Falls du Essensreste wirklich entsorgen musst, solltest du dies möglichst nachhaltig tun. Wir stellen dir drei verbreitete Fehler vor und zeigen, wie du es besser machen kannst.
Übrig gebliebene Mahlzeiten oder verschimmelte Speisereste, Schalen, Kerne sowie Teebeutel und Kaffeefilter landen in den meisten Haushalten regelmässig im Müll. Um Ressourcen zu schonen und zum Beispiel das Kompostieren von organischen Abfällen zu ermöglichen, solltest du dabei einige Tipps beachten.
Noch nachhaltiger wäre es, Lebensmittelabfälle ganz zu vermeiden und damit Lebensmittelverschwendung vorbeugen. Du kannst beispielsweise altes Brot verwerten. Auch musst du Orangenschalen nicht wegwerfen, sondern kannst sie wie Apfelschalen verwerten. Gemüse lässt sich durch sogenanntes Regrowing auf der Fensterbank nachziehen.
Statt Biomüll zu entsorgen, kannst du ihn nutzen. Dazu findest du hier mehr Informationen: Das kannst du aus deinem Biomüll machen: 4 Ideen
Verpackte Essensreste entsorgen: Nicht im Biomüll
Im Biomüll darfst du theoretisch rohe, gekochte und verdorbene Speisereste, sowie Fleisch, Fisch, Eierschalen, Brotwaren, Kaffee(-satz), Käse, Obst, Gemüse, Teebeutel, Schnittblumen sowie Topfpflanzen entsorgen. Laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) kann aber jede Kommune darüber bestimmen, welche Lebensmittel im Biomüll entsorgt werden dürfen.
Die verdorbenen Essensreste solltest du laut BMUV zuvor jedoch von jeglichen Verpackungen befreien. Plastik und Kartonagen dürfen schliesslich nicht in den Biomüll. Sie würden den Abbauprozess verhindern. Auch wenn laut Hersteller einige Kaffeekapseln oder Schokoladenpapiere biologisch abbaubar oder als kompostierbar gekennzeichnet sind, darf sogenanntes Bioplastik nicht in die Biotonne.
Idealerweise kaufst du deine Lebensmittel möglichst unverpackt ein, um schon beim Einkauf Plastik zu sparen. Dies erleichtert dir später auch die Mülltrennung, wenn du Essensreste entsorgen musst.
Allgemein gilt: Wirf wirklich nur Obst und Gemüse weg, das bereits schimmelt. Gemüse, das nur etwas schrumpelig oder welk ist, kannst du meist noch problemlos weiterverwenden, zum Beispiel in Gemüse-Smoothies oder Bananen-Smoothies, einem Obstsalat oder als Suppe und Sosse. Auch ein Bananenbrot lässt sich aus überreifen Bananen backen.
Nicht alles darf auf den Kompost
Um Essensreste richtig zu entsorgen, solltest du tierische oder gekochte Reste nicht auf den Kompost geben (falls du einen hast), so das Umweltbundesamt. Damit lockst du Mäuse, Ratten und andere Tiere und Schädlinge an. Diese Essensreste solltest du vorzugsweise im Restmüll entsorgen.
Auch hier gilt: Bevor du übrig gebliebene Mahlzeiten als Essensreste entsorgst, überlege, ob du diese nicht einfrieren oder am nächsten Tag aufwärmen kannst. Mehr Informationen zu einzelnen Lebensmitteln kannst du hier finden:
Um die Umwelt zu schonen, achte möglichst darauf, Lebensmittel ohne Plastik einzufrieren. Einige Lebensmittel sind tatsächlich ungeeignet zum Einfrieren: 8 Lebensmittel, die du nicht einfrieren solltest
(Flüssige) Essensreste in der Toilette entsorgen: Besser nicht
Flüssige Essensreste in die Toilette zu kippen, ist eine gängige Methode. Nachhaltig ist sie jedoch nicht. Flüssige Speisereste wie Suppen, Milch, Säfte, Öle und Fett sind laut dem Umweltbundesamt eine richtige Herausforderung für die Kanalisationsanlagen. Das abgekühlte Fett, das in vielen Lebensmitteln vorhanden ist, kann die Leitungen verstopfen. Da es den Schadstoffgehalt im Abwasser erhöhen kann, muss es dann aufwendig entfernt werden. Zudem können grobe Essensreste die Abwasserrohre verstopfen und locken Ratten an. Weitere Informationen dazu findest du hier: 10 Dinge, die nicht in den Abfluss gehören
Statt sie in der Toilette zu entsorgen, kannst du Milch einfrieren. Auch Sahne und Suppen lassen sich einfrieren. Selbst saure Milch musst du nicht wegschütten, sondern kannst sie nutzen: Mit diesem Rezept rettest du saure Milch vor dem Müll
Wenn deine flüssigen Essensreste wirklich nicht mehr geniessbar sind, dann entsorge sie im Restmüll. Packe sie dazu in einen Beutel oder ein anderes verschliessbares Gefäss.
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Überarbeitet von Nora Braatz © UTOPIA
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