Der Nachwuchs knabbert immer wieder an den Nägeln. Häufig stecken Anspannung und Stress dahinter. So können Eltern ihrem Kind helfen, die Gewohnheit abzulegen.
Oft stecken Anspannung und Stress dahinter, wenn Kinder regelmässig an ihren Fingernägeln knabbern. "Es verschafft ihnen bei emotional und körperlich unangenehmen Situationen vorübergehend Erleichterung", beschreibt die Kinderärztin Monika Niehaus.
Meist beginnen Kinder das Nägelkauen im Alter von drei oder vier Jahren. Oft verliert es sich von alleine - aber nicht bei allen. Und das kann Folgen haben, auch über fiese Entzündungen des Nagelbettes hinaus. Denn das Knabbern kann auch den Frontzähnen schaden und das Kiefergelenk belasten. Ausserdem gelangen krankmachende Keime dadurch leichter in den Körper. Gerade bei den Kleinen, die ihre Hände überall haben, wie Niehaus warnt.
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Nagellacke bringen oft nicht den gewünschten Effekt
Eltern macht das Nägelkauen oft ratlos. Strafen und Drohungen sind allerdings nicht die beste Methode, um das Kind davon abzubringen. Im Gegenteil: Sie können das Nägelkauen sogar noch verschlimmern.
Auch Nagellacke, die mit einem unangenehmen Geschmack vom Knabbern abhalten sollen, wirken nicht immer. Was allerdings hilft: Wenn Eltern ihr Kind ermutigen, das Nägelkauen abzulegen - und sie durch diesen Prozess begleiten.
Eine Idee: An jedem Tag, an dem das Kind nicht knabbert, wird ein Sternchen-Sticker in den Kalender geklebt. Sind zwei Wochen voll, gibt es eine Belohnung.
Das Nägelkauen verstehen
Einfacher wird der Ausstieg, wenn Eltern verstehen, in welchen Situationen das Kind zum Knabbern neigt. Denn dann lassen sich bestimmte Auslöser vermeiden - vielleicht Fernsehsendungen, die das Kind aufwühlen.
Die Nägel regelmässig schneiden und feilen - das kann ebenfalls helfen, das Knabbern zu lassen. Denn: "Wenn wenig Nagel zum Beissen zur Verfügung steht, ist es vielleicht weniger verlockend", so Monika Niehaus, die dem Expertengremium des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) angehört.
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Verhaltenstherapie kann sinnvoll sein
Und wenn all diese Massnahmen nicht anschlagen? Spätestens dann ist Zeit, mit dem Nachwuchs zum Kinderarzt oder der Kinderärztin zu gehen. Das ist auch dann angesagt, wenn sich Entzündungen an den Fingern bilden oder das Nagelbett blutet.
Sinnvoll kann auch eine Verhaltenstherapie sein. Dort lernen Kinder angeleitet durch einen Psychotherapeuten oder eine Psychotherapeutin Strategien, wie sie mit Stress besser umgehen und das Nagelknabbern vermeiden können. (ff/dpa)
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