Wissen Sie, warum ein Gullydeckel rund ist oder wofür die Abkürzung "FYROM" steht? Nein? Dann brauchen Sie sich bei diesen Firmen gar nicht erst bewerben...

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Wer zu den beliebtesten Top-Firmen Deutschlands gehört, kann sich vor Bewerbern kaum retten - und sich folglich aus einer riesigen Masse die Crème de la Crème herauspicken. Die knallharten Tests und Auswahlverfahren überstehen nur die Allerwenigsten.

Bei diesen Firmen dürfen sich potentielle Job-Anwärter auf einiges gefasst machen:

Auswärtiges Amt

Bei einer 2010 unter deutschen Akademikern durchgeführten Umfrage des Marktforschungsinstituts "Trendence", rangierte das Auswärtige Amt auf Platz 1 der beliebtesten Arbeitgeber. Viele träumen von einem Job als Diplomat, der um die Welt jettet, ein schickes Dienstauto fährt, feinen Zwirn trägt, ungestraft falsch parken darf und in exotischen Ländern uneingeschränkte Immunität geniesst.

Doch der Weg zum Traumberuf ist knüppelhart: eine schriftliche Analyse eines aussenpolitischen Themas, ein psychologischer Test, zwei Sprachprüfungen (unter Umständen auch in den UN-Amtssprachen Arabisch, Chinesisch, Russisch oder Spanisch) sowie vier Multiple-Choice-Tests zu Allgemeinwissen, Volkswirtschaftslehre, Geschichte und Recht werden den angehenden Attachés abverlangt.

Allein die 25 Frageblöcke pro Gebiet, die es in jeweils 15 Minuten zu lösen gilt (ab fünf falsch beantworteten Fragen wird jeder weitere Fehler zudem mit einem Minuspunkt geahndet) haben es ganz schön in sich. Wie folgende Beispielfrage aus dem Allgemeinwissens-Test von 2006 zeigt:

Wofür steht FYROM?*

  1. Federated Yugoslav Republic of Montenegro
  2. Federated Yap Republics of Micronesia
  3. Former Yugoslav Republic of Macedonia
  4. Free Yumhuriyya Republic of the Maledives

Haben Sie das Zeug zum Diplomaten? Finden Sie es mit dem Test des Auswärtigen Amtes heraus.

Google

Soft Skills und Kreativität statt Bestnoten sind hingegen den Personalchefs des Internet-Giganten (und Zweiplatzierten auf der Liste der beliebtesten Arbeitgeber) "Google", wichtig. Somit darf auch nur auf einen der heissbegehrten Jobs hoffen, wer etwas eigenes, besonders Kreatives vorweisen kann. Wichtig ist somit weniger der 1A-Abschluss an einer Eliteuni, sondern beispielsweise die erfolgreiche Selbständigkeit als Hundesitter oder auch ein eigener Weltrekord.

So unkonventionell wie das erste Aussieben der monatlich etwa 100.000 Bewerber, sind auch die Fragen und Aufgaben in den Job-Interviews, die dann folgen. In den Einstellungs-Tests gilt es beispielsweise einen Evakuierungsplan für San Francisco zu entwerfen** oder die richtige Antwort auf Fragen wie "Warum sind Gullydeckel rund?"*** oder "Wie oft überlappen sich die Zeiger einer Uhr an einem Tag?"**** zu geben.

*Die richtige Antwort lautet: 3. Former Yugoslav Republic of Macedonia

**Das ist natürlich nicht ernst gemeint, sondern soll den Personalern vielmehr zeigen, wie die Bewerber das Problem angehen würden. Am besten sei es, mit einer Gegenfrage zu reagieren, wie "Von welchem Katastrophenszenario ist denn auszugehen?".

***Richtige Antwort: Gullydeckel sind rund, damit sie nicht in den Kanalschacht fallen.

****Richtige Antwort: 22 Mal

Lufthansa

Sie haben Spass an Mathe, Physik und Fremdsprachen und besitzen darüber hinaus eine ausgezeichnete Raumorientierung, Merkfähigkeit, Wahrnehmungsgeschwindigkeit, Aufmerksamkeitskapazität, Psychomotorik und sind auch noch multi-tasking-fähig?

Herzlichen Glückwunsch, dann bringen Sie alles mit, was die Lufthansa von angehenden Piloten erwartet. Sie müssen bloss noch den Eignungstest bestehen – und den schaffen gerade mal fünf Prozent aller Bewerber.

Wer seinen Bewerbungsbogen online ausgefüllt und abgeschickt hat, wird meist innerhalb kurzer Zeit zur eintägigen Grunduntersuchung eingeladen. Von früh bis spät sind hier Mathe- und Physikaufgaben zu lösen, Sprach- und Allgemeinwissenstests zu absolvieren und Prüfungen zur akustischen wie visuellen Merkfähigkeit, Geschicklichkeit und Reaktionsschnelligkeit zu meistern. Das ist aber nur der erste Teil des Eignungs-Marathons...

Es folgt die zweitägige Firmenqualifikation, kurz FQ genannt. In Einzel- und Gruppendiskussionen sowie in Flugalltagssimulationen werden hier Konfliktfähigkeit, Auffassungsgabe, Geschicklichkeit und Belastbarkeit der Kandidaten auf die Probe gestellt. Aber auch damit ist die Testphase noch nicht vorbei...

Der sich nun anschliessende einwöchige DLR-Test gilt als einer der schwierigsten Eignungstests Deutschlands. Am ersten Tag müssen die Pilotenanwärter noch einmal ihre Englisch- und Mathekenntnisse unter Beweis stellen und verschiedene Tests zu Merkfähigkeit, räumlicher Orientierung, Langzeitbelastung und Reaktionsfähigkeit bestehen. Wer das schafft, darf am nächsten Tag seine Fähigkeiten als Fluglotse zeigen. Den Abschluss des Auswahlverfahrens bilden verschiedene Belastungstests, Teamübungen, eine medizinische Untersuchung, eine mündliche Englischprüfung und ein Interview.

Das Gemeine: wer nicht gleich beim ersten Mal den Piloten-Test besteht, darf ihn nie wieder absolvieren. Wer die harten Anforderungen aber meistert, darf seine zweijährige Ausbildung mit rund 60.000 Euro selbst finanzieren.

Sind Sie für den Beruf des Piloten geeignet? Machen Sie den Test.

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