Brottrunk schmeckt gewöhnungsbedürftig und ziemlich sauer – ist aber auch gesund. Neben Probiotika enthält er viele Vitamine und Mineralien.

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In Russland und Osteuropa gehören Getränke aus gegorenem Brot unter dem Namen Kwas schon lange in die Küche. Die bekannteste Variante bei uns ist der Kanne Brottrunk – der ist sogar Bio. Er ist probiotisch und gut für die Gesundheit.

Was ist Brottrunk?

Brottrunk ist ein Getränk aus vergorenem Brot. Die Flüssigkeit wird nach dem Gären abgefiltert und enthält Milchsäurebakterien – deswegen schmeckt es säuerlich. Ausserdem enthält Brottrunk viele Vitamine und Mineralstoffe.

  • Vor allem enthält der Brottrunk B-Vitamine (B1, B2, B6 und B12). B12 ist wichtig für den Energiestoffwechsel, die Nerven und gesundes Blut.
  • Mineralstoffe stärken unser Körpergewebe. Brottrunk enthält unter anderem Magnesium, Eisen und Zink.

Wie wird Brottrunk hergestellt?

Brottrunk wird aus Brot, Wasser, Salz und Natursauerteig hergestellt. Laut Herstellerangaben kommen dabei nur Bio-Weizen, Bio-Roggen, Bio-Hafer, Natursauerteig, Quellwasser und Steinsalz zum Einsatz.

Das Brot dafür backt der Hersteller selbst. Es wird zunächst in der eigenen Mühle gemahlen und dann in der Bäckerei auf natürliche Weise mit Natursauerteig gebacken. Neben Brot für den Brottrunk werden in der Bio-Bäckerei über 60 andere Brot- und Brötchensorten sowie Kuchen und Backwaren gebacken – ganz ohne chemische Zusatzstoffe.

Und wie gärt man Brot?

  1. Das Brot gärt sechs Monate lang im Quellwasser.
  2. Nach dem Gären wird die Flüssigkeit abgefiltert und übrig bleibt der Brottrunk.

Neben vielen Vitaminen und Mineralstoffen enthält das fertige Getränk dank der Gärung auch Milchsäurebakterien. Da für die gesamte Herstellung ausschliesslich Zutaten mit dem EU-Bio-Siegel verwendet werden, kannst du sicher sein, dass keine chemischen Zusätze im Brottrunk enthalten sind.

Der Hersteller verwendet übrigens auch das bekanntere, aber veraltete Bio-Deutschland Siegel:

Brottrunk – sauer und probiotisch

Durch die Gärung entstehen im Brottrunk Milchsäurebakterien, also dieselben, die auch in frischem Joghurt, Kefir, Sauerkraut, Kimchi, Miso oder Kombucha enthalten sind. Durch diese auch Laktobazillen genannten Bakterien wird das Getränk sauer – und probiotisch. Die Bakterien wirken verdauungsfördernd, da sie die Darmbewegung anregen.

Ausserdem können sie sich im Darm anreichern und die Darmflora unterstützen. Eine gesunde Darmflora wirkt sich positiv auf die allgemeine Gesundheit aus, da sie schädliche Keime in deinem Darm abwehrt und giftige Stoffe ausscheidet.

Die Verbraucherzentrale stellt klar: Produkte mit Milchsäurebakterien haben einen positiven Einfluss auf die Darmflora und damit möglicherweise auch auf das Immunsystem. Doch um dich wirklich darmfreundlich zu ernähren, musst du auch genug Ballaststoffe, frisches Obst und Gemüse und Vollkornprodukte zu dir nehmen und genug trinken.

Brottrunk kann also als Begleiter zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung beitragen.

Probiotischer Brottrunk: Ist das ganz besonders gesund?

Früher hat man oft in Werbung gehört oder auf Verpackungen gelesen, dass ein Lebensmittel probiotisch und deshalb besonders gesund sei. Doch mit diesen Behauptungen müssen Hersteller nun vorsichtig sein. Die Verbraucherzentrale fasst die aktuelle Lage zusammen:

Tatsächlich ist nicht belegt, dass Lebensmittel mit speziellen Bakterienkulturen die Gesundheit positiv beeinflussen. Früher durften Hersteller zwar damit werben, dass probiotische Lebensmittel wie spezielle Milchgetränke das Immunsystem stärken und die Darmfunktion verbessern. Doch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) konnte diese Aussagen nicht bestätigen, da es keinen wissenschaftlichen Beweis gibt. Heutzutage dürfen Hersteller nur noch damit werben, dass diese Produkte "die Laktoseverdauung fördern", weil die EFSA das für drei spezielle Milchsäurebakterien nachgewiesen hat.

Lebensmittel mit Milchsäurebakterien sind für die gesunde Allgemeinbevölkerung – jedoch nicht für jede:n unbedenklich. Wer Magen-Darm-Probleme hat, immungeschwächt oder generell schwer erkrankt ist, sollte solche Lebensmittel meiden.

Mit ärztlichem Rat können Probiotika in wenigen Fällen auch als Therapie angewendet werden, etwa bei Reizdarm.

Generell darf das Wort "probiotisch" nicht mehr auf Verpackungen oder in der Werbung verwendet werden. Oft wird das jetzt durch Aussagen, wie "enthält Bakterien-Kulturen" oder "unterstützt das Immunsystem" ersetzt. Das suggeriert, dass die Bakterien-Kulturen das sind, was das Immunsystem unterstützt. Jedoch dürfen Hersteller nicht behaupten, dass die Bakterien-Kulturen das Immunsystem unterstützen würden. Daher setzen sie zum Beispiel genug Vitamin C zu, denn in Bezug darauf sind Aussagen über das Immunsystem zugelassen.

Brottrunk enthält ohnehin schon ziemlich viele Vitamine, sodass solche potenziell irreführenden Aussagen hoffentlich nicht notwendig sind.

Verzehrempfehlung für Brottrunk

Um deine Gesundheit dauerhaft zu stärken, empfiehlt der Hersteller, jeden Tag jeweils ein kleines Glas Brottrunk zu den Mahlzeiten zu trinken.

100 bis 200 Milliliter reichen dafür schon aus. Der Geschmack ist allerdings nicht für jeden etwas. Brottrunk schmeckt sauer und vergoren – so ähnlich wie Sauerkrautsaft oder Apfelessig. Wenn du den puren Geschmack nicht magst, kannst du Brottrunk mit Wasser oder Säften mischen – oder du benutzt ihn statt Essig für dein Salatdressing.

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Überarbeitet von Denise Schmucker

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