgitter haben, damit man nicht versehentlich reinfassen kann, was gerade für Kleinkinder oder Haustiere wichtig ist. Standgeräte müssen sehr standsicher sein, sie dürfen also nicht wackeln oder gar umkippen. Eine hilfreiche Orientierung, was die Qualität angeht, bietet das freiwillige GS-Zeichen für "Geprüfte Sicherheit". Es zeigt, dass ein Gerät von Experten intensiv geprüft wurde. (dpa/mak)

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