Bananen haben einen weiten Transportweg – aber macht sie das zwingend zu einem klimaschädlichen Lebensmittel? Eine Studie zeigt: Die Klimabilanz der exotischen Früchte ist deutlich besser, als viele glauben.

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Gelb, günstig und gesund: Bananen sind aus unserer Ernährung nicht mehr wegzudenken. Doch die gelben Früchte sind keineswegs regional, sie werden in Kolumbien, Ecuador und Costa Rica angebaut. Macht sie das zu einem klimaschädlichen Lebensmittel? Nicht wirklich – doch die Klimabilanz alleine reicht für eine Bewertung nicht aus.

Klimabilanz von Bananen: Schlechter als Äpfel und Birnen, aber …

Bananen, die botanisch zu den Beeren gezählt werden, sind in Deutschland nach Äpfeln das beliebteste Obst. Dabei sind sie keineswegs regional. Der weite Schiffstransport aus Südamerika bis nach Europa und Deutschland schlägt sich negativ auf die Klimabilanz der Südfrüchte nieder. Aber wie klimaschädlich oder -freundlich sind Bananen im Vergleich zu anderen Obstsorten?

Eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) von 2020 vergleicht insgesamt 200 Lebensmittel. Die Studienautor:innen betrachteten den Anbau, die Saisonalität, den Transport und die Verpackung der jeweiligen Produkte. Auch, ob das Lebensmittel frisch oder tiefgekühlt angeboten wird, floss in die Bewertung mit ein.

Demnach kommen Bananen auf einen CO2-Fussabdruck von 0,6. Dieser Wert wird in der Ifeu-Studie als CO2-Äquivalent pro Kilogramm Lebensmittel angegeben, das in Deutschland gekauft wurde. Beim Vergleich mit saisonalen Äpfeln aus Deutschland verliert die Banane klar: 0,6 zu 0,3. Bio-Äpfel sind sogar noch klimafreundlicher, sie kommen durchschnittlich auf einen CO2-Wert von 0,2.

Kauft man dagegen einen Apfel aus Neuseeland (0,8 CO2-Äquivalent), wirkt sich die Banane weniger aufs Klima aus. Birnen wiederum haben 0,3 CO2-Äquivalente und belasten das Klima damit nur halb so stark wie Bananen.

Bananen sind meist klimafreundlicher als Tomaten

Doch sollte man deshalb keine Bananen mehr essen? Das kann man so nicht sagen, denn beim Blick auf andere Lebensmittel in der Studie fällt auf: Bananen sind klimaschonender als einige Gemüsesorten:

  • Paprika kommen auf 0,6 CO2-Äquivalent und belasten das Klima damit genauso stark wie Bananen.
  • Frische Tomaten kommen durchschnittlich auf 0,8 – und sind damit klimaschädlicher. Doch man muss differenzieren: Saisonale Tomaten aus Deutschland haben einen niedrigen Wert von 0,3, Kirschtomaten kommen auf 0,9 und deutsche Tomaten aus dem beheizten Gewächshaus (Tomaten, die im Winter verkauft werden) schlagen mit 2,9 zu Buche.

Wie nachhaltig sind Bananen?

Wenn man die Auswirkungen unseres Bananenkonsums mit denen anderer Obstsorten vergleicht, merkt man schnell: Regionales und vor allem saisonales Obst ist die klimafreundlichste Option. Doch gerade im Winter und Frühling, wenn das regionale Obstangebot recht überschaubar ist, sind Bananen vergleichsweise nachhaltig. Denn sie schneiden besser ab als ein importierter Apfel aus Neuseeland oder eine Tomate aus dem Gewächshaus.

Übrigens: Tierische Produkte wie Milch, Käse und Fleisch belasten das Klima deutlich stärker – das zeigen Studien immer wieder, so auch die Ifeu-Studie. Ein Kilogramm Rindfleisch (13,6 CO2-Äquivalent) belastet das Klima demnach fast 23-mal so stark wie ein Kilo Bananen.

Utopia meint: Wenn Bananen, dann fair und bio!

Bei Lebensmitteln wie Bananen, die in anderen Teilen der Welt angebaut werden, solltest du beim Kauf aber nicht nur die Klimabilanz im Kopf haben. Die Arbeiter:innen auf den Plantagen arbeiten oft unter miserablen Bedingungen: Sie werden schlecht bezahlt und kommen mit giftigen Pestiziden in Berührung, teils ohne Schutzkleidung.

Achte deshalb unbedingt auf das Fairtrade-Siegel und auf Bananen aus kontrolliertem Bio-Anbau. So kannst du gerechtere Arbeitsbedingungen und einen nachhaltigeren Anbau unterstützen. Was viele vergessen: Im Bio-Anbau sind viele Pestizide verboten, das schont nicht nur die Böden, sondern schützt auch Arbeiter:innen.

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