Du kannst Bohnen vorziehen, um die jungen Pflanzen robuster gegen Witterung und Schädlinge zu machen. Bohnen lieben warme Böden und können ganz einfach bei dir zu Hause vorkeimen. Hier erfährst du, wie die Vorzucht gelingt.
Bohnen vorzuziehen bedeutet, die Samen nicht direkt ins Gartenbeet zu pflanzen. Stattdessen lässt du sie zuvor drinnen oder im Gewächshaus in Schalen keimen. Das hat den Vorteil, dass die jungen Pflanzen vor Schädlingen, Frost und starker Witterung geschützt sind. Somit erhöhst du die Erfolgschancen beim Bohnenanbau.
Auch einige andere Vorteile hat die Vorzucht für dich. Wenn du deine Bohnen selber vorziehst, kannst du aus einer grossen Sortenvielfalt auswählen. Ausserdem ist es kostengünstiger, Bohnen selber vorzuziehen, als die herangewachsenen Pflanzen im Fachhandel zu kaufen.
Die Kulturdauer ist die Zeit von Aussaat bis zur Reife. Sie beträgt bei Bohnen etwa zehn Wochen. Das ist verhältnismässig kurz und bedeutet, dass du nach einer erfolgreichen Vorzucht bereits im frühen Sommer Bohnen ernten kannst.
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Bohnen vorziehen: Zeitpunkt und Material
Möchtest du Bohnen vorziehen, solltest du damit drei bis vier Wochen vor dem Auspflanzen ins Freiland beginnen. Die beste Zeit für die Vorzucht beginnt Mitte April.
Um Bohnen vorzuziehen benötigst du folgendes Material:
- Ein Aussaatgefäss, in dem die Bohnen keimen können. Dafür eignen sich neben Blumentöpfen auch Eierkartons oder alte Joghurtbecher. Stich bei Bedarf ein Loch in die Unterseite des Gefässes, damit die Flüssigkeit ablaufen kann.
- Torffreie Anzuchterde, in der die jungen Bohnen heranwachsen können. Anzuchterde ist nährstoffärmer als herkömmliche Blumenerde. Das stärkt die Bohnen, da sie sich mehr "anstrengen" müssen und somit robuster werden.
- Eine Glasglocke oder alte Plastiktüte, mit der du ein gewächshausähnliches Klima erzeugst.
- Einige Bambusstäbe oder Zahnstocher, die als Rankhilfe dienen.
- Nach der Vorzucht musst du die kleinen Bohnenpflanzen in grössere Blumentöpfe oder Balkonkästen umtopfen.
Eine Alternative für gekaufte Anzuchtschalen bieten Eierkartons:
Auch der richtige Standort ist wichtig, wenn du Bohnen vorziehen möchtest. Am besten keimen sie an einem hellen und warmen Ort, zum Beispiel im beheizten Gewächshaus oder in der Wohnung auf der Fensterbank.
Bohnen säen: So gehst du vor
Um Bohnen vorzuziehen, beginne zunächst mit der Aussaat der Samen. Folge dazu diesen einfachen Schritten:
- Optional: Weiche die Bohnen über Nacht in Wasser ein. Das beschleunigt die Keimung.
- Fülle dein Aussaatgefäss mit der Anzuchterde.
- Lege die Bohnen in Abständen von zwei bis drei Zentimetern nebeneinander in die Erde.
- Bedecke sie etwa fingerbreit mit Erde.
- Stecke einen Bambusstab oder einen Zahnstocher als Rankhilfe zu jedem Samen.
- Befeuchte die Erde. Das geht am besten mit einer Sprühflasche. Vermeide dabei stets Nässe.
- Stich kleine Löcher in die Plastiktüte und bedecke damit dein Anzuchtgefäss. So schaffst du ein feuchtwarmes Klima. Verwendest du eine Glasglocke, dann hebe diese mehrmals täglich an, um Schimmel zu vermeiden.
Tipp: Bohnen lieben lockeren Boden. Achte darauf, die Erde bei der Aussaat nicht zu sehr festzudrücken und so zu komprimieren.
Die Bohnen keimen ab einer Temperatur von zehn bis zwölf Grad Celsius. Die optimale Keimtemperatur liegt jedoch bei etwa 20 Grad Celsius. Die Keimdauer beträgt sechs bis zehn Tage.
Bohnen vorziehen und pflegen
Bei der Pflege vorgezogener Bohnen ist es wichtig, dass die Erde stets feucht bleibt. Bohnen lieben lockere und warme Böden. Vermeide deshalb Staunässe.
Nachdem die Bohnen gekeimt sind, kannst du die ersten Keimblätter sehen. Das ist der Zeitpunkt, um die Bohnen an einen etwas kühleren Ort zu stellen. 15 bis 18 Grad Celsius sind jetzt eine gute Temperatur. Wenn die Bohnen es weiterhin wärmer haben, dann wachsen sie unnatürlich schnell heran und sind später weniger robust.
Haben die jungen Bohnenpflanzen mindestens zwei weitere Blätter entwickelt, ist es Zeit, sie zu pikieren. Pikieren bedeutet, die Sämlinge in eigene oder grössere Gefässe mit mehr Abstand zueinander zu setzen. Das lässt sie zu kräftigen Pflanzen heranwachsen und stärkere Wurzeln bilden.
Gehe beim Pikieren wie folgt vor:
- Fülle Blumentöpfe oder Balkonkästen mit Erde. Diesmal kannst du statt der Anzuchterde torffreie Pflanzenerde verwenden.
- Grabe mit dem Finger eine kleine Vertiefung in die Erde.
- Hebe die jungen Bohnenpflanzen mitsamt des Wurzelballens sachte aus dem Anzuchtgefäss. Am besten benutzt du dazu einen Teelöffel.
- Setze die kleinen Bohnen in die Mulde im neuen Topf. Halte einen Abstand von fünf Zentimetern zwischen den Pflanzen ein.
- Bedecke die Wurzeln mit Erde und drücke sie vorsichtig an.
- Stecke ein Stäbchen als Rankhilfe zu jeder Pflanze.
- Halte die Erde gleichbleibend feucht und stelle die Bohnen an einen hellen Ort.
Tipp: Setze die Pflanzen etwas tiefer in die Erde, als sie im Anzuchtgefäss sassen. So bilden sie stärkere Wurzeln.
Bohnen nach der Vorzucht ins Freiland setzten
Nachdem du die Bohnen vorgezogen hast, kannst du sie ins Freiland setzten. Die Dauer der Vorzucht beträgt etwa drei bis vier Wochen. Sobald die Bohnen eine Höhe von 15 Zentimetern erreicht haben, sind sie bereit für das Auspflanzen.
Stelle die jungen Bohnen am besten schon eine Woche vor dem Auspflanzen tagsüber nach draussen, wenn das Wetter es zulässt. So können sie sich schon an das neue Umgebungsklima gewöhnen. Hole sie über Nacht jedoch wieder herein.
Pflanze die Bohnen ab Mitte Mai (also nach den Eisheiligen) nach draussen. Bohnen mögen keine kalten Böden, deshalb ist es gut zu warten, bis sicher kein Bodenfrost mehr aufkommt.
Installiere für jede Pflanze eine Kletterhilfe. In unserem Pflanzratgeber findest du alle wichtigen Informationen dazu: Bohnen pflanzen: Eine Anleitung.
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Überarbeitet von Adriana Jodlowska © UTOPIA
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