Nur ein weiterer unnötiger Termin oder eine Chance? Was aus einem Mitarbeitergespräch wird, hängt stark mir der Vorbereitung darauf zusammen, erklären Experten. Mit diesen Tipps holen Sie mehr für sich heraus und reagieren richtig in heiklen Situationen.

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"Bringt mich ohnehin nicht weiter", denken viele, wenn sie von der Führungskraft zum sogenannten Mitarbeiter- oder Jahresgespräch gebeten werden. Und warten einfach ab, was auf sie zukommt. Dabei ist eine gute Vorbereitung entscheidend.

Oft liegt dem Mitarbeitergespräch ein standardisierter Prozess zugrunde, wie der Kölner Karrierecoach Bernd Slaghuis erklärt: also Fragebögen, die zur Bewertung und Dokumentation ausgefüllt werden, um für alle Beschäftigten eine vergleichbare Basis zu schaffen. Vor allem die eigene Haltung, mit der man in ein solches Gespräch geht, sei wichtig:

  • "Mitarbeiter sollten sich nicht nur passiv anhören, was gut und was schlecht gelaufen ist, wie hoch ihr Bonus ausfällt und was die formalen Ziele für das nächste Jahr sind. Sie sollten auch aktiv Dinge ansprechen, die ihnen selbst wichtig sind."

Selbstkritik nimmt Kritik des Chefs vorweg

Welche Themen sollten oder könnten das sein? Einige Aspekte kommen in Mitarbeitergesprächen immer wieder auf den Tisch, wie Marlene Pöhlmann vom Personaldienstleister Robert Half erklärt:

  • Status Quo: Welchen Eindruck hat die Führungskraft vom Mitarbeiter?
  • Leistungsabgleich, Stärken, Schwächen und Kritikpunkte: "Wo stehe ich im Unternehmen? Und wie kann ich mich weiterentwickeln?"

Mitarbeiter nutzen am besten auch die Möglichkeit, bei der Führungskraft vorzufühlen, wie das Gespräch in etwa aussehen soll, schlägt Pöhlmann vor: Welche Erwartungen hat der Chef an das Gespräch? Es geht darum, schon im Vorfeld eine grobe Richtung abklopfen: Welche Art von Vorbereitung auf das Gespräch wäre wichtig?

Auch ein Blick in die Unterlagen zum letzten Mitarbeitergespräch kann lohnen: Was ist seit dem letzten Gespräch gut gelaufen? Welche Ziele habe ich erreicht? Was ist vielleicht nicht so gut gelaufen und was ist der Grund dafür? "Wer sich auch auf negative Punkte vorbereitet, kann darauf professioneller reagieren oder spricht diese Themen vielleicht von selbst an", rät Slaghuis.

Glänzen mit eigenen Vorschlägen

Wer selbst etwas zu kritisieren hat, der kann das im Mitarbeitergespräch tun, sind sich die Experten einig. Wichtig sei, dabei professionell und sachlich zu bleiben. Und: Bei der blossen Kritik sollte man es nicht belassen, sondern gleich einen Alternativ-Vorschlag machen, rät Pöhlmann. "Oft kann man die eigentliche Kritik so sogar unter seine Verbesserungsvorschläge fassen."

Wenn manche Arbeitsabläufe nicht gut funktionieren, könne man etwa sagen: "Wir können viel effizienter arbeiten, wenn wir es wie folgt machen - und dann seine Idee erklären." Genau dieser Bereich ist es laut Pöhlmann, in dem ein Mitarbeiter glänzen kann.

Negatives Feedback: So reagieren Sie richtig

Schwierig wird es, wenn viel mehr negatives Feedback kommt, als man dachte. Hier gilt es, gut zu reagieren: "Fachliche Kritik sollte man mitnehmen und nach dem Gespräch drüber nachdenken, wie man es besser machen kann." Bevor es zu emotional wird oder man nur abwehrend reagiert, sollte man lieber einen zweiten Termin machen, um noch mal darüber zu sprechen.

Die Experten raten ausserdem, die Ergebnisse des Mitarbeitergesprächs zu dokumentieren. So verliert man bis zum nächsten Gespräch seinen Fokus nicht und ist abgesichert, wenn getroffene Abmachungen schriftlich fixiert sind. Pöhlmann:"Das schafft Verbindlichkeit - und oft ist ein doppelter Boden sehr gut." (dpa/af)  © dpa

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