Bohnen roh zu essen ist keine gute Idee – auch wenn sich viele andere Gemüsesorten problemlos als Rohkost eignen. Ungekocht enthalten die Hülsenfrüchte Phasin, das viele unerwünschte Nebenwirkungen haben kann.

Mehr Ratgeber-Themen finden Sie hier

Rohe Obst- oder Gemüsesticks gelten als gesunder Snack. Im Gegensatz zu Karotten, Gurken und Co. solltest du aber Bohnen nicht roh essen. Auch beim Zubereiten ein Stück ungegarte Bohne zu probieren, ist nicht ratsam. In diesem Artikel erfährst du, warum du Bohnen nicht roh essen solltest und was du beim Verzehr der Hülsenfrüchte sonst noch beachten musst.

Darum solltest du Bohnen nicht roh essen

(Grüne) Bohnen sollte man nicht roh essen. Das liegt daran, dass rohe Bohnen das Protein Phasin enthalten, wie etwa die Verbraucherzentrale Bayern informiert. Obwohl (vegane) Proteine als gesund gelten, handelt es sich bei Phasin um eine giftige Eiweissverbindung.

Phasin ist ein Lektingemisch. Es besteht aus den Aminosäuren Glutaminsäure, Asparaginsäure, Serin, Alanin, Tyrosin, Lysin und Arginin. Phasin kommt in rohem Gemüse vor, insbesondere in der Gartenbohne und weiteren Hülsenfrüchten wie der roten oder weissen Nierenbohne.

Schon wenige Mengen an Phasin wirken schädlich auf den Körper.

Rohe Bohnen: So wirkt Phasin auf den Körper

Du solltest also Bohnen nicht roh essen, weil sie Phasin enthalten. Phasin ist für Menschen giftig, da es die roten Blutkörperchen verklebt. Wie die Verbraucherzentrale erklärt, führt das dazu, dass der Sauerstofftransport im Blut gestört wird. Ausserdem verhindert Phasin die Nährstoffaufnahme im Magen, da es die Magenschleimhaut schädigt.

Bereits eine geringe Dosis roher Bohnen kann zu folgenden Symptomen führen:

Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass es vom Alter und von der Bohnensorte abhängt, welche Dosis gefährlich ist:

  • Bei Kindern reichen schon fünf bis sechs Bohnen aus, damit sich Symptome zeigen.
  • Bei der roten Nierenbohne können Erwachsenen auch schon nach dem Verzehr von vier bis fünf Samen Nebenwirkungen spüren.
  • Bei der Gartenbohne muss es eine gute Handvoll sein.

Vergiftungserscheinungen treten meistens zwei bis drei Stunden nach dem Verzehr auf. Tödliche Vergiftungen sind im schlimmsten Fall auch möglich. Dafür ist allerdings eine sehr grosse Menge an Bohnen nötig. Wende dich im Zweifel an den Notfalldienst oder die Giftnotrufzentrale.

Das solltest du beim Essen von Bohnen beachten

Während rohe Bohnen zu essen giftig ist, kannst du sie gekocht problemlos zu dir nehmen. Damit du deine Bohnen ohne Nebenwirkungen geniessen kannst, haben wir im Folgenden ein paar Tipps für dich:

  • Koche die Bohnen mindestens fünfzehn Minuten. Dabei wird laut der Verbraucherzentrale das Phasin zerstört und du läufst keine Gefahr, dich zu vergiften.
  • Schüttedas Einweichwasser der Bohnen nach dem Einweichen weg, da es Phasin enthält.
  • Das Kochwasser kannst du weiterverwenden: Bohnenwasser verwenden: 5 überraschende Möglichkeiten.
  • Beim Dünsten oder Garen werden die nötigen Temperaturen womöglich nicht erreicht. Deshalb solltest du Bohnen besser kochen.
  • Sei mit keimenden Bohnen oder Hülsenfrüchten vorsichtig. Laut Verbraucherzentrale verringert sich durch den Keimungsprozess das enthaltene Phasin, aber du solltest die Bohnen trotzdem lieber kurz blanchieren oder kochen. Hier würde aufgrund des niedrigeren Phasingehalts auch Blanchieren reichen.
  • Halte kleine Kinder von ungekochten Bohnen fern. Sie sind aufgrund ihres geringen Gewichts anfälliger für Nebenwirkungen und wissen noch nicht, dass Bohnen ungekocht nicht gut für sie sind.

Welche Gemüsesorten du anstelle von Bohnen gut roh essen kannst, erfährst du in folgendem Artikel: Diese 6 Gemüsesorten solltest du lieber roh essen.

Mehr Inhalte von Utopia.de
News, Tipps, Rezepte und Kaufberatung für eine nachhaltigere Welt.

Weiterlesen auf Utopia:

Überarbeitet von Lina Brammertz

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen © UTOPIA

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.