Frankfurt/Main - Im deutschen Mittelstand gibt es einer KfW-Auswertung zufolge so viele Chefinnen wie noch nie. Jedes fünfte der etwa 3,8 Millionen mittelständischen Unternehmen hierzulande werde von einer Frau geführt, wie die staatliche Förderbank anlässlich des bevorstehenden Internationalen Frauentages (8. März) mitteilte.
"Die Führungsetagen im Mittelstand sind aktuell weiblicher denn je", schreibt die KfW Bankengruppe. "Zum Weltfrauentag können wir eine ermutigende Botschaft verkünden: Im Mittelstand erreicht der Anteil der Chefinnen in Deutschland einen neuen Höchststand", fasste KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib die Ergebnisse zusammen.
Die Zahl der Chefinnen in kleinen und mittleren Unternehmen sei 2022 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 150.000 auf 757.000 gestiegen. "Ein zentraler Impuls hierfür ist die wieder gestiegene Gründungsneigung von Frauen", erklärte Köhler-Geib.
Frauenquote in Grossunternehmen etwas niedriger
Auch in Grossunternehmen nimmt nach KfW-Angaben die Frauenquote zu, sei dort aber weiterhin etwas niedriger als im Mittelstand: In Vorständen der 101 grösseren Unternehmen, für die die entsprechenden gesetzlichen Vorschriften gelten, betrug der Frauenanteil im vergangenen Jahr 16,2 (Vorjahr: 14,1) Prozent.
Seit dem 1. August 2021 müssen börsennotierte und paritätisch mitbestimmten Unternehmen mit mehr als 2000 Beschäftigten und mehr als drei Vorständen bei der Neubesetzbesetzung in dem Gremium darauf achten, dass mindestens eine Frau in der Topetage sitzt.
Deutschland liegt knapp über dem EU-Durchschnitt
Die Vorstände der 200 umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland waren den Angaben zufolge im Jahr 2022 zu 16 Prozent mit Frauen besetzt. EU-weit liege Deutschland knapp über dem Durchschnitt.
In den Führungsetagen des Mittelstandes sind Frauen nach KfW-Angaben vor allem im Dienstleistungssektor zu finden: 92 Prozent der Chefinnen lenken ein Dienstleistungsunternehmen, häufig sind dies Architektur- und Ingenieurbüros oder Rechts-, Steuer- und Unternehmensberatungen. © dpa
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