München - Die neue Staffel von "Germany's Next Topmodel" ist angelaufen. Neue Folgen vom "Bachelor" kommen bald raus. Wollen Kinder und Jugendliche solche Serien anschauen, sollten Eltern dafür zunächst Verständnis zeigen.
Am besten setzen sie sich erst mal dazu, wenn Kinder mit ihrer Favoritin mitfiebern wollen. Denn es ist wichtig, dass Eltern am Ball bleiben und sich die Vorbilder ihrer Kinder zeigen lassen. Dazu raten Pädagogen auf der Webseite flimmo.de.
Auch wenn es schwerfällt und Eltern die Vorbilder der Kinder nicht nachvollziehen können, sollten sie versuchen, neutral zu bleiben und die Person zunächst nicht schlecht machen. So besteht eine grössere Chance, Kindern Hintergründe zu solchen Castingshows zu erklären.
Hintergründe erklären und Gezeigtes einordnen
In diesen Formaten werden oft Konkurrenzkämpfe gezeigt. Häufig sind einzelne Szenen inszeniert, erklären die Experten und nennen als Beispiele Streits, Zickereien oder gar die Entscheidung, wer weiter kommt und wer nicht. Für Kinder ist es deutlich schwieriger als für Erwachsene solche Inszenierungen zu erkennen.
Daher ist es wichtig, dass Eltern Hintergründe erklären und verzerrte Bilder auffangen können, die etwa durch einseitige Schönheitsideale sowie den Fokus auf Oberflächlichkeiten in den Serien entstehen können. Denn gerade bei Heranwachsenden können solche Idealbilder zu Verunsicherung und Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper führen.
Eltern sollten einen kritischen Blick auf mediale Vorbilder vermitteln - etwa erklären, dass ein perfektes Foto viel Arbeit ist. Und: Hinter den Shows steckt eine ganze Industrie, die vom perfekten Schein lebt und daher die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vermarktet.
Wertschätzung vermitteln und Alternativen präsentieren
Ausserdem sollten Eltern das Selbstwertgefühl ihrer Kinder stärken. Dafür sollten sie das Bedürfnis von Kindern nach Anerkennung ernst nehmen und ihnen Wertschätzung im realen Leben geben, raten die Experten.
Wichtig ist dabei, dass Eltern vermitteln, dass man Anerkennung nicht nur für Äusserlichkeiten erhält, sondern das die innere Werte mindestens genauso viel zählen. Zudem hilft es, unterschiedliche Schönheitsideale zu zeigen und Kindern Alternativen zu präsentieren.
Sollten beim Kind etwa starke Selbstzweifel, Essstörungen oder Depressionen auftreten, sollten Eltern sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Flimmo ist ein Projekt des Vereins Programmberatung für Eltern. Mitglieder sind unter anderem zwölf Landesmedienanstalten sowie die Stiftung Medienpädagogik Bayern. © dpa
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