Aroniasaft hat einige wertvolle Inhaltsstoffe zu bieten – in beachtlichen Mengen. Welche das sind und wie du sie als Saft für dich optimal nutzt, erfährst du hier.
Aroniasaft ist ein kleiner Allrounder in Sachen Gesundheit. Der kleinen Vitaminbombe werden zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Alles zu den Inhaltsstoffen und gesundheitlichen Vorteilen von Aroniasaft sowie ein Rezept zum Selbermachen findest du in diesem Artikel.
Aroniasaft und die Aroniabeere
Die schwarzblaue Aroniabeere besitzt einen herben Geschmack und hinterlässt ein trockenes, etwas pelziges Gefühl im Mund. Als Snack für zwischendurch ist sie deswegen nicht gerade beliebt. Als Saft, besonders gemischt mit anderen Fruchtsäften, ist sie aber ein leckerer Lieferant von vielen gesunden Nährstoffen.
Die Frucht wird auch Apfelbeere genannt. Sie stammt laut der Verbraucherzentrale ursprünglich aus Nordamerika, kommt mittlerweile allerdings vorwiegend aus Osteuropa. Du kannst sie aber auch in deinem Garten oder auf dem Balkon ziehen. Ihr Strauch ist sehr robust und wird bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts bei uns in Europa kultiviert. Temperaturen bis minus 30 Grad Celsius übersteht sie ohne Probleme. Die Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch.
Erntezeit der Beere ist zwischen August und Oktober. Den Namen Apfelbeere trägt sie übrigens, weil sie tatsächlich Ähnlichkeit mit einem Apfel hat: Sowohl äusserlich als auch aufgeschnitten. Denn ihre Kerne ordnen sich wie die des Apfels um die Mitte der Beere an. Daher ist Aronia keine Beere im botanischen Sinne, sondern ein Kernobst.
Die dunkle Farbe der Apfelbeere kommt laut der Verbraucherzentrale von ihrem hohen Gehalt an sogenannten Anthocyanen, was übersetzt nichts anderes heisst als "dunkelfarbige Blüten". Wegen ihrer starken Farbe, die Zähne und Zunge vorübergehend blau-violett färben kann, wird die Apfelbeere gerne in der Nahrungsmittelindustrie als natürlicher Farbstoff eingesetzt.
Aroniasaft: So gesund ist er
Aroniasaft enthält eine Reihe gesunder Inhaltsstoffe:
- Aroniabeeren haben im Vergleich mit 143 anderen Pflanzen den höchsten Gehalt an Polyphenol. Polyphenole wirken als Antioxidantien, also Stoffe, die freie Radikale im Körper binden. Zu den Polyphenolen zählen unter anderem das schon erwähnte Anthocyan und Flavonoide, die ebenfalls reichlich in den Beeren enthalten sind. Die positiven Wirkungen, die in den folgenden Punkten genannt werden, führen Wissenschaftler:innen grösstenteils auf die Antioxidantien zurück.
- Diabetiker:innen kann die Apfelbeere helfen, den Blutzucker zu senken, haben Wissenschaftler:innen aus Bulgarien herausgefunden.
- Laut einer Studie aus dem Jahr 2012 hilft die Apfelbeere bei zu hohen Cholesterinwerten.
- Einige Inhaltsstoffe sollen Darmkrebs vorbeugen, fanden Wissenschaftler:innen der Uni Maryland heraus – und laut einer polnischen Studie ebenso Brustkrebs.
- Gegen koronare Herzkrankheiten sowie zur Gesundheit wichtiger Organe wie der Leber leistet die Frucht einen wichtigen Beitrag.
- Daneben enthalten die Beeren Vitamin C, Vitamin B1, Riboflavin (B2) und Vitamin B6, Vitamin K, Calcium und Magnesium neben einer Reihe anderer wichtiger Inhaltsstoffe.
Es gibt weitere verschiedene Studien zu den positiven Wirkungen von Apfelbeeren. Wissenschaftler:innen geben allerdings zu bedenken, dass einige Wirkungen noch nicht sicher nachgewiesen sind. Bewiesen werden muss zum Beispiel noch, ob Aroniabeeren wirklich bei Diabetes und gegen hohe Cholesterinwerte helfen.
Obwohl Aroniasaft sehr gesund ist, solltest du ein paar Punkte beachten, wenn du ihn zu dir nimmst:
- Wie viele dunklen Beeren enthält auch Aronia giftige Blausäure. Pro hundert Gramm sind es zwischen 0,6 und 1,2 Milligramm. Für einen Menschen sind 0,7 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht giftig. Für diese Menge müsstest du also mehrere Kilos der Beere täglich essen – in Säften sind aber viele Beeren verarbeitet. Nimm deshalb nicht zu viel Aroniasaft täglich zu dir.
- Bei empfindlicheren Menschen kann der Gerbstoffgehalt der Beere zu Magenschmerzen führen.
- Ausserdem kann Aroniasaft leicht abführend wirken.
- Aufpassen sollten auch Menschen mit Eisenmangel: Die Beere trägt laut der Verbraucherzentrale einen Stoff in sich, der Eisen bindet und es somit aus dem Blutkreislauf entfernt.
Aroniasaft selbst herstellen
Den nährstoffreichen Aroniasaft musst du nicht kaufen, sondern kannst ihn ganz einfach selbst herstellen. Dafür gibt es zwei Verfahren:
1. Gekochter Aroniasaft:
Auf 1 Kilo Beeren brauchst du 120 Gramm Zucker und nach Belieben eine Stange Zimt.
- Wasche und verlese die Beeren.
- Bedecke die Zimtstange und die Beeren in einem Topf mit Wasser und lasse sie eine halbe Stunde köcheln.
- Streiche die Masse anschliessend durch ein Sieb oder drücke die Beeren durch ein sauberes Leinentuch und fange den Saft in einer Schüssel auf. Da die Beeren sehr stark färben, solltest du dabei Handschuhe tragen.
- Koche den Saft mit dem Zucker auf.
- Fülle den Saft noch heiss in sterilisierte Flaschen.
Auf diese Weise hergestellt, hält sich der Aroniasaft für etwa ein Jahr.
Bestenliste:Die besten Bio-Säfte
2. Kalt hergestellter Aroniasaft:
Wenn du die Beeren schonender behandeln möchtest, kannst du den Saft auch kalt herstellen. Dann hält er sich allerdings nicht so lange.
- Zerkleinere die Beeren in einem Mixer und übergiesse sie anschliessend mit abgekochtem Wasser.
- Das Ganze lässt du einen Tag bei Raumtemperatur stehen.
- Streiche die Mischung durch ein sauberes Leinentuch und süsse sie nach Geschmack – zum Beispiel mit Ahornsirup oder Agavendicksaft.
Extra-Tipps:
- Am besten verwendest du braune Flaschen, die weniger Licht durchlassen, damit die Inhaltsstoffe optimal erhalten bleiben. Lagere den Saft ausserdem kühl und dunkel.
- Die ausgedrückten Beeren musst du nicht wegschmeissen, sondern kannst sie trocknen und für Tee verwenden.
- Mische den Saft mit anderen Fruchtsäften. Das mildert den herben Geschmack.
- Auch mit einem Dampfentsafter kannst du Aroniasaft herstellen.
- Keine Lust auf Saft? Hier sind noch mehr Anregungen, wie du Aroniabeeren verarbeiten kannst.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Holunderblütensirup selber machen: ein Schnell-Rezept
- Acai-Beeren: Das steckt wirklich hinter dem Superfood
- Sanddorn pflanzen: Das musst du für eine reiche Ernte beachten
Überarbeitet von Jennifer Watzek
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen. © UTOPIA
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.