Beim Kühlschrank Strom zu sparen ist sinnvoll, denn die Geräte können echte Stromfresser sein. Wir verraten dir 8 Tipps, wie du deinen Kühlschrank stromsparend nutzen kannst.
Durchschnittlich verbrauchen Kühlschränke und Gefrierschränke laut der Verbraucherzentrale und dem Öko-Institut e.V. zwischen zehn und 20 Prozent des gesamten Stroms, der in einem Haushalt anfällt. Von der Auswahl eines energieeffizienten Modells bis hin zum richtigen Einräumen der Lebensmittel und Einstellen der idealen Temperatur: Beherzigst du einige Regeln im Umgang mit dem Gerät, kannst du auch beim Kühlschrank einfach Strom sparen.
Tipp 1: Mit energieeffizientem Kühlschrank Strom sparen
Wie gut du mit deinem Kühlschrank Strom sparen kannst, fängt schon bei der Auswahl des Geräts an. Ein Kühlschrank mit einer guten Energieeffizienzklasse wie zum Beispiel A++ verbraucht weniger Strom als ein altes Gerät mit schlechter Energieeffizienz. Die Unterschiede zwischen den Klassen können sogar so weitreichend sein, dass sich der Austausch eines alten, aber noch funktionstüchtigen Gerätes laut Öko-Institut aus ökologischer Sicht lohnen kann.
Dies ist meist dann der Fall, wenn das alte Gerät älter als zehn Jahre ist und das neue Gerät mindestens die Energieeffizienzklasse A++ aufweist.
Wichtig ist: Nutze das alte Modell nicht als Zweitgerät weiter, sondern entsorge deinen Kühlschrank fachgerecht. Das ist auch wichtig, weil sehr alte Geräte noch FCKW beinhalten können, ein extrem klimaschädliches Treibhausgas.
Wenn du den genauen Verbrauch deines aktuellen Kühlschrankes messen willst, dann kannst du dir kostenlos ein Messgerät bei der Verbraucherzentrale ausleihen.
Jedoch gibt es, unabhängig vom Kühlschrankmodell, auch andere Tipps und Tricks, wie du effektiv den Stromverbrauch reduzieren kannst.
Tipp 2: Temperatur richtig einstellen, um beim Kühlschrank Strom zu sparen
Kühlschränke laufen Tag und Nacht, um den Inhalt zu kühlen. Je kälter sie eingestellt sind, desto mehr Strom verbrauchen sie. Wenn du beim Kühlschrank Strom sparen möchtest, solltest du darauf achten, dass die Temperaturen nicht zu kalt eingestellt sind.
Als Richtwert für die optimale Kühlschranktemperatur kannst du den Regler auf sieben Grad für den mittleren Bereich einstellen. Generell solltest du den Kühlschrank entsprechend der unterschiedlichen Kältezonen einräumen, damit deine Lebensmittel optimal gekühlt sind. Mehr dazu hier:
Sollte sich im Kühlschrank eine Eisschicht bilden, ist er zu kalt eingestellt. In diesem Fall solltest du die Temperatur hochdrehen und den Kühlschrank abtauen.
Tipp 3: Stromsparen beim Kühlschrank: Standort und Raumtemperatur
Wenn das Gerät in der Küche nicht fest verankert ist, kannst du einen optimalen Standort auswählen, um beim Betreiben des Kühlschranks Strom zu sparen.
Dein Kühlschrank steht optimal, wenn er
- entfernt von der Heizung steht,
- nicht neben dem Herd steht und
- nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
Denn je höher seine Umgebungstemperatur ist, desto mehr Energie muss der Kühlschrank für die aktive Kühlung der Lebensmittel aufwenden.
Aus diesem Grund sollte auch die Raumtemperatur in deiner Küche nicht zu hoch sein. Denn je höher sie ist, desto mehr Strom verbraucht der Kühlschrank für die aktive Kühlung. Wenn du dir darüber unsicher bist, kannst du dich an unserem Artikel für die richtige Raumtemperatur orientieren.
Ausserdem ist regelmässiges Säubern wichtig. Wische das Innere des Geräts regelmässig aus und reinige zwei Mal im Jahr auch das Lüftungsgitter am Kühlschrank.
Tipp 4: Stelle nur abgekühlte Lebensmittel in den Kühlschrank
Wenn du bisher deine Lebensmittel direkt nach dem Kochen in den Kühlschrank gestellt hast, kannst du nun mit einer kleinen Änderung viel Strom sparen. Lasse dein Essen abkühlen, bevor du es im Kühlschrank unterbringst. Denn wenn du die Lebensmittel zu warm hineinstellst, verbraucht der Kühlschrank mehr Energie, um die eingestellte Temperatur zu halten. Ausserdem könnte sich das umliegende Essen erwärmen und so schneller verderben.
Wenn die Temperaturen draussen niedrig sind, kannst du dein Essen beispielsweise auch auf der Fensterbank oder dem Balkon abkühlen lassen. Das geht schneller und ist effektiv. Auch im Sommer solltest du Essensreste auf Raumtemperatur herunterkühlen lassen, bevor du sie in den Kühlschrank stellst.
Tipp 5: Gefrorene Lebensmittel im Kühlschrank auftauen lassen
Damit dein Kühlschrank Strom spart, kannst du ihn auch nutzen, um gefrorene Lebensmittel aufzutauen. Das Gefriergut hat eine geringere Temperatur als der Kühlschrank und kühlt seinen Inhalt so aktiv mit. Infolgedessen braucht der Kühlschrank selbst weniger Energie für die Kühlung und verbraucht weniger Strom.
Beachte dabei aber, dass das Auftauen im Kühlschrank länger dauert als bei Raumtemperatur. Du solltest deshalb bereits am Vortag die Lebensmittel, die du auftauen möchtest, in den Kühlschrank legen. Dann sind sie am nächsten Tag aufgetaut.
Tipp 6: Öffne die Türen des Kühlschranks so wenig wie möglich
Wenn du etwas aus dem Kühlschrank holen oder hineinstellen willst, ist es klar, dass du die Tür kurz öffnen musst. Darauf solltest du dich aber möglichst beschränken. Denn je häufiger du die Tür des Kühlschranks offen lässt, desto mehr warme Luft aus dem Raum dringt in ihn ein.
Das führt dazu, dass der Kühlschrank mehr Energie aufwenden muss, um die Temperatur wieder abzusenken. Öffne deshalb die Kühlschranktür so wenig wie möglich, damit dein Kühlschrank weniger Strom verbraucht.
Tipp: Die Stiftung Warentest hat untersucht, was mehr Strom verbraucht: Häufigeres, dafür kürzeres Öffnen der Tür oder weniger, dafür längeres Öffnen. Dazu öffneten die Testpersonen eine Kühlschranktür je 50-mal für 15 Sekunden sowie je 25-mal für 45 Sekunden. Das Ergebnis: Bei länger geöffneter Tür war der Strombedarf deutlich geringer als beim ständigem Auf und Zu. Wenn du also deinen Wocheneinkauf verstauen möchtest, räume alle zu kühlenden Lebensmittel in einem Rutsch ein.
Tipp 7: Achte auf einen gut befüllten Kühlschrank
Wenn du effektiv Strom beim Kühlschrank sparen willst, solltest du auf einen gut gefüllten Kühlschrank achten. Denn: Wenn du die Tür eines leeren Kühlschranks öffnest, ist auch viel Hohlraum vorhanden, in den warme Luft von Aussen eindringen kann. Somit muss der Kühlschrank mehr kühlen und verbraucht mehr Strom im Vergleich zu einem Kühlschrank, in dem bereits ausreichend gekühlte Lebensmittel dabei helfen, die eingestellte Temperatur zu halten.
Das heisst natürlich nicht, dass du mehr einkaufen sollst, als du am Ende brauchst. Es gibt andere Möglichkeiten, wie du einen eher leeren Kühlschrank gut ausfüllen kannst:
- Beispielsweise kannst du im Winter bei Temperaturen leicht über dem Gefrierpunkt ein paar Wasserflaschen zum Abkühlen nach draussen stellen. Diese stellst du danach in den Kühlschrank.
- Wenn es draussen nicht kalt ist oder du keine Wasserflaschen hast, kannst du auch auf andere Dinge zurückgreifen und sie in den Kühlschrank legen. Beispielsweise eignen sich zusammengedrücktes Zeitungspapier oder Telefonbücher gut, um Hohlräume im Kühlschrank zu füllen.
Wenn du den Kühlschrank auf diese Weise befüllst, ist weniger Platz für die warme Luft im Kühlschrank.
Aber: Nicht immer ist ein voller Kühlschrank stromsparender. Mehr dazu liest du hier: Voller oder leerer Kühlschrank: Welcher braucht mehr Strom?
Tipp 8: Kühlschrankdichtungen: Alles dicht?
Ausserdem solltest du auf die Dichtungen an deinem Kühlschrank achten, wenn du mit deinem Kühlschrank Strom sparen willst. Die Dichtungen dienen der Isolierung des Kühlschranks und sorgen dafür, dass keine warme Luft ins Innere gelangt.
Du solltest also regelmässig prüfen, ob die Gummidichtung an deinem Kühlschrank noch intakt ist. Die Dichtungen halten länger, wenn du sie regelmässig reinigst. Reinige die Gummidichtungen am besten mit lauwarmem Wasser und Spülmittel. Trockne sie am Ende gut ab.
Tipp: Wenn du die Dichtung nicht nur reinigen, sondern auch pflegen willst, weil sie porös wird, kannst du sie zum Schluss mit einem einfachen Lippenpflegestift polieren.
Sind sie defekt, solltest du die Dichtungen austauschen. Eine nicht intakte Dichtung erkennst du daran, dass die Tür nicht mehr richtig schliesst, die Dichtung nicht mehr am Kühlschrank anliegt oder porös geworden ist.
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Überarbeitet von Annika Reketat © UTOPIA
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