Eigentlich wollten sie sich nur eine kleine Auszeit vom stressigen Alltag gönnen: Als die beiden Argentinier Herman und Candelaria Zapp ihre Jobs kündigen und eine Reise antreten, ist ihr Plan eigentlich, nach wenigen Monaten wieder in ihr altes Leben zurückzukehren. Doch dann kommt alles ganz anders.
Sechs Monate! Länger sollte der Trip nicht dauern. Die Zapps kauften einen dunkelblauen Oldtimer, verabschiedeten sich von ihren Freunden und machten sich auf den Weg. Das war im Jahr 2000. Heute, 17 Jahre später, sind Herman und Candelaria immer noch auf Achse – und das längst nicht mehr alleine: Ihre Familie zählt mittlerweile sechs Mitglieder.
"Unser erstes Ziel war es, von Argentinien nach Alaska zu reisen. Dann, 30 Kilometer vor Alaska, waren wir sehr traurig, denn bald würde unser Traum vorbei sein", erinnert sich Herman in einem Interview mit einem Reiseblog. Da ihre Geldreserven aufgebraucht waren, blieb ihnen vorerst nichts anderes übrig, als nach Argentinien zurückzukehren.
Herman und Candelaria wollten die Welt erkunden
Die beiden hatte allerdings das Reisefieber gepackt. Zu Hause angekommen, schrieben sie ein Buch über ihre gemeinsamen Erlebnisse. Dank der Einnahmen aus den Verkäufen konnten sie acht Monate später erneut ihre Heimat verlassen – dieses Mal ohne Zeitlimit!
Bis heute besuchten sie mit ihrem Oldtimer 75 Länder. Während ihrer Reise wurden Herman und Candelaria vierfache Eltern. Jedes ihrer Kinder kam erwartungsgemäss in einem anderen Land zur Welt. Pampa (14) ist US-Amerikaner, Tehue (11) Argentinier, Paloma (9) eine Kanadierin und Wallaby (7) gebürtiger Australier. Eine echte Globetrotter-Familie also.
"Wir wurden gewarnt, dass die Welt ein gefährlicher Ort sei, dass man uns ausrauben oder ermorden würde", erzählt Herman. "Wir hätten niemals damit gerechnet, dass sie hingegen so wunderschön ist. Statt sieben Weltwundern haben wir sieben Milliarden Wunder erlebt – die Menschen!"
Das Abenteuer neigt sich seinem Ende
Über zu wenig Gastfreundschaft konnten sich die Zapps in den vergangenen Jahren wahrlich nicht beschweren. In mehr als 2.000 Privatwohnungen hat die Familie bis heute gewohnt. Trotzdem kostet eine Reise um den Globus natürlich viel Geld. Ihre Ausgaben können sie grösstenteils mit ihren Buchverkäufen decken, versichert Herman. Gelegentliche Vorträge spülen zusätzliches Geld in die Reisekasse.
Die Zapps leben ihren Traum. Ihr grosses Abenteuer steht trotzdem vor seinem (vorläufigen) Ende. Noch in diesem Jahr wollen sie nach Argentinien zurückkehren und sich dort niederlassen. Wie lange sie es dort wohl aushalten werden? Wir sind gespannt! © 1&1 Mail & Media/spot on news
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