Eine Bewerbung kann Ihnen die Tür zum Traumjob öffnen - diese aber auch ganz schnell vor der Nase zuschlagen. Dabei ist es doch so einfach, die grössten Fauxpas zu umgehen.

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Es beginnt bei der Form und endet mit dem guten Eindruck. Denn wer heutzutage keine einwandfreie persönliche Visitenkarte im Kopf des Personalers hinterlässt, hat auf dem Arbeitsmarkt keine Chance. Dabei gibt es endlos viele Fallen, in die der Bewerber tappen kann – und doch ist es so leicht, grobe Schnitzer zu vermeiden.

Online oder in Papierform?

Von wegen innere Werte! Auf das Äussere kommt es an – das gilt zumindest in Sachen Bewerbung. Denn von Nachlässigkeit in der Bewerbung schliessen die meisten Personaler schnell auch auf Nachlässigkeit in Sachen Arbeitsauffassung.

Zuerst einmal sollte man wissen, ob das Unternehmen eine Online-Bewerbung bevorzugt oder lieber doch die traditionelle Variante, sprich eine Bewerbung in Papierform. Wer schon diese Anforderung missachtet, hat noch vor der ersten Chance verloren.

Die traditionelle Bewerbungsmappe

"Geiz ist geil!" – der berüchtigte Werbe-Slogan gilt schon gar nicht für die Bewerbungsmappe. Statt zur billigsten Variante zu greifen, sollte man schon ein bisschen was investieren. Schliesslich investieren Sie damit möglicherweise in Ihre Zukunft!
Am besten macht sich ein einfacher Hefter, in die die Bewerbung hineingeschoben (und bitte nicht gelocht) wird. Mappen zum Ausklappen nehmen nur viel Platz auf dem Schreibtisch des Personalchefs ein und behindern ihn möglicherweise bei seiner Arbeit.

Investieren sollten Sie aber nicht nur in die Mappe, sondern auch ins Papier: ein 100 g/m² dickes Papier fühlt sich schon beim Durchblättern besser an als gewöhnliches. Besonders edel und gut macht sich ein hochwertiges Geschäftspapier mit Wasserzeichen. Aber Vorsicht: bewerben Sie sich um eine Praktikumsstelle oder einen Ausbildungsplatz, könnten Sie mit dieser Edel-Variante übers Ziel hinausschiessen.

Dass Preisschilder auf der Rückseite der Mappe oder (noch schlimmer) diverse Flecken und Eselsohren in einer Bewerbung nichts zu suchen haben, versteht sich von selbst. Trotzdem landen auf den Tischen der Personaler nicht selten Bewerbungen, die erstens nicht ausreichend frankiert sind und zweitens so aussehen, als hätten sie am Morgen noch als Frühstücksunterlage gedient.

Das Anschreiben

Ist der Adressat falsch gewählt, falsch geschrieben oder die Anrede verkehrt (es gibt auch Männer, die mit Vornamen Marion heissen), kommt das gar nicht gut an.
Besonders allergisch reagieren Unternehmen auf Serienbriefe, die mit "Sehr geehrte Damen und Herren" beginnen. Dabei ist nur ein kurzer Anruf nötig, um den richtigen Ansprechpartner zu finden. Und die Zeit sollten Sie sich auf jeden Fall nehmen!

Auch Standardfloskeln aus dem Bewerbungsratgeber von anno dazumal à la "hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle als..." lockt keinen mehr hinterm Ofen vor – und bleibt schon gar nicht im Gedächtnis des potentiellen Arbeitgebers haften. Mit etwas mehr Fantasie und einer persönlichen Note stechen Sie dagegen schnell aus der Bewerbermasse heraus. Aber Vorsicht: zu viel Humor oder zu Ausgefallenes ist hier fehl am Platz, denn schliesslich bewerben sich die wenigsten um einen Job als Comedian oder Entertainer.

Lange Romane sind ebenfalls out. Das Anschreiben sollte nicht länger als eine DIN A4-Seite sein (in der Kürze liegt die Würze) und einen individuellen und prägnanten Eindruck vermitteln. Nehmen Sie also bitte nur auf die für den Job relevanten Anforderungen Bezug, die Sie mit praktischen Beispielen aus Ihren letzten Tätigkeiten belegen. Dass Sie eventuell den New-York-Marathon in einer super Zeit gelaufen sind oder ganz fantastisch fotografieren können, ist für eine Stelle als Bürokauffrau/-mann zunächst uninteressant.

Natürlich sollte man im Anschreiben Werbung in eigener Sache machen. Aber bitte nicht jeden Satz mit "Ich" beginnen. Fangen Sie besser mit konkreten Anforderungen aus der Stellenausschreibung an, wie: "Engagement gepaart mit Pragmatismus waren bei Projekt XY von mir gefordert."

Das gibt dem Anschreiben eine persönliche Note und zeigt, dass Sie die Jobanzeige aufmerksam gelesen haben. Aber auch hier ist Mass halten angesagt: wer sich in den höchsten Tönen lobt, kommt schnell als Angeber rüber. Also lieber einen Gang zurückschalten – aber nicht gleich in Schrittgeschwindigkeit. Ein gesundes Selbstvertrauen und sicheres Auftreten kommt durchaus an.

Das gilt ganz besonders für den abschliessenden Satz im Anschreiben. Viele machen den Fehler und schreiben so etwas wie "Ich würde mich freuen, wenn...". Statt im unbeliebten Konjunktiv zu formulieren, äussern Sie direkt und klar Ihre Wünsche! Schliesslich haben auch Sie dem zukünftigen Unternehmen jede Menge Leistungen und Qualifikationen zu bieten.

Zum Schluss lesen Sie sich das Anschreiben noch einmal ganz genau durch – und achten Sie dabei besonders auf mögliche Rechtschreibfehler! Wer sich nicht die Mühe macht, in fehlerfreiem Deutsch zu schreiben oder Fehler möglicherweise noch mit Tipp-Ex korrigiert, scheint es auch sonst mit der Sorgfalt nicht so genau zu nehmen.

Der Lebenslauf

Ein abschliessendes Korrekturlesen gilt natürlich auch für den Lebenslauf. Darüber hinaus bietet er aber noch jede Menge anderer Fallen.

Alle persönlichen Angaben, wie Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse (Vorsicht: keine lustigen, niedlichen oder anzüglichen Adressen wählen), Geburtstag, -ort sind Standard und gehören in die oberste Zeile. Der Beruf der Eltern hingegen interessiert heute niemanden mehr. Diese Infos stammen aus vergangenen Tagen, als der gesellschaftliche Stand noch von Bedeutung war.

Mut zur Lücke: Ehrlichkeit kommt bei den Personalern immer noch am besten an. Fadenscheinige Ausreden oder gar Lügenmärchen, um Lücken im Lebenslauf auszubügeln, kommen ohnehin spätestens beim Vorstellungsgespräch ans Tageslicht.

Auch ein wortloses Übergehen längerer Arbeitspausen ist nicht zu empfehlen. Das macht stutzig und vermittelt möglicherweise den Eindruck, Sie hätten etwas zu vertuschen. Gehen Sie also lieber in die Offensive und stehen Sie zu Ihren Lücken! Sätze wie "Persönliche Auszeit” sind jedoch Tabu (das erscheint im Lebenslauf tatsächlich häufiger als man vermuten möchte)!

Und zu guter Letzt: auch auf den Lebenslauf gehören Datum und Unterschrift (aber bitte nicht mit Kugelschreiber). Denn was im Lebenslauf steht, muss bezeugt werden.

Das Bewerbungsfoto

Korrekt ist das Porträtfoto im Dreiviertelprofil. Auch wer hier am falschen Ende spart und sich in legerer Kleidung an seinem liebsten Urlaubsort ablichten lässt, darf sich von vorneherein als durchgefallen betrachten.

Ebenfalls ein "No-Go” ist ein Bild, das nur mit einer Büroklammer auf dem Lebenslauf befestigt statt aufgeklebt ist. Das riecht schnell nach Geizkragen, der davon ausgeht, die Bewerbung zurückzuerhalten, um das Foto dann noch einmal verwenden zu können.

Ein Lächeln auf dem Bild ist übrigens ebenfalls Pflicht, man will ja sympathisch und nicht muffelig rüber kommen.

Anlagen

Immer wieder kommt es vor, dass Originalzeugnisse verschickt werden. Wer dies tut, outet sich sofort als Amateur. Jedes Zeugnis sollte als ordentliche Kopie versendet werden. Im besten Fall also mit einem Kopierer bzw. Drucker, der keine Tonerschwäche hat oder so tut, als wäre dies das letzte Blatt, das er zu drucken imstande ist.

Überflüssig zu sagen, dass ein gefälschtes Zeugnis strafrechtlich als Urkundenfälschung gilt und geahndet werden kann.

Online-Bewerbung

Bei der Online-Bewerbung gelten im Grossen und Ganzen die gleichen Regeln und selbstverständlich auch die gleiche Sorgfaltspflicht wie bei ihrer papiernen Schwester.

Werden Unterlagen angehängt, so empfiehlt sich das PDF-Format, damit die Formatierungen auch so ankommen, wie sie ursprünglich angelegt waren. Und bitte nicht jedes Zeugnis einzeln in den Anhang packen. Keine Sekretärin liebt es, stundenlang Dokumente öffnen zu müssen, um sich eine einzige Bewerbung zusammen zu puzzeln.

Wer Anschreiben und Lebenslauf nicht mit Originalunterschrift einscannen kann, sollte seinen Namen kursiv setzen – aber auf keinen Fall einfach weglassen!

Achten Sie zudem darauf, dass das digital eingefügte Foto eine hohe Auflösung hat, also auf keinen Fall pixelig oder unscharf ist.

Weitere Informationen zum Thema "Bewerbung" finden Sie z. B. unter: www.karriere.de.

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