Mit entzündungshemmenden Lebensmitteln isst du dich gesund. Diese acht Lebensmittel von Acerola bis Zimt sollten öfter auf deinem Speiseplan stehen.
Der Medizinschrank der Natur bietet eine ganze Reihe von entzündungshemmenden Lebensmitteln. Mit den vorgestellten Gemüsen, Obstsorten und Gewürzen kannst du dir einen gesunden Speiseplan zusammenstellen.
Generell gehören Gemüse, Obst und Gewürze zu einer ausgewogenen Ernährung dazu. Doch es gibt darunter auch einige mit ganz besonderen Heilkräften. Sie greifen direkt regelnd in die Abläufe im Körper ein, die zum Beispiel zu chronischen Entzündungen führen.
1) Entzündungshemmende Lebensmittel: Zwiebeln und Knoblauch
Knoblauch und Zwiebeln sind entzündungshemmende Lebensmittel, die schon die Heilkundigen im Altertum schätzen. Die scharfen Knollen sorgen in Mahlzeiten für eine gesunde Würze, aber sie sind eigentlich auch unentbehrlich in der Hausapotheke.
Laut Onmeda verhindern Knoblauch und Zwiebeln, dass sich Bakterien- oder Pilzinfektionen ausbreiten. Dafür ist der schwefelhaltige Pflanzenstoff Allicin verantwortlich. Das ist auch der Stoff, der dir die Tränen in die Augen treibt, wenn du Zwiebeln schälst und der für den typischen Knoblauchgeruch verantwortlich ist. Verwendest du Knoblauch oder Zwiebeln, gib auch frische Petersilie dazu. Sie sorgt für frischen Atem.
Netdoktor nennt verschiedene Beschwerden, bei denen Knoblauch und Zwiebeln die Heilung unterstützen können:
- Erkältung und Husten
- Mittelohrentzündungen
- Insektenstiche sowie kleine Wunden und Verbrennungen
- äusserlich wirkt Knoblauch gegen Nagelpilz
Quarkwickel: Hausmittel gegen Schmerzen und Entzündungen
So profitierst du von der Wirkung:
Knoblauchwasser
Bei Halsschmerzen: Knoblauchwasser leistet erste Hilfe bei einem rauen Hals. Gurgle bei den ersten Anzeichen einer Halsinfektion mehrmals am Tag mit Knoblauchwasser. So stellst du die Gurgellösung her:
- Koche Wasser, ausreichend für ein Wasserglas.
- Schäle eine Knoblauchzehe und ritze sie mit einem scharfen Messer rundum einige Male ein.
- Gib die Zehe in das Glas und giesse das heisse Wasser darüber.
- Nimm den Knoblauch aus dem Wasser, sobald es abgekühlt ist. Jetzt kannst du mit der Lösung gurgeln.
Bei Nagelpilz: Das so hergestellte Knoblauchwasser soll auch bei Nagelpilz helfen. Tupfe mehrmals täglich ein wenig davon auf den befallenen Nagel und lass es einziehen.
Zwiebelsaft:
Als Hustensaft:
- Aus Zwiebeln und Honig kannst du einen wirksamen Saft gegen Husten herstellen.
- Du brauchst dazu nur eine kleingehackte Zwiebel in Honig ziehen lassen.
- Den daraus entstehenden Saft nimmst du löffelweise wie einen Hustensirup ein.
Bei Ohrenschmerzen: Die Zwiebel wirkt auch bei einer Ohrenentzündung.
- Erwärme im Wasserbad etwas kleingehackte Zwiebel für ein Zwiebelsäckchen und halte es an das entzündete Ohr.
Knoblauch fürs Herz
Die wissenschaftliche Forschung interessiert sich überwiegend für die Wirkung von Allicin in Knoblauch. Allicin soll Blut dünnflüssiger machen und so Ablagerungen in den Blutbahnen vorbeugen. Damit kann es ein gesundes Hausmittel für Herzpatienten sein. Die entzündungshemmende Wirkung von Allicin ist zwar allgemein anerkannt, jedoch kaum durch Studien belegt.
2) Entzündungshemmende Lebensmittel: Kohl
Im Kohl steckt mehr, als das Gemüse vermuten liesse: Er zählt mit Recht zu den entzündungshemmenden Lebensmitteln. Der NDR berichtet, dass in fast allen Kohlsorten, von Grünkohl über Rosenkohl bis Brokkoli, viel Vitamin C steckt – oft mehr als in Zitronen und Orangen.
Vor allem im Winter ist Kohl genau das richtige heimische Superfood, um das Immunsystem zu stärken. So haben Erkältungen erst gar keine Chance.
- Weisskohl hat noch extra heilsame Inhaltsstoffe. Eine Studie bestätigte, dass frisch gepresster Weisskohlsaft bei entzündeter Magenschleimhaut hilft. Der Studie zufolge heilten die Geschwüre in einem Drittel der durchschnittlich üblichen Zeit ab.
- Übrigens: Sauerkraut, also fermentierter Weisskohl, hat noch eine weitere Wirkung. Das fermentierte Gemüse ist reich an guten probiotischen Bakterien, die deine Darmflora gesund halten.
- Sauerkraut ist als Mittel gegen die Mangelerkrankung Skorbut überliefert. In früheren Jahrhunderten war für Seeleute das in Fässern gelagerte Sauerkraut oft die einzige Möglichkeit, sich an Bord mit Vitamin C zu versorgen.
3) Entzündungshemmende Lebensmittel: Portulak
Das kleine unscheinbare Portulak-Kraut ist ein wahres Kraftpaket unter den entzündungshemmenden Lebensmitteln. Laut dem NDR enthält Portulak:
- Vitamin C sowie Vitamin A und Vitamin E: Die Vitamine schützen die Zellen und unterstützen das Immunsystem.
- Omega-3-Fettsäuren: Sie machen den Portulak zu einem besonders wirksamen Entzündungshemmer, da sie direkt im Körper in den Entzündungsprozess eingreifen und diesen hemmen.
- Magnesium, Zink und zahlreiche Flavonoide und Schleimstoffe.
Medlexi berichtet, dass Portulak bei folgenden Entzündungen helfen kann:
- Entzündetes Zahnfleisch – schon im Altertum war Portulak als Mittel zur Mundhygiene geschätzt.
- Mit seiner Kombination aus Schleimstoffen und Vitaminen ist das Kraut besonders gut verträglich bei Magen-Darm-Erkrankungen oder Husten.
- Überliefert aus der Volksmedizin ist die Anwendung bei fiebrigen Infektionen.
Medizinische Studien bestätigen die positive Wirkung von Flavonoiden bei Entzündungen. Die Forscher sehen vielfältige Möglichkeiten, wie Portulak künftig als natürlicher Entzündungshemmer wirken kann, beispielsweise bei der Tumortherapie.
Portulak ist heute fast in Vergessenheit geraten, war aber in früheren Zeiten ein wichtiger heimischer Lieferant von Vitaminen. Der Portulak, auch Sommerportulak (Portulaca oleracea) genannt, ist sehr genügsam und wächst auf sandigen Böden. Du kannst ihn im Garten oder auf dem Balkon an einem sonnigen Platz pflanzen.
Portulak solltest du frisch und roh essen. Du kannst sowohl die fleischigen Blätter als auch die zarten Stängel verwenden. Fein gehackt verfeinern sie Kräuterquark, Brote oder Salat.
4) Entzündungshemmende Lebensmittel: Preiselbeeren und Acerola
Dass Vitamin C gesund ist, ist schon lange klar – und auch, dass es nicht nur in Zitronen steckt. Preiselbeeren und Acerolafrüchte enthalten viel Vitamin C und sind somit entzündungshemmende Lebensmittel, die auf einen gesunden Speiseplan gehören.
Preiselbeeren
Sie sind die europäischen Verwandten der amerikanischen Cranberry und genauso wirksam – jedoch haben sie nicht die langen klimabelastenden Transportwege hinter sich.
- Netdoktor erläutert, dass Preiselbeeren neben Vitamin C auch hochwirksame Pflanzenstoffe gegen Blasenentzündungen enthalten. (Übrigens steckt der Wirkstoff auch in heimischen Heidelbeeren.)
- Preiselbeeren und Preiselbeersaft sind auch in der Volksmedizin schon lange ein bekanntes Mittel bei Blasenentzündungen. Nach ein paar Gläsern Saft soll der Harndrang nachlassen und die Infektion ausheilen.
Acerolafrüchte
Eine Studie untersuchte kaltgepresste Säfte aus verschiedenen Früchten mit hohem Vitamin C-Gehalt, darunter auch die Acerolafrucht.
- Pflanzenstoffe wie Polyphenol unterstützen das Vitamin C.
- Ein Glas fruchtiger Acerolasaft soll bei Grippe helfen.
- Im Winter soll Acerola Erkältungen vorbeugen. Du kannst regelmässig ein Glas Acerolasaft trinken oder die getrockneten Früchte über dein Müsli streuen.
Besorge dir Preiselbeeren oder Acerola in hochwertiger Qualität. Reine Fruchtsäfte oder getrocknete Früchte in Bio-Qualität erhältst du zum Beispiel im Reformhaus oder im Bio-Markt.
5) Entzündungshemmende Lebensmittel: Sanddorn
Auf die Liste der entzündungshemmenden Lebensmittel gehört auch der Sanddorn. Die orangeroten Beeren sind ein richtiger Cocktail gesunder Wirkstoffe.
Gemeinsam gegen Entzündungen wirken:
- Vitamin C – unterstützt das Immunsystem bei Infektionen.
- Ungesättigte Fettsäuren – sie sind besonders gut hautverträglich und im Sanddornöl enthalten.
- Flavonoide – die ebenfalls antioxidativ wirken.
Eine Studie beschäftigte sich besonders mit den Flavonoiden im Sanddorn. Sie setzen direkt bei den Botenstoffen an, mit denen der Körper die Entzündungsprozesse in Gang setzt. Die Forschungen legen nahe, dass Sanddorn bei Entzündungen im Nervensystem helfen kann. Solche Entzündungen zeigen sich beispielsweise bei Migräne, aber auch bei Alzheimer und Parkinson.
Die Apotheken-Umschau gibt an, dass der Vitamin-C-Gehalt in Sanddorn zehnmal höher ist als in Zitronen oder Orangen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegt der tägliche Bedarf an Vitamin C für Erwachsene bei 110 Milligramm. Damit reichen etwa vier Milliliter Sanddornsaft, also etwa ein Esslöffel am Tag aus.
Der herb-säuerliche Geschmack von Sanddornsaft passt gut zu Müsli oder bringt eine neue Geschmacksfacette an Waffeln oder Pfannkuchen.
Sanddorn wächst in Deutschland, teilweise sogar wild in den Küstenregionen Norddeutschlands. Sanddorn kannst du aber auch in deinem Garten anpflanzen.
Übrigens: Man liest häufiger, dass Sanddorn Vitamin B12 enthalte und deshalb eine gute B12-Quelle für Veganer sei. Laut der Verbraucherzentrale gibt es jedoch keine Hinweise darauf, dass pflanzliches Vitamin B12 für den menschlichen Körper verwertbar ist. Sie weisen darauf hin, dass Veganer:innen den Bedarf an Vitamin B12 über Nahrungsergänzungsmittel decken sollten.
6) Entzündungshemmende Lebensmittel – Olivenöl
Olivenöl ist gesund und ist ein weiteres entzündungshemmendes Lebensmittel. Es besteht aus einem Bündel ungesättigter sowie gesättigter Fettsäuren. Gegen Entzündungen besonders wirksam sind die Ölsäure und deren chemische Verbindungen, die zugleich auch starke antioxidative Wirkung haben.
- Eine Studie bestätigte die entzündungshemmende Wirkung von Ölsäure.
- Eine andere Studie legt nahe, dass die chemischen Verbindungen aus der Ölsäure eine natürliche Alternative zu Medikamenten wie Ibuprofen sein könnte, die auf chemischen Weg Entzündungen hemmen.
Olivenöl ist neben viel Gemüse, Obst und Nüssen einer der Bausteine der Mittelmeerdiät, die besser vor chronischen Entzündungen und Herzinfarkt schützen soll als die moderne Ernährung.
7) Entzündungshemmende Lebensmittel: Zimt
Zimt ist ein Gewürz unter den entzündungshemmenden Lebensmitteln. Es schmeckt nicht nur zu Weihnachten in Plätzchen, sondern soll auch gegen chronische Entzündungen helfen – etwa bei Arthritis oder Arthrose, die sich oft aus einer Arthritis entwickelt.
- Bei Arthritis (reumatoide Arthitis) stellte die Forschung fest, dass sich durch Zimt die Beschwerden bei entzündeten Gelenken besserten. Die Patienten hatten weniger Schmerzen. Der Studie zufolge greift Zimt direkt in die Prozesse im Körper ein, die Entzündungen auslösen. Der Gehalt der Botenstoffe im Blut sank nachweislich, nachdem die Patienten mehrmals täglich Zimtkapseln eingenommen hatten.
- Die Botenstoffe lösen nicht nur bei Arthritis die krankmachenden Prozesse aus, sondern sind generell bei allen Entzündungen mit im Spiel.
- So kannst du dir bei einer Erkältung oder Bronchitis etwas Gutes tun und einen heissen Kräutertee mit Honig und Zimt trinken.
Tipp für Kaffeeliebhaber: Eine weitere Studie empfiehlt, Kaffee mit Zimt zu trinken. Der Kaffee verstärke die Wirkung von Zimt. In der Kombination wirke Zimt stärker antioxidativ und hemme die Entzündungsprozesse im Körper.
Als Abwechslung zum Filterkaffee oder Espresso kannst du dir einen echten türkischen Mokka kochen. Traditionell gehören immer Gewürze wie Zimt zu dieser Art, den Kaffee zu geniessen.
8) Entzündungshemmende Lebensmittel: Kurkuma
Kurkuma verleiht dem Currypulver die typisch gelborange Farbe und ist ein entzündungshemmendes Lebensmittel. Der Farbstoff in der Knolle der Kurkumapflanze enthält den entzündungshemmenden Pflanzenwirkstoff Curcumin.
- Eine Studie beschäftigte sich mit der entzündungshemmenden Wirkung von Curcumin bei Arthritis.
- Die Apotheken-Umschau berichtet, dass Forscher:innen die vielfältigen Möglichkeiten von Curcumin in der Medizin untersuchen. Im Labor erzielten sie Erfolge gegen chronische Dickdarmschleimhautentzündung (Colitis ulcerosa).
Weiter erläutern Expert:innen in der Apotheken-Umschau, dass die Wirkung von Curcumin im Labor bewiesen ist. Jedoch fehlen vielfach noch verlässliche Studien zu der Frage, ob der menschliche Organismus das Curcumin auch in ausreichender Menge aufnehmen kann.
Wichtig: Curcumin ist auf Öl angewiesen, damit sich die Wirkstoffe lösen können und durch die Darmwand in den Körper gelangen. Bei Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel scheint die Wirkung eher fraglich. Erfolgversprechender soll die traditionelle Anwendung als Küchengewürz sein. Der Körper kann das Curcumin besser aufnehmen, wenn das Gewürz in Öl mit angebraten wird.
Die genannten entzündungshemmenden Lebensmittel können dazu beitragen, Entzündungen und Infektionen zu lindern, bekämpfen oder vorzubeugen. Bei einer ernsthaften Erkrankung können sie aber keine:n Ärztin oder eine medikamentöse Behandlung ersetzen.
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