Die Birkenfeige ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen. Ein schöner Wuchs erfordert aber die richtige Pflege. Wie du den Benjamini giesst, schneidest, umtopfst und vermehrst, liest du hier.
Aufgrund ihres botanischen Namens "Ficus benjamina" wird die Birkenfeige umgangssprachlich auch als "Benjamini" bezeichnet. Der dekorative Ficus gehört zu den beliebtesten Zimmerpflanzen und kommt ursprünglich aus subtropischen und tropischen Gebieten.
Die Birkenfeige muss aber unbedingt richtig gepflegt werden, wenn sie einen schönen Wuchs und dichte Blätter haben soll. Wie du optimale Bedingungen für die Pflanze schaffst, erfährst du hier.
Birkenfeige: Giessen, Düngen, Pflegefehler
In der Regel ist die Birkenfeige sehr pflegeleicht und benötigt keine ständige Aufmerksamkeit. Grobe Pflegefehler verzeiht sie jedoch nicht und reagiert darauf häufig, indem sie Blätter abwirft. So pflegst du die Birkenfeige richtig:
Giessen
- Während der Wachstumsperiode im Frühjahr und Sommer solltest du die Birkenfeige regelmässig mit Wasser versorgen.
- Zwischen den Wassergaben lässt du die oberen zwei Zentimeter der Erde wieder antrocknen. Achte darauf, dass sich kein überschüssiges Giesswasser im Übertopf sammelt: Wenn du es bemerkst, schütte es sofort weg.
- Zimmerwarmes Regenwasser eignet sich gut zum Giessen der Pflanze. Alternativ kannst du abgestandenes Leitungswasser verwenden, achte jedoch darauf, dass es nicht zu kalkreich ist.
- Zwei- bis dreimal im Jahr kannst du dem Benjamini auch eine handwarme Dusche geben. Decke dazu den Wurzelballen mit einer Folie ab und dusche die Pflanze vorsichtig ab – so entfernst du den Staub von seinen Blättern.
Düngen
Von März bis September kannst du den Benjamini alle zwei bis drei Wochen mit etwas Flüssigdünger versorgen, indem du den Dünger ins Giesswasser gibst. So erhält er alle notwendigen Nährstoffe. Im Winter reicht es, die Pflanze alle sechs bis acht Wochen zu düngen.
Falscher Standort ist ein Pflegefehler
Ein Platz in der Nähe einer Heizung kann dazu führen, dass die Birkenfeige Blätter verliert, da Heizungsluft der Pflanze schadet. Zugluft und Lichtmangel sind ebenfalls problematisch – die Pflanze mag es hell, verträgt jedoch keine direkte Sonneneinstrahlung. Auch den Standort solltest du nicht zu oft wechseln.
Ficus benjamina richtig schneiden
Birkenfeigen kommen mit Schnittmassnahmen in der Regel gut zurecht. Sollte dir die Pflanze zu gross werden, kannst du sie auf deine gewünschte Grösse zurückschneiden. Grundsätzlich kannst du die Birkenfeige das ganze Jahr über schneiden. Der beste Zeitpunkt dafür ist jedoch das Frühjahr, direkt nach der Winterruhe der Pflanzen.
Aber Achtung: Beim Schneiden des Benjamini kann Milchsaft austreten, der unschöne Flecken auf Kleidung und Fussboden hinterlassen kann und bei manchen Menschen auch Allergien auslöst.
Schneide deine Birkenfeige also am besten im Freien und trage dabei Handschuhen. Wasche nach dem Schneiden sowohl die Pflanze als auch die verwendete Gartenschere mit zimmerwarmem Wasser ab. Lass den Saft an den frischen Schnittstellen anschliessend noch eine Weile trocknen, bevor du die Zimmerpflanze wieder ins Haus holst und an ihren Platz zurückstellst.
Birkenfeige umtopfen
Das erste Mal solltest du deinen Benjamini direkt nach dem Kauf umtopfen. Die Erde, in der die Pflanzen in Baumärkten und Blumenläden stehen, entspricht oft nicht den Bedürfnissen der Birkenfeige. Am besten verwendest du spezielle Erde für Zimmerpflanzen. Achte aber darauf, dass sie torffrei ist, um die Moore zu schützen, die unter dem Torfabbau leiden.
Je nach Wachstum kannst du die Birkenfeige dann alle zwei bis vier Jahre im Frühjahr in ein grösseres Gefäss umtopfen. Wichtig: Achte darauf, dass das Pflanzgefäss nicht zu gross ist. Birkenfeigen wachsen gerne recht beengt. Beim Umtopfen solltest du deshalb einen neuen Topf wählen, der nur eine oder maximal zwei Grössen grösser als der letzte ist.
Gehe beim Umtopfen wie folgt vor:
- Hebe die Birkenfeige vorsichtig mitsamt Wurzelballen aus dem alten Pflanzgefäss heraus. Wenn die Erde weder von Schädlingen befallen noch zu fest ist, musst du sie nicht abschütteln. Falls du Schädlinge findest, entferne die alte Erde komplett und spüle die Wurzeln mit lauwarmem Wasser ab.
- Fülle eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton in den neuen Pflanztopf.
- Gib darauf eine Schicht frische Erde und setze die Birkenfeige mit ihrem Wurzelballen in den Topf.
- Fülle den Topf dann komplett mit frischer Erde auf und drücke sie leicht an. Achte darauf, dass die Oberkante des Wurzelballens am Schluss etwa zwei Zentimeter unterhalb des Topfrands liegt.
- Giesse die Birkenfeige gut an.
Schon gewusst? Wenn du einen Teil der alten Erde an der Pflanze lässt, ist das Umtopfen viel einfacher für sie. Sie muss sich dann nicht an ein komplett neues Substrat gewöhnen und darin neu wurzeln.
Birkenfeige vermehren
Die Birkenfeige kannst du mithilfe von Stecklingen vermehren.
- Zuerst musst du die Stecklinge schneiden. Dazu wählst du einen Trieb deines Benjamini aus und suchst nach einem Blattknoten, also einer Verdickung am Zweig, aus der sich Blätter gebildet haben.
- Schneide den Trieb hinter diesem Blattknoten mit einem sauberen, scharfen Messer ab.
- Entferne dann etwa die Hälfte bis zwei Drittel der unteren Blätter des Triebes, also die Blätter in der Nähe der Schnittstelle.
- Lass die Schnittstelle ein paar Stunden antrocken.
- Fülle kleine Pflanzgefässe, zum Beispiel leere Eierkartons, mit Anzuchterde und stecke etwa zwei bis drei Stecklinge pro Topf hinein. Drücke die Erde etwas an und giesse die Stecklinge.
- Decke das Gefäss mit einer Folie ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu bewahren.
Übrigens: Du kannst die Stecklinge der Birkenfeige auch im Wasserglas Wurzeln austreiben lassen. Dazu stellst du sie nach dem Trocknen der Schnittstelle einfach in ein Glas mit Leitungswasser. Dieses platzierst du auf einer Fensterbank. Das Wasser solltest du regelmässig wechseln. Wenn die Stecklinge ausreichend Wurzeln gebildet haben, kannst du sie in Erde umpflanzen.
Birkenfeige: Krankheiten und Schädlinge
Für Krankheiten und Schädlinge ist die Birkenfeige insgesamt wenig anfällig. Dennoch können Schildläuse, Spinnmilben und Blattläuse den Benjamini befallen:
- Einen Befall von Schildläusen erkennst du an Blättern, die mit Honigtau verklebt sind. Da sich die Läuse gut tarnen, solltest du deine Pflanzen regelmässig auf einen Befall überprüfen, um sie rechtzeitig davon zu befreien. Wie du Schildläuse erkennst und effektiv bekämpfst, erfährst du in unserem Ratgeber: Schildläuse bekämpfen: So wirst du die Schädlinge los. Wichtig: Wenn du einen Schildlausbefall feststellst, solltest du die Birkenfeige sofort von deinen anderen Zimmerpflanzen isolieren. So vermeidest du, dass die Läuse sich weiter ausbreiten können.
- Bei einem Befall mit Spinnmilben zeigen die betroffenen Blätter an der Oberseite silbrige Punkte, während auf der Unterseite die feinen Gespinste der Milben sichtbar sind. Spinnmilben treten häufig bei zu trockener Luft auf. In den meisten Fällen reicht es aus, die Pflanze mit lauwarmem Wasser abzubrausen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen oder die Birkenfeige an einen kühleren Ort zu stellen. Mehr dazu hier: Spinnmilben erkennen, bekämpfen und vorbeugen
- In Phasen mit weniger Licht und bei geschwächten Pflanzen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ein Befall durch Blattläuse auftritt. Mit ihrem Mundwerkzeug stechen die Schädlinge das Blattgewebe an und hinterlassen helle Flecken auf den Blättern. Der Befall ist zunächst an jungen Trieben erkennbar und kann, wie bei den Spinnmilben, durch Abbrausen der Pflanze mit lauwarmem Wasser beseitigt werden. Weitere Tipps findest du in diesem Artikel: Kaffeesatz hilft gegen Blattläuse: Mit einer Ausnahme
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Yucca-Palme pflegen: Die besten Tipps
- Einblatt pflegen: Pflegetipps für den Raumluftreiniger
- Geldbaum pflegen, vermehren und pflanzen: So geht’s
Überarbeitet von Melanie Grünauer © UTOPIA
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.