Aufgrund der Corona-Pandemie befinden sich noch immer viele Arbeitnehmer im Homeoffice. Mit diesen Tipps halten Sie die Kreativität in den eigenen vier Wänden hoch.

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Homeoffice ist bei vielen Arbeitnehmern weiterhin Alltag. Auch wenn das zu Hause arbeiten viele Vorteile hat, bringt es dennoch Probleme mit sich. Wer zum Beispiel wochenlang ohne sein gewohntes Team arbeitet, hat irgendwann keine Ideen mehr. Viele Menschen brauchen Meetings oder müssen gemeinsam brainstormen, um kreative Ideen zu entwickeln. Oder ist das nur Einbildung?

Der Begriff Kreativität beschreibt die Fähigkeit, etwas Neues und Brauchbares zu schaffen, erklärt Prof. Rainer Holm-Hadulla, Kreativitätsforscher und Berater an der Universität Heidelberg. Die Kreativität sei laut dem Experten etwas individuelles. Dennoch hätten die meisten Menschen etwas gemeinsam: "Alle brauchen klare Strukturen, um innerhalb dieses Rahmens frei fantasieren zu können", so Holm-Hadulla. "Nicht umsonst haben alle bedeutenden Künstler, Wissenschaftler und politisch Aktive feste Arbeitsrituale."

Kreativität überfällt einen also nicht plötzlich. Laut Holm-Hadulla sei es vielmehr ein Prozess, der aus fünf Phasen besteht:

Vier Phasen der Kreativität

Die erste Phase ist die Vorbereitung. Sie dient dem Wissenserwerb aus dem Bereich, in dem man kreativ sein möchte. Danach beginnt die Inkubation. Es ist eine Phase der Ruhe, in der sich das erworbene Wissen sortiert und setzt. Dann folgt im Idealfall ein Aha-Moment. "Diese Phase wird in aller Regel überschätzt", lautet die Meinung von Holm-Hadulla.

Die vierte Phase ist die Realisierung. Diese ist meist sehr anstrengend und verlangt Widerstandsfähigkeit. Am Ende folgt die Verifikation, also die Überprüfung, wie das Ergebnis auf andere wirkt.

Impulse sind wichtig für die Kreativität

Auch im Homeoffice ist eine Kreativität möglich. Aber: "Kreativität entsteht nicht im luftleeren Raum", erklärt Psychologin und Coach Cordula Nussbaum. "Um kreativ zu sein, brauchen wir Impulse von aussen." Diese Impulse sind vom Typen abhängig.

Extrovertierte Menschen haben es im Homeoffice schwerer, denn "sie haben Ideen beim Reden, für sie ist der Austausch mit anderen wichtig", so Nussbaum. Für introvertierte Personen kann die Arbeit von zu Hause ebenfalls funktionieren. Sie kommen meist auf gute Ideen, indem sie in Gedanken schwelgen. Die Impulse kommen demnach von Dingen in ihrer Umgebung, weiss die Psychologin.

Die Reizgegenstand-Methode

Manche Menschen können sich die Reizgegenstand-Methode zunutze machen. Bei dieser Technik nimmt man sich einen willkürlichen Gegenstand und überlegt, was beide Dinge miteinander zu tun haben könnten. Über diese Gemeinsamkeiten entstehen neue Ideen. "Die abgespeckte Variante ist die Reizwort-Methode: statt eines Gegenstandes sucht man sich ein Wort."

Eine andere Möglichkeit ist die Kopfstandtechnik. Dabei überlegt man sich, wie man genau das Gegenteil von dem erreicht, was man eigentlich möchte. Hat man genug gesammelt, wird all das zurückgedreht, erklärt Nussbaum.

Den Druck reduzieren

Aber: "Wer wochenlang alleine in seinem Zimmerchen sitzt, auf ein leeres Dokument starrt und wartet, dass einen die Muse küsst, der hat definitiv keine Ideen", weiss Nussbaum. Wo die Impulse, zum Beispiel durch andere Menschen, ohnehin begrenzt sind, sollte man sich nicht auch noch einigeln. Lieber machen, was einem guttut.

Wichtig ist auch das Zeitmanagement bei kreativen Prozessen. Viele sind der Ansicht, nur unter Druck kreativ zu sein. Laut Nussbaum treffe das allerdings nur auf die wenigsten Menschen zu. Sie rät, den Druck zu verringern. Das sei auch bei Blockaden hilfreich.

Wenn also nichts mehr geht, die Situation unterbrechen und den Stress abbauen. "Wer gerne joggen geht, läuft eine schnelle Runde", so die Expertin. Manchen Mensche helfe Meditation, andere entspannen bei Tätigkeiten wie Abwaschen oder Putzen. (spo/dpa)

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