Der beste Job der Welt - wer hätte ihn nicht gern? Eine Mischung aus reichlich Kohle, wenig Arbeit und viel Spass - das wäre für die meisten wohl das attraktivste. Kein Wunder also, dass der Job eines "Inselrangers" im australischen Queensland als "bester Job der Welt" beworben wird. Schliesslich muss dieser Glückspilz nur baden, schnorcheln und bloggen. Für das sechsmonatige Nichtstun gibt's etwa 80.000 Euro.
Schade, dass solche Jobs nicht in Hülle und Fülle angeboten werden, obwohl das Beispiel in Taiwan und Thailand Schule gemacht hat. Schliesslich ist es eine prima PR-Strategie für den einheimischen Tourismus. Das Prinzip ist ähnlich: Zweiköpfige Teams erkunden das Land und berichten darüber im Internet. Dem originellsten Reiseberichterstatter winkt noch mehr Urlaub und/oder ein ansehnliches Preisgeld.
Natürlich gibt es auch andere renommierte Positionen, in denen ebenfalls viel gereist wird. Dazu gehört auch der Job des Fifa-Bosses. Denn der Präsident des Fussball-Weltverbandes fliegt in Südafrika von einem Spielort zum anderen. Er ist immer auf den VIP-Plätzen dabei und macht damit genau das, wovon andere Fussballfans hierzulande nur träumen können.
Die Mischung aus Sport gucken, wichtig sein und mit den VIPs der Welt verkehren ist sicherlich nicht unangenehm. Von anderen Vorzügen, die so ein Job mit sich bringt, ganz zu schweigen. Über eine ähnliche Mischung aus VIP-Status und Sport gucken können sich auch die Mitglieder des "International Olympic Committees" (IOC) samt ihres Präsidenten Jacques Rogge freuen.
Natürlich ist auch der Job eines Nationaltrainers ein Top-Job. Wenn es gut läuft und die Mannschaft Fussball-Weltmeister wird, steigt der Betreffende leicht zum Volkshelden auf. Wenn es allerdings nicht klappt, ist der Mann wirklich nicht zu beneiden. Den Job ist er dann schnell los und die Erfolge der Vergangenheit zählen wenig. Ausserdem kann von wenig Arbeit auch nicht die Rede sein. Also doch lieber Fifa-Boss?
Auch andere Jobs haben viel Prestige. Zum Beispiel als Mitglied einer Königsfamilie. Für das finanzielle Auskommen ist gesorgt und geheiratet wird im ganz grossen Stil. Ausserdem darf der Betreffende noch gute Werke tun und wird dafür von aller Welt gelobt. Doch alles Private wird auch an die Öffentlichkeit gezerrt. Und aussuchen kann man sich den Job auch nicht. Also doch kein Traumberuf?
Dann schon lieber Lottofee. Denn das Privatleben bleibt erhalten. Ausserdem kann frau in diesem Job auch entscheidend weniger Fehler machen als ein Nationaltrainer, geht es doch in erster Linie darum, unfallfrei Zahlen vorzulesen. Im Falle eines Millionengewinns wird die Fee sicherlich das Herz des Glücklichen erobern.
Jobs scheinen besonders beliebt zu sein, wenn sie Luxus verheissen. Vielleicht stellen sich deshalb viele Büromenschen vor, dass ein Luxushoteltester oder ein Spitzenrestaurantkritiker einen ausserordentlich attraktiven Job macht. Denn während sich der gemeine Büromensch mit Kantinenstandard begnügen muss (Essen I oder Essen II), lässt sich der Restaurantkritiker kulinarisch verwöhnen. Die Hoteltesterin geniesst derweil den Fünf-Sterne-Luxus am Pool und Buffet - vorausgesetzt natürlich, es handelt sich wirklich um Spitzengastronomie und -hotellerie. Ansonsten muss der Tester befürchten, von Staubmilben attackiert und mit kalter Nudelpampe gequält zu werden.
Auch als Luxusbetten-Tester lässt es sich leben. Denn er muss lediglich in Betten schlafen und seine Erfahrung bloggen wie Roisin Madigan, die einen Monat lang Designer-Betten testete und dafür tausend britische Pfund erhielt.
Was einen Job zum schönsten Job der Welt macht, liegt aber auch ganz im Auge des Betrachters. Schliesslich gab es da mal einen SPD-Vorsitzenden namens Franz Müntefering, der sein Amt als "das schönste Amt neben dem Papst" bezeichnete und dennoch nicht allzu lange blieb. Ganz so kuschelig wie in den Luxusbetten war es in diesem Job dann wohl doch nicht.
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