Keine Frage: Stofftiere müssen sicher sein. Laut der Stiftung Warentest ist das bei der Hälfte der getesteten Produkte aber nicht der Fall. Einige Unternehmen reagierten bereits, Disney rief eine Elsa-Puppe zurück.
Ein Kuscheltier kann für Kleinkinder zum engen Weggefährten werden, ohne den gar nichts mehr geht. Umso wichtiger, dass die plüschigen Gefährten sicher sind. Bei der Auswahl sollten Eltern auf bestimmte Details achten, rät die Stiftung Warentest. Denn oft sind es Zusatzmaterialien oder Accessoires, die für Kinder gefährlich werden können.
Die Stiftung Warentest nahm 22 Stofftiere genau unter die Lupe und kann laut dem Ergebnis nur die Hälfte der geprüften Plüschtiere empfehlen. Zehn bekamen die Noten "sehr gut" oder "gut", ein Stofftier ein "befriedigend". Elf Stofffiguren sind nicht empfehlenswert, da sie nur die Noten "ausreichend" bis "mangelhaft" erhielten, heisst es aktuell in der Zeitschrift der Stiftung "test" (Ausgabe 12/2020).
Wichtig für Eltern zu wissen: Produkte, die mit "mangelhaft" bewertet wurden, können zurückgegeben werden, so die Reaktion einiger Unternehmen.
Elf Stofftiere nur "ausreichend" oder sogar "mangelhaft"
Diese Noten vergab die Stiftung Warentest:
"Sehr gut"
- Pusblu Dino Hund von dm für 5,95 Euro
- Babydream Hund von Rossmann für 4,70 Euro
"Gut"
- Djungelskog Orang-Utan von Ikea für 13 Euro
- Bär von Kik für acht Euro
- Hoppel Hase rosa 20 cm von Steiff für 39,50 Euro
- Kaiserpinguin 20 cm von WWF, 17,90 Euro
- Grolltroll by Aprilkind von Die Spiegelburg, 25 Euro
- Pferd Black Cassis 25 cm von Nici, 16 Euro
- Sweety Löwe Silvio Savanne von Sigikid, 25 Euro.
"Befriedigend"
- Smiki Lama 38 cm von Spiele Max, 12,30 Euro
"Ausreichend":
- Snukis Einhorn Stella von Depesche, 15 Euro (Halstuch enthält hohe Mengen des Umweltschadstoffs NPE)
- "Die Eiskönigin 2", Olaf 50 cm von Simba, 30 Euro (die braunen Hände enthalten hohe Mengen NPE)
- Henry von Heunec, 22 Euro (ebenfalls hohe Mengen NPE im schwarzen Augenrandfilz)
"Mangelhaft":
- "Die Eiskönigin 2", Elsa von Disney, 25,90 Euro (der Gehalt des Flammschutzmittels TCPP in der Schuhsohle liegt laut Stiftung Warentest über dem EU-Grenzwert für Kleinkinderspielzeug)
- Spieltier Mabel von Sterntaler, 15 Euro (das Sterntaler-Etikett enthält Naphthalin oberhalb der Grenze des GS-Zeichens für Spielzeug)
- Hase Pino Schlenkertier von Käthe Kruse, 33,50 Euro (Mangel: Erstickungsgefahr durch zu dünne Verpackungsfolie)
- Jack-Russel-Terrier Rusty, stehend, von Kösen, 61,50 Euro (Strangulationsgefahr durch zu lange elastische Leine, die zudem Nitrosamine oberhalb der Grenze der Spielzeugnorm abgibt. Die Ohrinnenseite enthalte zudem mehr Formaldehyd als nach Spielzeugnorm erlaubt und hohe Mengen NPE)
- Schlenkertier Bär braun von Senger Naturwelt, 50 Euro (Erstickungsgefahr durch zu dünne Verpackungsfolie)
- Siamkatze 36 cm, liegend von Teddy Hermann, 32 Euro (Plüschtier brennt zu schnell)
- Beanie Babies Peppa Pig 15 cm von Ty, 10 Euro (Aufkleber am Etikett löst sich zu leicht und könnte verschluckt werden, so die Kritik der Stiftung)
- Flippables Einhorn Diamond 24 cm von Ty, 17,50 Euro (Pailletten lösen sich zu leicht und könnten verschluckt werden).
Tipps für Eltern: Verpackung und Etiketten entfernen
Die gute Nachricht: Anders als im vorangegangenen Plüschtiertest ("test"-Ausgabe 12/2015) wies keines der geprüften Stofftiere und Figuren krebserregende Stoffe auf.
Dieses Mal störten sich die Tester aber eben unter anderem an erhöhten Schadstoffmengen in Accessoires wie Halstüchern oder Leinen, leicht löslichen, verschluckbaren Kleinteilen oder dünnen Verpackungsfolien, bei denen Erstickungsgefahr droht.
Für Eltern gilt: Oft lassen sich Kuscheltiere durch einige Handgriffe sicherer machen. So raten die Warentester dazu, unsichere Etiketten im Zweifel von vorneherein abzuschneiden und auch Verpackungstüten aus Plastik von den Kindern fernzuhalten. Wer Kuscheltiere vor dem Gebrauch wäscht, könne zudem Formaldehydgehalte minimieren.
Unternehmen reagieren auf Kritik
Hersteller, deren Figuren mit "mangelhaft" bewertet wurden, haben der Stiftung Warentest zufolge erklärt, die Mängel zu prüfen oder zu entfernen, die Produkte zurückzurufen oder kostenlos umzutauschen.
Disney etwa rief die betroffene "Elsa"-Puppe zurück, Sterntaler bot an, den Kaufpreis zu erstatten. Hinter den Marken Käthe Kruse und Senger Naturwelt steckt das Unternehmen Toynamics Europe. Von dort hiess es, man werde künftig dickere Beutel als Verpackung verwenden, ein Austausch der Tiere sei nicht geplant.
Der Anbieter Ty betonte in seiner Stellungnahme laut der Stiftung Warentest: Das Flippables Einhorn Diamond sei nicht für Kinder unter drei Jahren bestimmt und erfülle deshalb die EU-weit geltenden gesetzlichen Anforderungen an Spielzeug. (af)
Verwendete Quellen:
- Stiftung Warentest: "test" (Ausgabe 12/2020)
- dpa
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