Bohnen zu pflanzen gelingt mit dem richtigen Know-How ganz leicht im eigenen Garten. Wir zeigen dir, worauf es ankommt, wenn du selbst Bohnen pflanzen möchtest.

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Wenn du einen eigenen Garten hast, kannst du dort gut Bohnen pflanzen. Das lohnt sich, denn Bohnen gehören zu den Schmetterlingsblütlern in der Familie der Hülsenfrüchte. Als solche sind Bohnen eine gesunde, leckere und pflanzliche Proteinquelle. Die Hülsenfrüchte stammen ursprünglich aus Lateinamerika, wo sie zu den Grundnahrungsmitteln gehören.

Man unterscheidet zwischen Busch- und Stangenbohnen. Beide kannst du selbst pflanzen. Die wichtigste Voraussetzung ist ein warmer, sonniger und windgeschützter Standort im Garten oder auf dem Balkon.

Bohnen pflanzen: Welche Sorten gibt es?

Bohnen sind einjährige Pflanzen. Du kannst sie leicht in deinem Garten pflanzen, da sie wenig Ansprüche an Standort und Boden stellen.

Sorten:

Allein in Europa werden in etwa 100 verschiedene Sorten Bohnen angebaut. Nicht nur die Bohnenpflanzen selbst, auch die Früchte und Samen treten in den verschiedensten Formen und Grössen auf. Für den Garten sind grundlegend zwei Kategorien zu unterscheiden:

  • Stangenbohnen: Wie der Name schon verrät, brauchen Stangenbohnen eine Rankhilfe. Sie klettern an Gerüsten empor und erreichen eine Höhe zwischen zwei und vier Metern. Aufgrund ihres dichten und schnellen Wachstums eignen sich Stangenbohnen ausserdem als Sichtschutz: Auch ein Zaun stellt eine gute Kletterhilfe dar. Sie sind meist ertragreicher als Buschbohnen.
  • Buschbohnen: Im 19. Jahrhundert wurden niedrige Varianten der Kletterpflanze gezüchtet. So entstanden die Buschbohnen. Sie wachsen in die Breite und benötigen daher zwar keine Rankhilfe, dafür aber deutlich mehr Fläche im Beet. Das solltest du beachten, wenn du diese Sorte Bohnen pflanzen willst. Buschbohnen wachsen sehr schnell und sind meist schneller reif zur Ernte als Stangenbohnen.

Wenn du dir unsicher bist, welche Bohnen du pflanzen sollst, kannst du in diesem Ratgeber mehr Informationen nachlesen:

Buschbohnen oder Stangenbohnen anbauen: Was ist besser?

Bohnen pflanzen: Die Vorbereitung

Wenn du dich entschieden hast, Bohnen zu pflanzen, solltest du zunächst den richtigen Platz für sie festlegen. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:

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Standort:

  • Bohnen benötigen einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
  • Da die Pflanzen sehr filigran sind und leicht knicken, sollte der Platz auch windgeschützt sein.
  • Du kannst Stangenbohnen auch auf dem Balkon pflanzen. Wichtig ist dabei nur, dass der Topf gross genug ist. Er sollte mindestens 30 Zentimeter tief sein und einen Durchmesser von 40 Zentimetern haben.

Boden:

  • Bohnen zählen zu den Schwachzehrern und stellen daher geringe Ansprüche an den Boden.
  • Da Bohnen tief wurzeln, sollte er jedoch gut durchlässig und aufgelockert sein.
  • Reichere den Boden mit etwas Kompost oder organischem Dünger an, bevor du die Bohnen pflanzt.

Mischkultur und Fruchtfolge:

  • Bohnen gedeihen besonders gut, wenn zuvor Getreide auf dem Feld gewachsen ist. Nach Erbsen hingegen sind die Bedingungen eher schlecht, um Bohnen zu pflanzen.
  • Für eine Mischkultur eignen sich Bohnenkraut, Kartoffeln, Sellerie oder Radieschen am besten.
  • Zusammen mit anderen Schwachzehrern wie Rucola, Spinat oder Salat solltest du Bohnen nicht anbauen. Auch Zwiebeln, Lauch oder Knoblauch sind keine guten Nachbarn.
  • Du kannst bis zu drei Jahre in Folge auf demselben Beet Bohnen pflanzen, da sie wenig Nährstoffe benötigen.

Anleitung: So pflanzt du Bohnen

Um die Sortenvielfalt zu bewahren und Gentechnik zu vermeiden, raten wir dir zu Saatgut in Bio-Qualität. Mit dieser Anleitung erfährst du Schritt für Schritt, wie du Bohnen pflanzen kannst:

  • Weiche die Samen für etwa zwölf Stunden in Wasser ein – das erleichtert den Samen das Keimen.
  • Sowohl Stangen- als auch Buschbohnen sind frostempfindlich. Der optimale Zeitpunkt, um sie im Freiland zu säen, ist deshalb von Mitte Mai bis Mitte Juni. Alternativ kannst du sie auch im Gewächshaus vorziehen. Die Bohnen brauchen eine Keimtemperatur von mindestens acht bis zehn Grad. Je höher die Temperatur ist, desto schneller keimen die Bohnenpflanzen und desto widerstandsfähiger werden sie.
  • Buschbohnen pflanzt du am besten in Reihen. Ziehe dafür eine etwa drei Zentimeter tiefe Saatrille und lege jeweils einen Samen im Abstand von sieben bis zehn Zentimetern hinein. Bedecke die Rille anschliessend wieder mit Erde und wässere sie ausgiebig. Zwischen den Reihen solltest du einen Abstand von 40 bis 50 Zentimetern lassen. Weitere Tipps findest du hier: Buschbohnen pflanzen: Pflanzzeit, Standort und Pflege
  • Für Stangenbohnen musst du zuerst eine Rankhilfe errichten. Sie sollte mindestens 30 Zentimeter tief im Boden verankert sein, damit sie stabil steht. Dabei haben sich Konstrukte in Form von Pyramiden oder Zelten besonders bewährt. Auch runde Konstruktionen, ähnlich einem Tipi, eignen sich gut. Als Stangen sind Bambus oder Fichte besonders gut geeignet. Es ist auch möglich, nur den äusseren Rahmen mit Holz zu bauen und in der Mitte stabile Schnüre zu spannen. Der Abstand zwischen den einzelnen Stangen sollte etwa 40 Zentimeter betragen.
  • Setze um jede Stange vier Samen in einer Tiefe von drei Zentimetern in die Erde. Bedecke nach dem Pflanzen der Bohnen die Samen wieder mit Erde und giesse sie gründlich. Eine genaue Anleitung findest du hier: Stangenbohnen anbauen: Rankhilfen und worauf du sonst noch achten musst

Bohnen pflegen

Damit die Ernte ertragreich ausfällt, ist die richtige Pflege nach dem Pflanzen der Bohnen entscheidend. Dabei hältst du dich am besten an diese Anleitung:

  • Halte die Erde um die Bohnen gut feucht. Das ist vor allem an heissen Sommertagen wichtig. Während der Blüte bis zur Fruchtentwicklung brauchen die Pflanzen am meisten Wasser. In dieser Zeit kannst du den Boden zusätzlich einmal in der Woche für mehrere Minuten am Stück wässern. Damit er nicht so schnell austrocknet, deckst du ihn am besten mit etwas Grünschnitt oder Rindenmulch ab.
  • Wenn die Bohnenpflanzen etwa zehn Zentimeter hoch sind, empfiehlt es sich, um sie herum etwas Erde anzuhäufen. Schiebe dafür eine Handvoll Erde aus dem Beet dichter um den Stängel der Bohnen. Das soll das Wurzelwachstum anregen und die Pflanzen standfester machen.
  • Lockere den Boden regelmässig auf und befreie ihn von Unkraut. Das steigert den Ertrag zusätzlich. Zudem vertreibst du so eventuelle Schädlinge wie die Bohnenfliege und ihre Larven.
  • Da Bohnen Stickstoff in den Wurzeln binden, ist es nicht notwendig, sie weiter zu düngen.

Bohnen ernten und verarbeiten

Nach der Blüte bilden sich Hülsen in verschiedenen Farben. Die ersten Buschbohnen kannst du meist schon sechs bis acht Wochen nach dem Pflanzen ernten. Stangenbohnen sind nach etwa zehn Wochen reif.

So gehst du bei der Ernte vor:

  • Sobald du die Schoten glatt brechen kannst und sich die Samen noch nicht durch die Hülsen abzeichnen, sind die Bohnen reif.
  • Du solltest die reifen Hülsen etwa alle zwei bis vier Tage pflücken. Durch regelmässige Ernte erhöht sich der Ertrag.
  • Grundsätzlich solltest du die Bohnen nie bei nassem Wetter oder bei Tau berühren. Dadurch werden sie anfälliger für Pilzerkrankungen. Ein sonniger Tag eignet sich am besten für die Ernte.
  • Lass ein paar der ersten Schoten ausreifen, um Saatgut zu gewinnen.
  • Hinweis: Nicht alle Kerne der Pflanzen sind essbar. Das hängt vor allem von der Sorte ab.

So verarbeitest du Bohnen:

Überarbeitet von Annika Reketat  © UTOPIA