Sie wollen Personaler mit Ihrem Lebenslauf beeindrucken, wissen aber nicht, was gut ankommt? Welche Weiterbildungen oder Freizeitaktivitäten aufhorchen lassen? Und wie Sie neben Ihren Fachkenntnissen Pluspunkte sammeln können?
"Personaler sind, wenn sie die Lebensläufe von Bewerbern lesen, auf der Suche nach der Persönlichkeit", betont Christian Püttjer, Karrierecoach und vielfacher Buchautor zum Thema Bewerbung. Unternehmensvertreter wollen also im Idealfall nicht nur das lesen, was in den Unterlagen aller Bewerber steht, sondern etwas, was den einzelnen Kandidaten unterscheidbar macht.
Auch Stefan Menden, Gründer des Karrierenetzwerkes Squeaker.net, empfiehlt: "Neben den Muss-Angaben wie den geforderten fachlichen Qualifikationen sollte ein Lebenslauf auf die Besonderheiten des Bewerbers hinweisen."
Besonders gut kommt es bei Personalern an, wenn Bewerber Weiterbildungen absolviert haben. "Das signalisiert Leistungsbereitschaft", betont Püttjer. Deshalb rät er: "Im Idealfall sollten Sie schon ein paar Weiterbildungen aufführen können. Dabei gehören diejenigen, die Ihnen im Job am meisten nützen, nach ganz oben in die Liste. Veranstaltungen mit allgemeinen Inhalten wie Rhetorik sollten Sie weiter hinten einordnen." Fortbildungen, die mit einem Zertifikat abgeschlossen wurden, sind von besonderer Bedeutung. Sie haben deshalb einen höheren Rang als ein dreistündiger Workshop.
"Bewerber sollten nicht alle möglichen Weiterbildungen aufführen, sondern sich nur auf relevante und möglichst aktuelle beschränken", betont Menden. "So ist ein dreitägiger Workshop zum Thema Konfliktmanagement für einen Personaler sicher interessant." Grundsätzlich empfiehlt er neben fachlichen Fortbildungen solche, die die eigenen Führungs- und Projektmanagementkompetenzen erweitern.
Nicht jeder Arbeitnehmer muss natürlich Führungsqualitäten entwickeln, doch für alle gilt: "Wer Personalern positiv auffallen will, sollte Weiterbildungsveranstaltungen besuchen und diejenigen im Lebenslauf erwähnen, die ihn von der Masse der Mitbewerber positiv abheben", erklärt Menden.
Auch die Rubrik 'Hobbys' sollten Bewerber für die Selbstdarstellung nutzen. Mendens Tipp: "Bringen Sie durch Ihre Freizeitaktivitäten Farbe in Ihren Lebenslauf!" Aber gerade das machen viele Bewerber nicht. Sie zählen etwa 'Lesen', 'Reisen', 'Fernsehschauen' oder 'mit Freunden ins Kino gehen' auf. "Diese Hobbys sind aber viel zu unspezifisch." Deshalb empfiehlt Menden, Freizeitaktivitäten so konkret wie möglich zu beschreiben: "Wenn Sie liebend gerne südostasiatisch kochen oder nach Südafrika reisen, sollten Sie das auch schreiben."
Püttjers Rat geht in die gleiche Richtung: "Zählen Sie keine Selbstverständlichkeiten auf. Wenn Sie aber liebend gern japanische Haikus - noch dazu in Originalsprache - lesen, sollten Sie das auf jeden Fall im Lebenslauf aufführen ... vorausgesetzt, es stimmt auch."
Doch Personaler wollen nicht nicht nur Kuriositäten lesen: "Führen Sie nicht zu viele Hobbys auf. Drei oder vier sollten reichen. Denn sonst unterstellt man Ihnen noch, dass Sie vor lauter Freizeitaktivitäten gar keine Zeit mehr für die Arbeit finden." Ausserdem sollte sich in so einer Aufzählung immer auch eine Beschäftigung finden, die in Gesellschaft ausgeübt wird, so Püttjer. Denn sonst wirkt der Bewerber zu eigenbrötlerisch. Das macht keinen guten Eindruck, wenn ein Teamplayer gesucht wird.
"Noch besser ist ehrenamtliches Engagement. Wenn Sie zum Beispiel im Sportverein aktiv sind, egal ob als Jugendtrainer oder Kassenwart, wertet das Ihr Hobby auf", betont Püttjer. Sein Tipp: Wer Ehrenämter bekleidet, sollte diese in einer eigenen Rubrik im Lebenslauf aufführen. Dazu gehört das Amt des Klassensprechers und Fachschaftsmitglieds, aber auch das des ehrenamtlichen Hausaufgabenbetreuers.
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