Wie und wann du Flieder schneiden und worauf du noch achten solltest, erklären wir dir hier. Mit unseren Tipps blüht der violette Blütenstrauch auch in deinem Garten.
Flieder ist mit seinen Blüten ein richtiger Hingucker im Garten. Auch der Duft der Pflanze ist sehr angenehm. Flieder wächst schnell und dicht, aber braucht auch Pflege. Die richtige Pflege ist ausschlaggebend für eine gesunde Pflanze, die immer wieder blüht.
Flieder schneiden: Am besten im Frühsommer
Direkt nach der Blüte ist der optimale Zeitpunkt, um deinen Flieder zu schneiden. Die meisten Fliedersorten blühen zwischen April und Juni, daher bietet sich ein Schnitt im frühen Sommer an. Dann kannst du verdorrte Blütenstände und abgestorbene Triebe entfernen.
Achte dabei immer darauf, sauberes und vor allem scharfes Werkzeug zu benutzen. Damit verletzt du deinen Flieder am wenigsten. Ausserdem bieten sich warme, trockene Tage zum Schneiden an. Die Schnittstellen trocknen dann schneller und verschliessen sich besser. Damit verhinderst du, dass Krankheitserreger eindringen und deine Pflanze befallen.
Achtung: Laut Bundesnaturschutzgesetz sind radikale Schnitte vom 1. März bis 30. September verboten. Nur leichte Pflegeschnitte sind erlaubt. Aber auch nur unter der Voraussetzung, dass keine Tiere in der Hecke oder dem Strauch nisten. Überprüfe also vor dem Schneiden, ob eventuell Vögel in deinem Fliederbusch nisten. Ist das der Fall, darfst du weder einen radikalen noch einen Pflegeschnitt machen.
Erhaltungsschnitt: Flieder für mehr Blüten schneiden
Beim Erhaltungsschnitt entfernst du verwelkte und braune Blütenstände gleich nach der Blütezeit. Achte dabei darauf, die jungen, noch weichen Triebe nicht zu verletzen – diese treiben dicht unterhalb der Blütenstände aus und tragen bereits die Knospen für die nächste Saison. Lass ausserdem mindestens drei Augen am Neuaustrieb stehen und entferne abgestorbene Triebe gleich mit.
Übrigens: Generell ist es gar nicht nötig, dass du deinen Flieder jedes Jahr kürzt. Flieder wächst und blüht oft am besten, wenn er gar nicht stark geschnitten wird. Wenn du ihn nach Bedarf leicht und schonend stutzt, reicht das völlig aus.
Tipp: Schneide zur Blütezeit einfach regelmässig ein paar Sträusse für die Vase ab: Damit vermeidest du automatisch, dass die Krone des Flieders vergreist und kahl wird.
Alte Flieder schneiden: der Verjüngungsschnitt
Alle drei Jahre im Frühjahr kannst du bei alten Fliedersträuchern einen Verjüngungsschnitt durchführen. Dabei schneidest du etwa ein Drittel der Hauptäste (über 4 Zentimeter Dicke) auf eine Länge von 30 bis 40 Zentimetern zurück. Im Laufe der Saison treiben diese mit zahlreichen neuen Trieben wieder aus. Davon lässt du im nächsten Frühjahr jeweils zwei bis drei kräftige Triebe stehen und kürzt sie wieder ein. Dadurch werden sie kräftiger und verzweigen sich gut.
Achtung: Nach einem solchen Radikalschnitt wird dein Flieder im darauffolgenden Jahr nicht oder nur sehr spärlich blühen.
Junge Flieder schneiden: der Erziehungsschnitt
Wenn du dir einen neuen Edelflieder zugelegt hast, solltest du diesen gleich beim Pflanzen im Frühjahr oder Herbst schneiden. Dabei entfernst du alle abgeknickten und schwachen Triebe und kürzt die Haupttriebe auf ein Drittel ihrer Länge. Dadurch fällt im ersten Jahr zwar die Blüte aus, jedoch kannst du dich später auf einen umso buschigeren, prächtigeren Flieder freuen.
Entfernung von Wurzelausläufern
Wurzelausläufer werden vor allem von Sorten des Edelflieders ausgebildet. Viele der Ausläufer bilden sich an den Hauptwurzeln dieser Fliederarten. Dabei handelt es sich um Wildlinge, welche im Laufe des Sommers immer wieder entfernt werden können, wenn sie dich stören. Reisse die Ausläufer dazu einfach in Richtung des Stammes aus der Erde.
Du kannst die Ausläufer auch vorsichtig abtrennen und so deinen Flieder vermehren.
Geschnittenen Flieder richtig pflegen
Hast du deinen Flieder geschnitten, ist die normalerweise pflegeleichte Pflanze ein wenig anspruchsvoller. Vor allem nach einem Verjüngungsschnitt benötigt er mehr Pflege als sonst. Versorge deinen Flieder mit Dünger und trage eventuell eine frische Schicht Kompost auf.
Tipp: Dünge nicht mit zu viel Stickstoff, sondern eher mit Phosphor. Giessen solltest du deinen Strauch nur in besonders trockenen Zeiten und wenn die Blätter schlaff werden.
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Überarbeitet von Lena Kirchner © UTOPIA
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