Sollten kleine Kinder keinen Zucker essen? Nicht jeder Erziehungstipp ist sinnvoll, deshalb hinterfragen wir die gängigsten Erziehungsmythen.
Dass Kinder sich nicht mit Schokolade und Keksen vollstopfen sollten, dürfte wohl jedem klar sein. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte rät sogar: "Süssigkeiten und süsse, stark zuckerhaltige Getränke (z.B. Limonade, Cola) sollten so weit wie möglich vermieden werden."
Aber eine komplett zuckerfreie Ernährung wird vor allem ab dem zweiten Lebensjahr, wenn die Kinder etwa in der Kinderkrippe oder bei der Tagesmutter Zeit ausserhalb der elterlichen Kontrolle verbringen und viel mit anderen Kindern und Essgewohnheiten in Kontakt kommen, schwer durchzusetzen sein.
Der ANE (Arbeitskreis Neue Erziehung) rät Eltern von Anderthalbjährigen deshalb dazu, statt eines Verbots lieber feste Regeln festzusetzen: Also etwa eine kleine Süssigkeit nach dem Mittagessen zu erlauben, die Kinder sich nicht selbst an der Süssigkeitenschublade bedienen zu lassen und nach dem Naschen immer die Zähne zu putzen.
Von Süssigkeiten als Zwischenmahlzeit raten Experten ab. Mal ein Eis an einem schönen Sommertag oder ein grosses Stück Kuchen beim Kindergeburtstag sind damit nicht gemeint, sondern das gewohnheitsmässige Naschen zwischendurch. Abgesehen davon, dass es schlecht für die Zähne ist, ist Zucker - wie zum Beispiel auch Salz und Glutamat - ein Geschmacksverstärker, "welche die fatale Wirkung haben, dass Kinder und Erwachsene mehr von einer Speise essen, als ihnen eigentlich zuträglich ist", schreibt Kinderarzt Largo. Eltern können und sollten da Vorbild sein und sollten selbst nicht so viel naschen.
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