Konflikte, Klimawandel, Polarisierung: Es gibt viele globale Risiken. Eine menschengemachte Erfindung droht, alles noch schlimmer zu machen, glauben Risikoanalyst:innen mit Blick auf die nächsten Jahre.

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Die Welt steht nach Einschätzung von Risikoanalyst:innen, Wirtschaftslenker:innen und Vertreter:innen der Zivilgesellschaft vor düsteren Zeiten. Fast 1500 Expert:innen nannten in einer Umfrage des Weltwirtschaftsforums (WEF) den Klimawandel und Naturgefahren, die wachsende Spaltung in vielen Gesellschaften, wirtschaftliche Unsicherheit oder ungewollte Migration. Grosse Sorge besteht auch vor einem Missbrauch künstlicher Intelligenz, hiess es am Dienstag im WEF-Bericht über globale Risiken.

Ab 15. Januar findet das WEF-Jahrestreffen in Davos statt. Unter den Gästen ist der ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

In einer separaten Befragung unter mehr als 11.000 Unternehmern weltweit nannten Teilnehmer:innen in Deutschland als grösste Risiken einen Wirtschaftsabschwung, Fachkräftemangel, Energieversorgungsengpässe, Inflation und die Aushöhlung des sozialen Zusammenhalts.

Fachleute blicken besorgt auf die kommenden zehn Jahre

Die Erwartungen der knapp 1500 Expert:innen sind langfristig noch düsterer als für die nächsten zwei Jahre: Während rund 30 Prozent bis Ende 2025 stürmische oder turbulente Zeiten weltweit erwarten, sind es mit Blick auf die nächsten zehn Jahre 63 Prozent.

Kurzfristig sehen sie die Verbreitung von Falschinformationen als grösstes Risiko, auch angesichts von Wahlen etwa in den USA, Grossbritannien und Indien. Mit künstlicher Intelligenz (KI) könne gefälschtes Material schnell produziert werden und in Windeseile Unmengen von Wählern erreichen, sagte Carolina Klint von der Beratungsfirma Marsh McLennan. Störaktionen könnten aus dem In- und Ausland kommen. Marsh McLennan hat wie der Finanzdienstleister Zurich Insurance Group an dem Bericht mitgearbeitet.

Grundlagen schaffen für eine widerstandsfähigere Zukunft?

Mit KI lassen sich zum Beispiel täuschend echt aussehende Videos herstellen, in denen Politiker:innen und andere Prominente vermeintlich Dinge sagen, die sie in Wirklichkeit nie geäussert haben. Das WEF rät zu mehr Aufklärung und Schulungen, damit Menschen sich vor Falschinformationen schützen können.

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Über zehn Jahre sahen die Befragten die grössten Risiken im Klimawandel und anderen Naturbedrohungen. "Staats- und Regierungschefs der Welt müssen zusammenkommen, um kurzfristige Krisen zu bewältigen und die Grundlagen für eine widerstandsfähigere, nachhaltigere und integrative Zukunft zu schaffen", sagte WEF-Geschäftsführerin Saadia Zahidi.  © UTOPIA

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