Während viele Beschäftigte wegen der Corona-Pandemie in Kurzarbeit gehen, fehlen in anderen Branchen jetzt viele Arbeitskräfte. Das können Betroffene nun nutzen.

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Beschäftigte in Kurzarbeit können in der Coronavirus-Krise leichter mit einer anderen Tätigkeit Geld hinzuverdienen. "Wer jetzt in Kurzarbeit muss [...], für den haben wir die Zuverdienstgrenzen angehoben", sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bei "RTL/ntv".

Es gebe den merkwürdigen Effekt, "dass in einzelnen Bereichen tatsächlich kurzgearbeitet wird, weil die Aufträge weg sind, in anderen Bereichen werden dringend Leute gebraucht".

Als Beispiel nannte Heil: "Da ist eine Wäscherei, die jetzt keine Aufträge hat, aber wir brauchen Leute in der Wäscherei im Krankenhaus."

Keine Kürzung des Kurzarbeitergeldes

Man könne nun bis zu 100 Prozent des vorherigen Lohns dazuverdienen, ohne dass das Kurzarbeitergeld gekürzt werde. Heil sagte: "Das ist ein komplexer Gedanke, aber ich finde das ganz wichtig, weil wir jetzt Leute brauchen in der Logistik, in der Landwirtschaft, im Gesundheitswesen, damit unsere Versorgung auch gesichert ist in Deutschland."

Unternehmen können ihre Beschäftigten in Kurzarbeit schicken, wenn ihnen die Arbeit ausgeht. Die Bundesagentur für Arbeit zahlt 60 Prozent des Lohns, bei Beschäftigten mit Kindern 67 Prozent. Sozialbeiträge werden den Unternehmen voll erstattet.

Heil rief die Arbeitgeber auf, "wo es geht, Kurzarbeit finanziell aufzustocken". In der Metall- und Elektrobranche und der Systemgastronomie ist dies bereits vereinbart. Ergänzend fliesse Grundsicherung in Fällen, in denen das Kurzarbeitergeld nicht reiche, sagte Heil. (dpa/kms)

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