Als Spitzensportler ganz oben auf dem Treppchen stehen, die begehrte Medaille um den Hals tragen ... gerade in Zeiten der Olympischen Spiele wird bei manch kleinem Sport-As der Wunsch nach einer Spitzen-Karriere besonders lebendig. Barbara Lischka vom Deutschen Olympischen Sportbund weiss, wie aus dem Wunsch Realität werden kann.

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Am Anfang steht die Entdeckung des Talents. Lischka: "Dass die Eltern von der Begabung ihres Kindes überzeugt sind, reicht nicht aus. Denn Eltern sind in der Regel immer von den Leistungen ihrer Sprösslinge begeistert. Deshalb ist es wichtig, dass ein Sportlehrer oder Übungsleiter auf das Talent aufmerksam wird."

Ob bei Bundesjugendspielen oder Schulwettkämpfen ... überall, wo Kinder an sportlichen Wettkämpfen teilnehmen, haben sie auch die Chance, auf ihre Begabung aufmerksam zu machen. "Im Schulkontext gibt es dafür ebenso viele Möglichkeiten wie bei Sportvereinen", erklärt Lischka. Da inzwischen Übungsleiter aus Vereinen am Nachmittag in Schulen Sportstunden anbieten, können diese auch hier talentierte Kinder entdecken. Eine von den Eltern früh initiierte Vereinsmitgliedschaft ist also keineswegs der einzige Weg zum Erfolg.

"Natürlich haben es Kinder ehemaliger Spitzensportler an der einen oder anderen Stelle etwas einfacher. Denn die Eltern kennen sich in der Sportförderung aus und haben die richtigen Kontakte", weiss Lischka. "Doch das bedeute nicht, dass Kinder aus weniger sportlichen Familien das Nachsehen haben."

Der Weg in den Spitzensport führt in der Regel über Vereine, die ein leistungssportliches Training im Programm haben. "So ein Training bieten nicht nur grosse Vereine in Ballungszentren an, sondern auch Vereine im dörflichen Raum", erklärt Lischka. So haben begabte Kinder in allen Regionen Deutschlands die Chance, schon früh täglich zu trainieren und an entsprechenden Wettbewerben teilzunehmen.

Für talentierte Kinder und Jugendliche bietet der Deutsche Olympische Sportbund eine spezielle Förderung in den sogenannten "Eliteschulen des Sports" an. Diese Verbundsysteme, die sich aus Sport, Schule sowie Internaten zusammensetzen, unterstützen die Nachwuchssportler, indem sie die schulische Ausbildung so flexibilisieren, dass die Schüler genug Zeit für ihr tägliches Training und die Wettkämpfe finden. "Weder die Schule noch der Sport sollen dabei zu kurz kommen. Das ist das Ziel der Eliteschulen des Sports." In Deutschland gibt es 39 dieser Einrichtungen. Diese können Training, Lernen, Wohnen und Leben der Schüler räumlich und zeitlich optimal miteinander verzahnen. Je nach Bundesland bieten die Eliteschulen des Sports Unterricht ab der fünften oder siebten Klasse an. Auch ein Quereinstieg zu einem späteren Zeitpunkt ist möglich.

"Schüler, die bereits einen sogenannten Kaderstatus haben, werden bevorzugt an den Eliteschulen des Sports aufgenommen", berichtet Lischka. "Ziel des DOSB ist in diesem Zusammenhang ist kein bestimmter Bildungsabschluss, sondern die Förderung der Schüler entsprechend ihrer Begabung." Im sportlichen Bereich verfolgt der DOSB ein langfristiges Ziel: "Wir rechnen vom Beginn des leistungssportlichen Trainings bis zur Teilnahme an Europa- und Weltmeisterschaften der Junioren etwa zehn Jahre", so Lischka. Gehört der Nachwuchs dann erst einmal zum Bundeskader, wird er von einem der 19 Olympiastützpunkte in Deutschland unterstützt. Diese sind nicht nur für die sportliche, sportmedizinische und sportpsychologische Betreuung zuständig, sondern sie informieren und beraten auch in Sachen Berufsausbildung und Studium.

Sogenannte Laufbahnberater helfen den jungen Spitzensportlern, ihre berufliche Ausbildung neben ihrem Sport zu planen. "Der DOSB kooperiert mit Unternehmen und Hochschulen, bei denen Spitzensportler die Chance haben, eine Ausbildung oder ein Studium zu absolvieren, ohne ihren Sport vernachlässigen zu müssen", erklärt Lischka. Der Vorteil dieses Systems liegt auf der Hand: Sportler sind nicht allein auf Sponsoren angewiesen, sondern entwickeln bereits in jungen Jahren einen "Plan B", falls der Spitzensport doch nicht das grosse Geld bringen sollte. Und auch an die Zeit nach der Sportlerkarriere ist schon gedacht!

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