Wenn du Bucheckern essen möchtest, spricht grundsätzlich nichts dagegen. Allerdings solltest du die schwach giftigen Samen vor dem Verzehr richtig verarbeiten. Wir zeigen dir, wie du Bucheckern sicher in der Küche verwendest.

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Bucheckern sind nicht nur Nahrung für Wildschweine, Vögel und Co. – auch wir Menschen können sie essen. Im Herbst übersäen sie die Wege in Wäldern und Parks. Während mit anderen Baumfrüchten wie Eicheln oder Kastanien gerne gebastelt wird, weshalb vor allem Kinder und Familien sie gerne aufsammeln, ist das Sammeln von Bucheckern etwas in Vergessenheit geraten. Dabei kannst du die kleinen braunen Samen vielseitig in der Küche verwenden.

Bucheckern essen? Ja, aber nicht roh

Allerdings solltest du besser keine rohen Bucheckern essen, denn sie enthalten den schwach giftigen Stoff Fagin, benannt nach dem wissenschaftlichen Namen der Buche Fagus. Dieses Pflanzengift kann in grösseren Mengen zu Bauchschmerzen führen. Vor allem Kinder sollten deshalb keine rohen Bucheckern zu sich nehmen. Wenn du die Bucheckern gefahrlos essen möchtest, solltest du sie vorher immer richtig verarbeiten.

Entferne zuerst die harte Schale mit einem Messer. Darunter kommen die eigentlichen Samen in Form von kleinen, weissen Kernen zum Vorschein. Die braune Haut, die die Samen umschliesst, kannst du problemlos mitessen.

Danach musst du das Fagin neutralisieren, bevor du die Bucheckern essen kannst: Wenn du die Samen erhitzt, wird der Stoff abgebaut. Um das zu erreichen, kannst du die Bucheckern vor dem Verzehr entweder

  • mit kochendem Wasser übergiessen oder
  • sie ein paar Minuten in der Pfanne rösten (ähnlich, wie um bei Pinienkernen oder Haselnüssen ein stärkeres Aroma zu entwickeln)

Danach ist das Fagin nur noch in sehr geringen Mengen in den Bucheckern vorhanden und du kannst sie problemlos weiterverwenden und essen.

Übrigens: Auch Eicheln solltest du nicht roh essen.

So kannst du Bucheckern in der Küche verwenden

Wenn du die Bucheckern einmal abgekocht oder geröstet hast, kannst du sie ohne Bedenken pur essen oder noch weiterverarbeiten. Mit einem Fettgehalt von 40 Prozent und ihrem hohen Anteil an Eiweiss, Mineralstoffen, Zink und Eisen sind Bucheckern noch dazu sehr gesund.

Hier stellen wir dir einige Ideen vor, wie du die Samen zubereiten kannst:

  • Salat-Topping: Mit den gerösteten Bucheckern kannst du sowohl Blattsalate als auch Obstsalate verfeinern. Streue die Samen dazu einfach wie Nüsse über den Salat.
  • Leckerer Snack zum Knabbern: Einen leckeren und gesunden Snack bekommst du, wenn du die Bucheckern röstest und anschliessend in Salz wälzt.
  • Gemahlene Bucheckern in Kuchen und Brot: Geröstete Bucheckern kannst du auch zu Mehl zermahlen und damit Brot, Kuchen oder Kekse backen, die so einen besonders aromatischen Geschmack bekommen.
  • Öl aus Bucheckern: Öl aus Bucheckern herzustellen ist zwar recht aufwendig, da du pro Liter etwa sieben Kilogramm getrocknete Bucheckern brauchst. Allerdings lohnt sich die Mühe, weil du das gesunde Öl sehr lange lagern und mit ihm nicht nur kochen, sondern auch Salate verfeinern kannst.

Vorsicht: Bucheckern enthalten Oxalsäure, die auch in Rhabarber, Bittermandeln und einigen anderen Lebensmitteln vorkommt. Hast oder hattest du Nierensteine, solltest du möglichst keine Lebensmittel mit viel Oxalsäure zu dir nehmen und deshalb auch keine Bucheckern essen.

Bucheckern mit Brot

Eine weitere leckere Möglichkeit, Bucheckern zu essen, bietet dieser Brotaufstrich. Du kannst ihn ganz einfach aus den Samen und wenigen weiteren Zutaten herstellen.

Wenn du Bucheckern sammelst, achte darauf, sie möglichst weit weg von Strassen und Wohnorten zu sammeln. So gelangen weniger Schadstoffe an die Baumfrüchte. Bei allen anderen Zutaten kannst du darauf achten, sie immer mindestens mit EU-Bio-Standard zu kaufen. Denn so unterstützt du eine ökologischere und nachhaltigere Landwirtschaft, die beispielsweise auf chemisch-synthetische Dünger verzichtet.

Indem du statt Quark oder Frischkäse aus Kuhmilch als Basis auf eine pflanzliche Alternative zurückgreifst, schonst du zudem das Klima: Im Anbau von Pflanzen werden um ein Vielfaches weniger Treibhausgase ausgestossen als bei der Rinderhaltung. In diesem Rezept verwenden wir Soja- oder Cashew-Aufstrich.

Rezept: Brotaufstrich aus Bucheckern

Schon gewusst? Gemahlen und mit heissem Wasser übergossen wurden Bucheckern früher auch als intensiv schmeckender Kaffee-Ersatz getrunken.

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Überarbeitet von Denise Schmucker  © UTOPIA

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